Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (06/25)

Aktuelle Reviews

Q&A - Die Interviews

Tales from the hard side

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

CD-Reviews K-M

MALEVOLENCE – Where only the Truth is spoken (2025)

(9.677) Phillip (7,5/10) Metalcore


Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 20.06.2025
Stil: Metalcore






Ja, Metalcore. Das böse Wort mit M. Und dann auch noch beim streitbaren Branchenprimus Nuclear Blast Records unter Vertrag. Das kann doch nur ganz furchtbar daneben gehen. Doch Moment mal. Für das Albumcover zeichnet sich ein gewisser Eliran Kantor verantwortlich? Gemeinsame Touren mit Goathwhore, Dying Fetus und Terror? Obendrein haben sie einen Eintrag in den allwissenden, allumfassenden metallischen Archiven? Vielleicht steckt da ja doch mehr hinter, als dass man auf den ersten Blick vermuten könnte. 

Aber hallo! Mit Blood to the Leech legt der Fünfer aus Sheffield mit Anlauf los! Sofort lässt sich feststellen, dass hier die Hausaufgaben gemacht wurden. Ein sich rhythmisch windender Song, der dennoch eine klare Marchrichtung hat. Es groovt also munter los und auch die Melodien werden bedient, ebenso wie ein branchenüblicher Breakdown. Und da wir die Tanzschuhe für den Two-Step bereits angewärmt haben, dürfen die im folgenden Trenches gleich weiter benutzt werden. Hier kommt auch ein Refrain in so etwas Ähnlichem wie Klargesang sehr passend zur Geltung. Da Vielseitigkeit Trumpf ist, wird nach kurzem, groovenden Beginn so richtig Hackengas gegeben bevor die mächtige Hookline sich für die nächsten zwei Monate ganz von selbst in den Hippocampus der Zuhörenden tätowiert. So langsam habe ich den Eindruck, dass hier Vollprofis am Werk sind. Schließlich ist das hier Album vier der Briten.

In der Mitte des Albums wird’s dann balladesk. Salt the Wound fordert die großen Emotionen ein, wirkt im Gesamten allerdings zu kalkuliert. So in etwa geht es dann weiter. Die anfängliche Euphorie verflacht allmählich. Die Songs wirken inzwischen etwas reißbrettartig, dennoch hochklassig und technisch anspruchsvoll gespielt. In Spite wartet dann mit der perfekten Überraschung auf, die stil- und soundmäßig ähnlichen Szenepäpste von Lamb of God schicken Randy Blythe für ein kleinen Stelldichein am Mikrofon vorbei, das verleiht dem Song tatsächlich etwas mehr Frische als denen davor, schließlich wird der Mann innerhalb des Songs wirklich prominent platziert und eingeleitet. Fett!

Während der vorletzte Song wieder die Rückkehr zum Reißbrett darstellt, finden wir im letzten Dirt from My Grave stattdessen zum starken Albumbeginn zurück. Eine gigantische Hookline, ein fettes Solo, wilde Gitarrenläufe. Was bleibt also übrig? Die zu Beginn überraschende Begeisterung verflachte spätestens im dritten Hördurchlauf zusehends, da Malevolence diesen brutalen Drive einfach nicht für elf Songs durchhalten. Eine kluge Entscheidung für die Dynamik, die der Zielgruppe etwas mehr Abwechslung bietet, mir wirkte das zu durchdacht plastisch.

Wirklich überraschend fand ich, dass ich sehr häufig Momente hört die mich sofort an Lamb of God, Pantera oder sogar At The Gates erinnerten, ganz so wie der mittzweitausender Metalcore. Nur bringen Malevolence da noch eine erfrischende. ordentliche Schippe Hardcore mehr mit ein. Where only the Truth is spoken wirkt zuweilen zähnefletschend bissig, setzt im richtigen Moment aber häufig den Hundeblick auf und kann mit beidem überzeugen. Der Sound ist glasklar und modern von Josh Wilbur auf den Punkt gebracht worden, der neben dem bereits erwähnten Szeneadel auch Granden wie etwa Trivium und Megadeth oder auch Gojira auf dem Schreibtisch hatte. Wer mit den genannten Bands etwas verbindet, der sollte auch hier mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: 

🔥Blood to the Leech
💣 If It’s All the Same to You
💥Dirt from My Grave


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

1. Blood to the Leech 
2. Trenches
3. If It's All the Same to You
4. Counterfeit
5. Salt the Wound
6. So Help Me God
7. Imperfect Picture 
8. Heaven's Shake 
9. In Spite 
10. Demonstration of Pain 
11. Dirt from My Grave



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

GROTESQUE GLORY

mottenkiste

P P P

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist