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Live on Stage Report: KYLESA | GRIN
31.07.2025 – Berlin @ Lido

Die Rückkehr zu den Liveaktivitäten der Georgie Sludge Metal Maschine KYLESA, darf man gewiss zu den Genre-Highlights des laufenden Jahres zählen. Denn nach genau 10 Jahren kehrte die Band nun für einige Shows auf die Bretter zurück. Nachdem sie 2015 ihr erstmal letztes Album Exhausting Fire veröffentlichte, brauchte die Band wohl eine Auszeit. Zugegeben mit dem besagten letzten Album tat ich mir auch ein wenig schwer, ließ es doch den unnachgiebigen Punch der großen Tage ein wenig vermissen.
Nun also das Comeback, einige Festivalshows und wenige Klubshows zelebrierte die Band in den letzten Tagen. Eines davon im Berliner Klub Lido, das restlos ausverkauft war. Vor dem Klub tummelten sich bereits bei Ankunft zahlreiche Sludgeheads, die zweifellos richtig Bock auf eine wuchtige Riffwand hatten. Auch drinnen ging es bereits mit dem Sound von dem Berliner Duo GRIN gleich ordentlich zur Sache. Der tonnenschwere und massive Sludge Doom überzeugte umgehend. Die Band ist dabei in den letzten Jahren mir völlig unbekannt geblieben. Immerhin sind sie schon seit 2018 am Riffen und haben 5 Alben veröffentlicht. Das nenne ich mal fleißig. Interessant ist die Arbeitsteilung von Jan Oberg (Vocals, Drums) und Sabine Oberg (Bass). Da sie auf den klassischen Gitarrensound verzichten. Im Fokus des Abends stand das aktuelle Werk Acid Gods, auf The Lasting Dose Records, das den Anfang und insbesondere auch das Ende des Sets bildete. Mit u.a. Gatekeeper wurde das 2024er Album Hush nochmal ins Rampenlicht geschoben. Der heisere Gesang erinnerte mich dabei ein wenig an den Klang von Jared Warren von Big Business, das aber nur nebenbei. Zweifellos eine sehr interessante Sludge Doom Kombo aus der Hauptstadt, deren aktuelles Album ich euch wärmstens ans Herz legen möchte. Am Merchstand konnten sich GRIN jedenfalls über reges Interesse freuen. Allesamt hinterließ das Duo einen positiven Eindruck und man darf sich freuen sie am 22.11, im Berliner So36, als Support von YOB wiederzusehen.
GRIN Setlist
01. Drag Me Down
02. Alterna
03. Nocturno
04. Black Dye
05. Gatekeeper
06. Talons
07. Unshut
08. Nebulas
09. Heavy Dew

Die Georgia Sludgies KYLESA legten gleich mit Tired Climb als starken Opener, vom Spiral Shadows Album ansprechend vor. Im ausverkauften Lido wurde mit einem druckvollen Sound jedenfalls nicht gegeizt. Die Gitarren röhrten und das Schlagzeug heizte ordentlich ein. Der Funke sprang unvermittelt und sofort über. Energetisch und fesselnd lässt sich der Auftritt auf jeden Fall beschreiben. KYLESA in ihrem Sound einfach unverkennbar und einzigartig, sind sie eben wahre Pioniere, die einen Sound aus Stoner, Metal und Punk miteinander verschmelzen ließen. Die Gitarristen, Gründungsmitglieder und das altbekannte KYLESA-Frontduo, bestehend aus Laura Pleasants und Phillip Cope, gaben dem Auftritt das gewisse Etwas und hatten nix von der Wucht und Intensität früherer Auftritte eingebüßt. Neu dabei seit diesem Jahr sind Bassist John Jesse und der renommierte Drummer Roy Mayorga, die beide schon für die legendären, Crusties Nausea gemuckt haben. Letzterer aktuell auch bei Ministry an der Trommel, so ist er vielen sicher auch von u.a. seiner Zeit bei Soulfly und Amebix bekannt. Die beiden stärksten KYLESA Alben Static Tensions und Spiral Shadows spielten an dem Abend eine besondere Rolle und großartige Songs wie Said and Done, Only One, Running Red und Don’t Look Back heizten die gute Stimmung immer weiter an. Als einzige Zugabe kam schlussendlich noch das sehr bekannte und mächtige Scapegoat zu Ehren, leider blieb es dabei. Das Publikum hätte sicher noch ein paar Hits mehr vertragen. Die Vorfreude auf ein vielleicht neues Album und weitere Shows in der Zukunft, flammte somit gewiss auf. Zum Abschluss noch ein kleiner Abstecher zum Merchstand. Die Preise für Lps und Shirts bewegten sich um die 30euro, was dem Interesse jedenfalls nicht weniger Schwung verlieh und man ordentlich zugriff. Was blieb ein phänomenaler Abend, einer einzigartigen Band und einem starken Opener.
KYLESA Setlist
01. Tired Climb
02. Bottom Line
03. Don’t Look Back
04. Clutches (by Nausea)
05. Cheating Synergy
06. Nature’s Predators
07. Descend Within
08. Only One
09. Said and Done
10. Unknown Awareness
11. Unspoken
12. Hollow Severer
13. Where the Horizon Unfolds
14. Running Red
15. Scapegoat