TFTHS SOMMERPAUSE BIS 20.09.2025
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Zephyr's Odem - Monthly Warfare 08-2025
Unsere Alben des Monats August 2025


UNLEASHED – Fire upon your Lands (2025)
Fire upon your Lands ist für mich das stärkste Unleashed-Album seit vielen Jahren. Die Band klingt nicht nur lebendig – sie klingt hungrig, kampfbereit und spielfreudig wie lange nicht. Hedlund führt seine Truppe mit der Routine eines erfahrenen Jarls, aber auch mit dem Feuer eines jungen Berserkers. Wer die Band bisher als „solide, aber unspektakulär“ abgeheftet hat, sollte dieses Album auflegen und sich eines Besseren belehren lassen.
KHNVM - Cosmocrator (2025)

Wer glaubt, Death Metal müsse stumpf sein, möge hier bitte Buße tun. Cosmocrator ist ein Manifest – durchdacht, brutal, vielschichtig, spirituell, nihilistisch, aufwühlend. Man kann sich darin verlieren, darin baden oder einfach nur den Kopf abreißen lassen. Es ist alles da: Raserei, Groove, Atmosphäre, Tiefe.
BAEST - Colossal (2025)
Colossal ist kein einfacher Brocken. Es ist kein „instant classic“, der sich beim ersten Hören ins Ohr schraubt. Vielmehr braucht dieses Album Zeit, Raum und Bereitschaft. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem wuchtigen, vielschichtigen und unglaublich selbstbewussten Werk belohnt, das beweist: BAEST sind keine reine Death-Metal-Band mehr. Sie sind eine echte Heavy-Metal-Macht.

WHITE MANTIS – Arrows At The Sun (2025)

Wer es beim Thrash auch gern mal etwas progressiv hat, auf treibende Power aber nicht verzichten will, kann sich mit Arrows At The Sun von WHITE MANTIS gewaltig den Scheitel nachziehen lassen. Ich kann das Album nur wärmstens empfehlen und werde mir bei Zeit auch mal das Debüt zu Gemüte führen.
DESASTER – Kill All Idols (2025)

Mit „Kill All Idols“ knüpfen DESASTER an das Vorgängeralbum an, setzen aber im Songwriting auf noch mehr Abwechslung, ohne ihren ureigensten Stil zu verändern. Alle musikalischen Facetten der Band finden sich auf dem Album wieder. Auch optisch bleibt die Band ihren früheren Zeiten treu. Das Coverartwork stammt nämlich von Kultzeichner Christophe Moyen, der auch schon das Titelbild von „Angelwhore“ gestaltet hat. Macht sich sicher geil auf nem T-Shirt.
MANEGARM – Edsvuren (2025)

Und mir reichen diese kleinen Fortschritte vollkommen aus, denn man muss etwas Großartiges einfach nicht unnötig verschlimmbessern. Genau so ertönen diese 12 Titel auch – fokussiert auf das Genre und den speziellen und definitiv einzigartigen Wiedererkennungswert der Band!
LOTAN – Yetzer Hara (2025)

LOTAN reißen den Schleier der Verblendung von den Augen der Menschen, und das machen sie nicht mit ruhiger Argumentation und Güte, sondern gewürzt mit ein paar saftigen Ohrfeigen, welche durch die aggressive Musik verteilt werden. „Yetzer Hara“ ist ein wütendes Album, mit wütenden Texten und wütendem Gesang.
SINSAENUM – In Devastation (2025)

Sinsaenum beweisen mit In Devastation, dass Trauer nicht lähmen, sondern antreiben kann. Dieses Album ist wie ein Monument aus Wut, Verlust und Entschlossenheit – brutal, emotional, abwechslungsreich und auf allen Ebenen durchdacht. Wer hier nur auf die schnellen Parts achtet, verpasst die wahre Wucht der schleppenden, tonnenschweren Momente. Es ist ein Werk, das sich nicht an Trends orientiert
REABILITATOR – Fucking Thrasher (2025)

Falls ihr es nicht mehr erwartet habt, dass aus der Ukraine auch noch mal gute Nachrichten kommen: REABILITATOR’s neues Album Fucking Thrasher ist eine solche. Das Trio brät in einer gewaltigen Tour de Force durch die elf Songs, dass es eine wahre Freude ist. Das Album kann über die Bandcamp-Seite oder über deren Homepage geordert werden. Empfehlenswert für jeden Old-School-Thrasher.
ANCIENT TORMENT – Follow The Echo Of Curses (2025)

Old School Schwarzwurzelzieher sollten sich diese Scheibe unbedingt auf den Einkaufszettel schreiben, denn wenn man mal wieder ratlos vor dem Regal mit den CDs steht, und sich fragt, welche alte Black Metal - Präziose man denn mal wieder auflegen sollte, liefern ANCIENT TORMENT ein erfrischend altmodisches, aber dennoch neues Kleinod für die anstehende schwarze Messe.
HAMMER KING – Make Metal royal again (2025)

HAMMER KING liefern mit Make Metal Royal Again ihr bislang stärkstes Album ab – und eines, das auch Kritiker alter Tage (wie mich) endgültig überzeugt. Die Band weiß inzwischen, was sie tut, und tut es mit Stolz, Kraft und Sinn für Humor. Zwischen deutschem Donner, englischer Epik und königlicher Theatralik gelingt ihnen der Spagat zwischen Ernst und Augenzwinkern.
WOLFSKULL – Midnite Masters (2025)

Es gibt ja diese Bands, da hört man einen Tonträger und findet das ganz gelungen, aber nicht überragend. Und dann sieht man die Band live und der Funke springt sofort über und ab da hört man die Band auch gerne aus der Konserve. So vor ein paar Jahren, als Wolfskull auf dem Kuhzifest spielten. Das war grosses Live-Kino.
WARMEN – Band of Brothers (2025)

Ich glaube, hier können viele Metaller ihren Gefallen daran finden. Egal ob COB-Fan oder einfach Genießer der grundsätzlichen finnischen Musikkunst – hier wird jeder fündig, sofern er ein oder gar beide Ohren riskiert! Und ich sollte selbiges ggf. dann doch nochmal mit COB probieren.
MONOLIYTH – He who kills (2025)

MONOLIYTH liefern mit He Who Kills ein Comeback, das nicht um Erlaubnis fragt, sondern gleich mit der Tür ins Gesicht fällt. Wer auf technischen Death Metal steht, der gleichzeitig brutal, intelligent und ohne modischen Überbau auskommt, wird hier mit offenen Armen empfangen – und dann gnadenlos gegen die Wand geschleudert. Eine Scheibe, so roh wie Krokodilfleisch und so effektiv wie eine Bohrmaschine im Schädel.
HARVESTED – Dysthymia (2025)

Dieses Werk dürfte zukünftig weit oben in seinen Referenzen Platz finden! Als kleine Wehrmutstropfen möchte ich dennoch die mir zu gleichförmige Stimme von Adam Semler anführen. Diese reißt zwar, wie die komplette Band ebenso, brutal ab bietet im Gegensatz zu den anderen allerdings kaum Varianz. Fans von Suffocation oder Decapitated sollten hier dennoch unbedingt mal ein Ohr riskieren.
HOT OF THE MONTH
WUCAN - Axioms (2025)
Axioms ist ein Argument für musikalische Erneuerung mit Stilbewusstsein: WUCAN polieren nicht, sie befreien vom Staub. Acht (plus Bonus) Stücke, die zeigen, wie man die Siebziger im Hier und Jetzt tanzen lässt – mit Flöte, Theremin, Schmackes und Charme. Das Resultat: ein Album, das mich lächeln lässt, das den Taktstock dem Bauchgefühl übergibt und mich daran erinnert, warum ich Rockmusik überhaupt liebe.
PREMIUM TIP
THE PROPHECY²³ - Mosh O‘Clock (2025)

Mosh O’Clock ist die Uhrzeit, zu der Vernunft Pause hat, Skate-Punk den Thrash anschubst, Politik den Takt klatscht und die 23 als Familiencode im Chor zurückschallt. Nicht alles ist neu – aber verdammt viel ist neu sortiert. Wenn Reinvent-Yourself so klingen soll, bin ich dabei: Ich war Fan, jetzt haben sie mich endgültig neu eingesackt.