MASS DECEPTION – Resurrections (2025)
(9.689) Timo (8,6/10) Heavy Thrash Metal

Label: Gruesome Records
VÖ: 25.07.2025
Stil: Heavy Thrash Metal
Die niederländischen Thrash Tulpen von MASS DECEPTION lassen mit Resurrections den abschließenden dritten Akt ihrer Konzept-Triologie erblühen. Der melodische Heavy Thrash ist dabei angereichert mit einem flinken Tempo, aber auch einem satten Groove, der einen schönen Grip aufweist. Einflüsse des klassischen britischen Metal lassen das Material lebhaft wirken und treiben das Songwriting immer wieder angenehm in Front.
Nach den Alben Revelations und Redemptions, 5 Jahre später nun also Resurrections. Für den fetten und treffsicheren Sound hat man bei Jörg Uken im Soundlodge das passende Fundament gelegt. Entstanden aus ehemaligen Musikern der Death Metal Band DEFCON ONE, geben auch heute noch die Gitarristen Ruud Bänziger, Patrick Waltmans und Bassist Frank van Beuken den Ton an. Nach dem letzten Album Redemptions (2019) hat man sich an der Schießbude mit Roel Sanders verstärkt, den man sicher noch von seiner Zeit bei ASPHYX, GOD DETHRONED und INHUME kennen dürfte. Auch die Position des Frontpriesters wurde nun bereits zum dritten Mal ausgetauscht, hier bringt John Klaus noch deutlich melodischere Facetten in die Gemengelage.

Dabei ist Resurrections die logische Konsequenz bei MASS DECEPTION, angefangen beim Debut Revelations, was noch raubeinigen, rabiaten Thrash bot, ist die Ausrichtung bis heute deutlich melodischer geworden. Dabei bietet das Songwriting neben markanten melodischen Zutaten, temporeiches Zusammenspiel, aber eben auch einen satten, packenden Groove. Der durch den Dampfwalzen-Sound nur noch besser zur Geltung kommt. Verorten kann man den Sound der Niederländer zwischen Thrash Acts wie XENTRIX, SACRED REICH, FLOTSAM & JETSAM, ARTILLERY, aber natürlich auch SLAYER. Songs wie Gain of Function oder das gnadenlos überzeugende 1984 wissen einfach zu packen. Mit einem treibenden Riffing und Maiden mäßigen Solis damit kriegt man den Metal Maniac eigentlich fast immer. Einem schönen Punch hat auch Ruins of Dominion und das technisch versierte Blue Flame of Anger. Aufgelockert wird die Scheibe durch ein paar Akustik Instrumental Nummern wie Passenger of Time oder die an EXODUS erinnernde Abrissbirne V, was würde ich darum geben diesen Song mal mit Gesang zu hören. Einen überraschenden Ausreißer ist final das anmutig folkig angehauchte Druids Descendants, denen die weiblichen Vocals hier einen besonders nachdenklichen Anstrich geben. Mit so etwas rechnet man auf einer Thrash Scheibe eher nicht, aber es gibt der Scheibe einen eigensinnigen Anstrich. Bevor es mit dem zackigen Reveal, Redeem_Resurrect zu Ende geht.
Der melodische Heavy Thrash von MASS DECEPTION vermittelt neben den vielen traditionellen Trademarks des Genre, auch einen satten wuchtigen Groove, in absoluter Dampfwalzen-Manier. Der sich mit der powervollen Herangehensweise des Thrash angemessen vereint, aber eben nie modern aufgesetzt wirkt. Das Material funktioniert zielführend und wirkt innerhalb des Gesamten Spielzeit niemals monoton oder behäbig. Sicher hat man das auch oft schon woanders gehört, aber MASS DECEPTION verstehen ihr Handwerk und liefern dabei zweifelsohne ein starkes melodisches Thrash Album ab.
Anspieltipps: Gain of Function, The Roads to Hell leads to Rome , Reveal, Redeem_Resurrect
Bewertung: 8,6 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Gain of Function
02. Selling Souls! Buying Lies!
03. Menticide
04. Metropolis
05. 1984
06. The Roads to Hell leads to Rome
07. Saturn
08. Ruins of Dominion
09. Blue Flame of Anger
10. Passenger of Time
11. V
12. Dark Matter
13. Druids Descendants
14. Reveal, Redeem_Resurrect