Aktuelle Meldungen
Zephyr's Odem - Monthly Warfare 10-2025
Unsere Alben des Monats Oktober 2025
CORONER – Dissonance Theory (2025)
Dissonance Theory ist das Comeback des Jahres, keine Frage. Ein Album, das zeigt, dass Reife kein Hindernis, sondern ein Werkzeug ist. Coroner klingen 2025 nicht wie Veteranen, sondern wie eine Band, die gerade erst begreift, wie gut sie wirklich ist. Technisch brillant, emotional ehrlich, textlich messerscharf. Wer wissen will, wie man nach 40 Jahren Bandgeschichte noch relevant klingen kann – hier ist die Antwort.
HEADS FOR THE DEAD – Never ending Night of Terror (2025)
Never Ending Night of Terror ist ein Album, das man nicht einfach hört, sondern erlebt. Es riecht nach altem Zelluloid, nach kaltem Metall und Angstschweiß. Es ist nicht „retro“, sondern zeitlos – weil Horror immer funktioniert, wenn er ehrlich gemeint ist. Und Heads for the Dead meinen es ehrlich. Dieses Werk ist wie ein blutverschmiertes Dankeschön an alle, die Horror nicht als Genre, sondern als Lebensgefühl verstehen.
AFSKY - Fællesskab (2025)
Textlich ist Ole Luk so direkt wie nie zuvor und gleichzeitig so poetisch wie immer. Er schreibt keine Parolen, sondern Bilder. Keine Antworten, sondern Fragen, die wie spitze Nadeln steckenbleiben. Seine Zeilen erinnern in ihrer Kälte und Klarheit an expressionistische Gedichte – kein Pathos, keine Floskeln, sondern ehrlicher, messerscharfer Blick auf das, was Menschen mit Menschen machen, wenn sie Gemeinschaft über Menschlichkeit stellen.
THRON - Vurias (2025)
„Vurias“ ist das seltene Ereignis, bei dem alle Zeiger ausschlagen: Songwriting, Spielfluss, Klangbild, Artwork – hier stimmt einfach alles. In dieser Spielart des Metal wird es dieses Jahr nichts Besseres geben. THRON haben nicht nur eine hervorragende Platte abgeliefert; sie haben eine Messlatte gesetzt, an der sich der Rest messen lassen muss. Wer jetzt noch zweifelt, soll Ungemach (Stilles Ende) bei Nacht hören und danach behaupten, er habe nichts gefühlt. Viel Glück.
DEEZ NUTS - Saudade (2025)
Saudade bedeutet Sehnsucht nach dem Verlorenen – DEEZ NUTS übersetzen das in 33 Minuten Katharsis aus Beton und Adrenalin. Reifer, persönlicher, aber ohne Weichzeichner. Das ist die Sorte Platte, nach der man sein Wohnzimmer nach Fluchtwegen absucht, den Nacken dehnt und sich fragt, warum eigentlich nicht jeden Abend Pit-Therapie auf Rezept ist. Selten war ein Kontext so schlüssig hörbar.
OUTLAW – Opus Mortis (2025)
"Opus Mortis" bestätigt einmal mehr meine bereits sehr hohe Meinung von Outlaw und schürt die Vorfreude auf nächste live Begegnungen (zum Beispiel bei der Walpurgisnacht 2026 im ORWOhaus). Das Album lässt fast keine Kritik zu und überzeugt mit einem gelungenen Mix bester Komponenten von Härte über Melodie bis zu Epik.
HOODED MENACE – Lachrymose Monuments of Obscuration (2025)
Was für eine unheimlich fette Platte! HOODED MENACE treffen meinen Nerv zu 100 % und liefern mir mein absolutes Death Metal Highlight des Jahres! Kaufen!!!
STILLBIRTH – Survival Protocol (2025)
Survival Protocol ist das Magnus-Opus im STILLBIRTH-Kosmos – ein Album, das die Bandgeschichte einsammelt, in Beton gießt und mit Konfetti sprenkelt. Wer „nur Krach“ hört, übersieht den Maschinenraum. Wer die kleinen Ideen ignoriert, verpasst die großen Momente. Und wer noch kein Shirt hat: Pech, ich habe vermutlich eures schon gekauft. FUCKIN‘ SURF AND SLAM, BITCHES!
REDSHARK – Sudden Impact (2025)
REDSHARK möbeln den altschuligen Sound mit ordentlich Wucht auf, was vor allem an der fetten Produktion liegt, die dem achtziger Charme eine modern gewaltige Kante verleiht. Zudem glänzt „Sudden Impact“ mit maximaler Abwechslung, sodass die knapp 41 Minuten wie im Fluge vergehen. Eines der Heavy-Speed-Glanzlichter in diesem Jahr. Diese Band sollte man sich merken.
SOUL GRINDER – Frozen Halls (2025)
Frozen Halls ist ein durchschlagendes Manifest ihres Stils, brutal und präzise wie eh und je, und doch gespickt mit frischen Ideen. Die Platte eignet sich perfekt zum Dauer-Headbangen, von der ersten Sekunde bis zum letzten Ausklang. Man spürt förmlich die Leidenschaft und Erfahrung, die in jedem Takt steckt – all die Clubshows und Festivalbühnen der letzten Jahre haben diesen Sound geformt wie ein Schmied das glühende Eisen.
HETEROPSY – Embalming (2025)
Embalming klickt vielleicht also erst bei der dritten Begegnung und fand ich recht schnell die walzenden Mid-Tempo-Parts herausragend, so stellte ich schnell fest, dass diese ohne die verzweifelnden Doom-Passagen kaum Wirkung hätten. Wer mal Bock auf etwas dynamischere Anatomia mit einem Schuss Schwedentod hat, MUSS hier unbedingt mal Zeit investieren!
SINTAGE – Unbound Triumph (2025)
„Unbound Triumph“ ist ein sehr kurzweiliges Album, und ich war bei jedem Hördurchgang überrascht, wie schnell die Scheiblette rum war. Enthalten sind großartige Songs, die den Spirit traditionellen Heavy Metals mit Frischblut zum Kochen bringen und einfach von vorn bis hinten Spaß machen. Die Spielfreude der Band strahlt aus jedem Takt und dürfte auch live wie elektrisierend auf‘s Publikum wirken.
SCEPTOR – Wrath Of The Gods (2025)
Dazu fünf Könner, die das umsetzen, und eine fette Produktion, die selbst dem finster zürnenden Poseidon auf dem Cover ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Apropos Poseidon: Mit der Vorab-Videoauskopplung dieses Songs hat die Band zielsicher den absoluten Brecher ausgewählt. Wer bei dem Track nicht spontan seine Genickmuskeln in Wallung bringt, ist definitiv tot.
SANGUISUGABOGG – Hideous Aftermath (2025)
Was bleibt ist somit insbesondere der Eindruck des letzten Songs. Daneben ein Who-is-Who von Gastsängern, die die Frage aufwerfen, wie die Nummern live knallen sollen. Wobei ich mir sicher bin, dass Devon Swank und seine Truppe das gewuppt bekommen. Musikalisch findet hier definitiv eine Weiterentwicklung statt, insgesamt holt mich das Album einen Tick mehr ab als die beiden ebenfalls starken Vorgänger, auch wenn hier nicht jeder Song eine Granate ist.
BONGINATOR – Retrodeath (2025)
Ob hier Robocops Glanzstück besungen wird, die Turtles abgefeiert werden oder es um die schnöde Busfahrt zur Schule geht, oder um Geschehnisse in einem Fitnessstudio, Bonginator nehmen keine Umwege und kommen ohne Metaphern direkt zur Sache. Nur das Outro wird dem einen oder der anderen Achtzigerfanatikerin Tränen in die Augen drücken.
HOT OF THE MONTH
GORLEBEN - Menetekel (2025)
Mit Menetekel haben GORLEBEN den Fuß nicht nur auf den Abzug gelegt – sie haben die Bombe bereits gezündet. Was hier aus den Boxen kriecht, ist kein weiteres Doom-Album aus dem Baukasten, sondern ein in sich geschlossenes, düsteres Konzeptwerk mit Strahlkraft. Die klugen Details – Theremin, Orgeln, chorale Einsprengsel, subtile Keyboards – verleihen dem Ganzen eine faszinierende Tiefe.
PREMIUM TIP
RESTMÜLL DES MONATS
SABATON - Legends (2025)
Dieser Schlonz hat offenbar seine Daseinsberechtigung—die Backpatch-Kolonnen lügen nicht. Ich reiche mir derweil selbst den Kübel und hoffe, dass irgendwo da draußen eine Band gerade einen echten Song schreibt, der nicht nach LED-Lametta klingt.

