FULLMOON RITE – Ad Lucifer Aeternam Gloriam (2025)
(9.999) Maik (8,3/10) Black Metal
Label: DIY
VÖ: 19.12.2025
Stil: Black Metal
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Anfang vorigen Jahres bekam ich das Debütalbum von FULLMOON RITE, dem Projekt unseres Schwarzperlentauchers Patrick, zum Rezensieren. Und nun, Ende 2025, also nicht mal zwei Jahre später, schiebt der Gute den zweiten Langstreckenscheibling nach. Zur ewigen Ehre des Lichtbringers geschaffen, hat das Album passenderweise den Titel „Ad Lucifer Aeternam Gloriam“ bekommen.
Das Album beginnt mit einem Pianointro, welches unter dem Titel „Nocturne No. 3“ firmiert. Die Tatsache, dass auch Intro und Interludium auf „Draped In The Shade Of Luciferian Light“ als „Nocturne“ gelistet waren, zeigt, dass das vorliegende Album nahtlos an den Vorgänger anschließt. Das gilt natürlich auch für Titel, Coverartgestaltung und Inhalte. Und nachdem man so schön eingelullt wurde, gibt es erst mal auf die Fresse, denn FULLMOON RITE bringen nun die Pestilenz über die Menschheit.
Geboten wird klassischer Black Metal, der sich eher an den traditionellen Werten orientiert. Bösartigkeit, Kälte und blasphemische Raserei sind aber nicht die einzigen Stilmittel, die FULLMOON RITE bieten. Denn etwas aus dem Rahmen fällt das leicht bombastische Stück „Geisterwald Act II (Im Bann Des Teufelsvogels)“, in welchem nicht nur das Piano, sondern auch Klargesang Verwendung finden.
Der Song schrammt ein wenig an der Gothic-Black-Metal-Schiene entlang, wirkt aber keineswegs schnulzig, sondern trägt eine düstere Ästhetik in sich. Das gibt einen schön scharfen Kontrast zum darauffolgenden „Sacrificed To The Devil“, der wieder tief im Schwarzwurzelsumpf gräbt.
Auch eher im schleppenden Modus kommt „The Eternal Reign Of Fire“ angetrabt. Hier erinnert mich der Gesang wieder etwas an EMPEROR, das Instrumentarium walzt sich wuchtig durchs Gestrüpp und der Keyboardteppich im Hintergrund verbreitet eine gruselige Stimmung.
Eine leichte Blackened-Thrash-Note weist der Beginn von „Horncrowned Majestic Legacy“ auf, bevor dann winzige, rasende Teufel durch die Gehörgänge marodieren. Die leicht angepunktete Blackened-Thrash-Stimmung kommt aber zwischendrin immer mal wieder zum Tragen. Mein erklärter Favorit auf dem Album.
Das megalange Titelstück ergeht sich nicht nur in der Spieldauer in epische Breite, sondern hat, besonders auch durch die Ahhhahhhahhh-Chöre, eine gewisse BATHORY-eske Ausstrahlung. Hätte meiner Meinung nach aber nicht ganz so lang sein müssen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Alles in allem ist „Ad Lucifer Aeternam Gloriam“ eine gelungene Fortsetzung des Vorgängeralbums. Auch hier wird eine schöne Mischung aus Melodie und brutaler Raserei geboten, die dem Old-School-Black-Metaller blutige Tränen der Rührung entlocken sollte. Dazu gibt es zwischen den Ausbrüchen immer wieder Momente, in denen man sich zurücklehnen kann, bevor der nächste Angriff auf die Gehörknöchelchen droht.
Anspieltipp:
🔥Horncrowned Majestic Legacy
🔥Sacrificed To The Devil
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Nocturne No. 3 – Yersinia Pestis (Apertio II)
02. Pestilence upon Mankind (All Shall Fall)
03. Deathwish (My Soul For His Glory)
04. Geisterwald Act II (Im Bann Des Teufelsvogels)
05. Sacrificed To The Devil
06. Nocturne No. 4 (Interludium II)
07. The Eternal Reign Of Fire
08. Horncrowned Majestic Legacy
09. Ad Lucifer Aeternam Gloriam
10. Nekromisanthop (URGEHAL- Cover)

