MOUTH OF MADNESS – Event Horizon (2025)
(9.692) Phillip (7,6/10) Black/ Death Metal

Label: Darkness Shall Rise Productions
VÖ: 16.07.2025
Stil: Black/ Death Metal
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Wenn sich eine Band 2013 gründet, 2016 dann eine Demo veröffentlicht und folgend erstmal Stille herrscht steht die Frage nach dem Verbleib in der Zeit bis 2025 schon etwas präsenter im Raum. Wenn ich dem Waschzettel glauben mag, haben Mouth Of Madness stetig an neuem Output gewerkelt. Wahrscheinlicher ist meines Erachtens, dass die beiden Protagonisten aus Görlitz schlicht anderes Zeug um die Ohren hatten. Um so beachtlicher ist das vorliegende Event Horizon.
Eingerahmt durch die Ambientstücke Transhimalaja I, II und III – welche laut Waschzettel von einem Gründungsmitglied der Krautrocklegende Popol Vuh entstammen – präsentieren Florian Exner und Marko Bieniek hier einen teilweise punkigen (Sex and Thanatos) Bastard aus Black und Death Metal, der in den ersten Momenten etwas gewöhnungsbedürftig daher kommt. Wenn man dem Gelöt allerdings eine faire Chance einräumt, kommt man nicht umhin anzuerkennen, dass trotz einer in, Bandjahren gemessenen, ewigen Zeitspanne zwischen den Veröffentlichungen ein enorm schlüssigen Ergebnis durch die Kopfhörer galoppiert.

Dabei ist es den Beiden egal ob die Songs jetzt stumpf kurz hingerotzt oder episch und vielschichtig aufgebaut werden, wie etwa At the Heart oft he Unknown. Auch Fireborn hat riesiges Potenzial in seinen knapp 10 Minuten Spielzeit versteckt. Der Song fängt wie Summoning auf Minas Morgul an und pröttelt dann im thrashigen Mid-tempo Richtung Morbid Angel bevor es dann ergreifend episch wird. Man könnte glatt meinen, dass hier ein gelungener Albumcloser zu hören war, der eigentlich aus drei Songs besteht. Aber mit Masaan folgt nochmal eine richtig grobe Kelle Blasts bevor der letzte Teil Transhimalaja tatsächlich die Tür zu macht.
Das komplette Album ist spieltechnisch jetzt nicht unbedingt abgefahren, aber das muss es auch nicht sein, wenn am Ende ein Album steht welches einfach in sich Sinn ergibt. Von vorne bis hinten durchhörbar. Ohne Kompromisse im Songwriting oder irgendeine sinnfreie Spielerei liefern Mouth Of Madness hier eine, für mich, faustdicke Überraschung ab, die man auch problemlos mit Freunden im Park, am Hafen oder im Festivalcamp pumpen kann, nicht nur mit hochgelegten Beinen zu Hause. Da werden dann mit Sicherheit einige Lauscher gespitzt, gefolgt von der interessierten Frage wer da zu hören ist.
Denn an Aha-Momenten mangelt es insbesondere durch das Drumming Marko Bienieks nicht. Der Sound im Allgemeinen ist jetzt nicht glasklar, aber auch hier wiederum muss, ja darf das auch nicht so sein. Da muss Dreck und Rotz hörbar sein! Da jault die Gitarre mal leiernd, da kommen punktuell Gangshouts eher spontan anmutend daher, aber das macht das Ergebnis authentisch! Als Wermutstropfen muss allerdings erwähnt sein, dass die Ambientstücke, egal wie passend, den Beigeschmack des Streckmaterials bei lediglich 35 Minuten Spielzeit haben. Im Gesamtkonzept ist auch das Coverartwork mindestens gewagt, aber interessant.
Wer im weiten Feld des angeschwärzten Lebensendenstahls nach etwas Frischem sucht, der ist hier sehr gut beraten bei Bandcamp oder beim Label direkt eine Bestellung zu platzieren. Herr Wolfram macht nämlich keine halben Sachen.
Anspieltipps:
⚒ Year oft he Dog
💘 At the Heart oft he Unknown
🔥 Fireborn
Bewertung: 7,6 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Transhimalaja Part I
02. Sex and Thanatos
03. Year of the Dog
04. At the Heart of the Unknown
05. Worms
06. Transhimalaja Part II
07. Fireborn
08. Masaan
09. Transhimalaja Part III