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Q&A – Das Interview: DEATH BY UNGA BUNGA
Dieses Mal passt einfach alles zusammen

Mit ihrem mittlerweile siebenten Streich Raw Muscular Power, wiederholt auf Jansen Records, haben die norwegischen Street Rocker DEATH BY UNGA BUNGA ein fettes Pfund rausgehauen. Melodisch raubeiniger Hard Rock, zwischen Punk und Garage. Energiegeladen ballert der Fünfer sozialkritisches zum Besten, angereichert mit einer wirkungsvollen Prise Humor. Höchste Zeit die Jungs nach diesem ziemlich geilen Album endlich mal näher vorzustellen…
Nochmals herzlichen Glückwunsch zu eurem großartigen neuen Album Raw Muscular Power. Was glaubt ihr, ist euch dieses Mal besonders gut gelungen?
Danke! Wir sind dieses Mal einfach total zufrieden mit dem Gesamtpaket. Wir haben es geschafft, eingängige Riff-Songs und witzige, unverblümte Texte zu schreiben, und wir lieben das fantastische Artwork. Dieses Mal passt einfach alles zusammen. Es ist ganz klar unser bisher bestes Album.
Erzählt uns ein wenig darüber, wie ihr 2010 DEATH BY UNGA BUNGA gegründet habt. Nach welchen Kriterien habt ihr die Musiker für die Band ausgesucht? Oder wart ihr einfach fünf wilde Jungs aus Moss, Norwegen, die total auf Punk und Rock und wilde After-Show-Partys standen, hehe?
Wir waren ein Haufen Kids, die in Moss aufgewachsen sind. Innerhalb und um die Band herum waren wir immer mehr als nur 5. Wir hingen in einem alten Luftschutzbunker im Stadtzentrum ab, dort hörten wir Musik, probten, rauchten und tranken. Teenagerkram eben. Mit der Zeit blieben wir 5 übrig, die dranblieben und es mit der Musik etwas ernster meinten.
Ihr habt bereits einige Alben veröffentlicht. Ich habe Juvenile Jungle, You're an Animal und So Far So Good So Cool ausgewählt. Was macht diese Alben so besonders und worin unterscheiden sie sich am deutlichsten? Warum habt ihr gerade diese Titel für die Alben gewählt?
Juvenile Jungle war reines 60er-Jahre-Garage-Revival Album. Als wir anfingen, waren wir total begeistert von der Garage-Musik der 60er Jahre. Der Titel wurde aus einem Underground-Film aus den 60ern geklaut. Alle Titel auf dieser Platte stammen aus Exploitation- und Nischenfilmen der 60er Jahre. Wir hatten eine Wand voller alter Poster von Filmen aus den 60ern in unserem Proberaum.
You're An Animal. Zu dieser Zeit waren wir immer noch ganz auf die 60er Jahre und Retro fixiert, aber die Produktion klang bei diesem Album viel klarer. Das hebt es in gewisser Weise von den anderen ab. Wir betrachten es als das Album, das am wenigsten nach DBUB klingt, dass wir je gemacht haben.
So Far So Good So Cool. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon seit etwa 10 Jahren dabei. In Anbetracht dessen schien uns der Titel gut zu passen. Außerdem ist es ein Album mit mehr Heavy-Metal-/Hard-Rock-Ästhetik, und Megadeth hat ein Album mit einem ähnlichen Titel. Es ist also eine kleine Anspielung auf die Old-School-Thrasher.
Alle eure bisherigen Alben wurden bei Jansen Records veröffentlicht. Was sind die positiven Gründe dafür? Ihr müsst euch dort wirklich wohlfühlen.
Nun, sie sind das beste Label, bei dem wir je waren, und wir sind die beste Band, die sie je hatten. Warum sollten wir das ändern?

Als ihr angefangen habt, an den ersten Songs für Raw Muscular Power zu arbeiten, welchen Schritt wolltet ihr nach Heavy Male Insecurity gehen? Das neue Material ist definitiv härter und wilder als alles, was man bisher von euch gehört hat. Was waren die entscheidenden Faktoren?
Wie du gesagt hast, war das „härter und wilder“ absolut beabsichtigt. Wir wollten die Themen und Motive von dem Album Heavy Male Insecurity weiterführen, aber die Produktion ein bisschen weiterentwickeln und „rowdiger“ machen. Das denken wir immer noch so, also wird unser nächstes Album hoffentlich mehr davon bringen.
Das Album hat meiner Meinung nach eine enorme Dichte an Hits. Wie habt ihr die Songs für Raw Muscular Power ausgewählt? Ich liebe Songs wie das kraftvolle Therapy und das klassische rockige Starchild, dass mich manchmal an Thin Lizzy erinnert hat. Was sind eure persönlichen Favoriten? Nennt drei, auch wenn das unmöglich ist, und sagt warum.
Danke! Wir hatten Ideen für etwa 20 Songs, aber diejenigen, die es geschafft haben, passten am besten zusammen auf ein Album. Am Ende hatten wir das Gefühl, dass alle diese Songs als Single funktionieren könnten, um das Album zu promoten, deshalb haben wir vor der Veröffentlichung des Albums so viele Singles herausgebracht. Es ist schwer, Favoriten auszuwählen, wenn man an allen gleich hart gearbeitet hat. Aber im Moment, basierend auf der Tour, die wir gerade gemacht haben, gibt es ein paar meiner (Stian) Live-Favoriten. The Recipe, I'm Going On Vacation und Dogs of Hell.
Wie geht ihr beim Songwriting vor? Wie entstehen eure Songs? Wie entscheidet ihr, in welcher Reihenfolge sie auf dem Album landen?
Da gibt es wirklich keine Formel. Manche beginnen mit einem einfachen Riff. Andere wiederum mit einer Textidee. Es kommt auch vor, dass jemand einen fast fertigen Song mitbringt. Dann arbeiten wir Gitarristen und Texter einfach hart und entwickeln im Studio viele Ideen. Jede Menge davon packen wir dann in einen Song und wählen die besten aus. Die Reihenfolge der Songs wird dadurch entschieden, dass wir uns das fertige Produkt anhören und einfach den Song nehmen, der sich gut anfühlt. Aber wir wissen immer schon ziemlich früh in diesem Prozess, welcher Song der Opener und welcher der letzte Song sein wird.

Du musst mir unbedingt mehr über die Songs Camouflage und Dogs of Hell erzählen. Worum geht es darin? Ich glaube, es geht auch um eine gewisse Sozialkritik? Welche Themen behandeln deine Texte im Allgemeinen? Was ist dir wichtig, zu vermitteln?
Auf unseren letzten beiden Alben gab es viel Sozialkritik in den Texten, und wir spielen gerne mit Worten und machen uns über die altmodischen Vorstellungen davon lustig, wie ein „echter Mann” denken und handeln soll. Camouflage ist ein Blick auf die Welt aus der Perspektive von jemandem, der eindeutig ein Außenseiter oder Einzelgänger ist. Er versteckt sein wahres Ich hinter einer Art Tarnung. Dogs of Hell handelt davon, in einer totalen Psychose zu sein und zu glauben, dass mittelalterliche Krieger oder so etwas hinter einem her sind, haha. Gleichzeitig schreiben wir gerne Songs über so alberne Dinge wie ein Kochrezept. Und darum geht es in The Recipe. Es handelt von gefülltem Kohl.
Ein Song wie I'm Going on Vacation ist ebenfalls zu einem echten Evergreen geworden. Ich liebe die melodische Rohheit, die ihr wirklich gut hinbekommen habt. Was ist der Hintergrund des Songs, wie ist er entstanden? Ich bin mir sicher, dass ihr ihn gerne live spielt, oder? Wie kam er bei den Live-Shows an?
Ja er ist einer meiner Live-Favoriten geworden, ich erzählte davon. Und die „chillige Stimmung” des Songs fühlt sich nach einer Reihe energiegeladener Punk-Songs einfach gut an. Die ganze Idee zu dem Song entstand als Scherz unter uns Jungs, als wir darüber sprachen, dass wir es kaum erwarten können, diese Platte fertig zu stellen, damit wir eine Pause machen und Urlaub machen können oder so. Und irgendwie ist das hängen geblieben. Es geht einfach um viele Orte, die wir gerne besuchen würden. Albern? Ja. Ein großartiger Song? Ja!
Apropos Live! Im April wart ihr auf einer ausgedehnten Tournee in Norwegen? Wie war es und welche Orte waren besonders beeindruckend?
Es war großartig! Die erste richtige Tournee seit langer Zeit. Zumindest im Vergleich zu dem, wie viel wir vor dem ganzen 2020-Ding getourt sind. Die Show in Oslo war etwas Besonderes. Wir haben das ganze Geld, das wir verdient haben, für zusätzliche Pyrotechnik ausgegeben. Unsere Ausrüstung riecht immer noch nach Kamin.
Mit Ring Meg Hvis Du Trenger En Venn hat es endlich auch ein Lied in norwegisch auf das Album geschafft? Was waren die Gründe dafür? Ein richtig rotziger Garagenrock-Song, verrückt und aggressiv. Warum habt ihr euch dafür entschieden?
Es bedeutet „Ruf mich an, wenn du einen Freund brauchst”. Und darum geht es auch. Es ist eine Botschaft zur psychischen Gesundheit, verpackt in unserer bisher wahrscheinlich heftigsten und wildesten Produktion.
Ich muss auch unbedingt über die Livestream-Show „Once Upon a Time in Deadwood City” vom 13. Juni 2020 sprechen. Einfach eine sensationelle Idee, wie kam es dazu? Ihr müsst Westernfilme lieben, oder?
Nun, wir wollten nicht einfach nur einen einfachen Livestream machen, in dem wir unsere Songs vor einer Kamera spielen. Nein, Sir! Wir haben alles gegeben und die größte Produktion auf die Beine gestellt, die wir bekommen konnten. Schauspieler. Pyrotechnik. Züge. Waffen. Und am Ende hatten wir eine Art Western-Rockoper. Einfach Wahnsinn. Und es hat uns ein Vermögen gekostet, haha. Also schaut es euch bitte auf YouTube an. Dass wir am Ende als Cowboys aufgetreten sind, liegt einfach daran, dass wir eine Ausrede wollten, um uns als Cowboys zu verkleiden, mit Waffen zu schießen und Sachen in die Luft zu jagen.
Als nächstes eine Frage: Ihr habt auch ein paar echt gelungene Videos, mit Songs wie Camouflage und Egocentric für euer aktuelles Album gedreht. Die Umsetzung ist sehr hochwertig und absolut gelungen. Ich mag den Humor, der immer zwischen den Zeilen mitschwingt.
Lustige Videos und Clips zu machen, ist etwas, was wir schon immer gemacht haben. Deshalb werden unsere Videos immer eine Art Comedy sein. Wir haben viele lustige Ideen, wir brauchen nur jemanden, der sie professionell umsetzen kann.
Das war's fürs Erste. Ich hoffe wirklich, dass wir uns bald auf einer Clubtour außerhalb Norwegens sehen. Gibt es dafür schon Pläne?
Das hoffen wir auch! Es ist schon zu lange her, also werden wir jetzt damit anfangen, daran zu arbeiten.
Mach's gut, ein paar letzte Worte von dir. Rock'n'Roll!
Danke, dass wir dabei sein durften. Seid nett, passt auf euch auf und natürlich: Rock'n'Roll!