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Live on Stage Report: METAL FRENZY 2025

11. bis 14.06.2025 - Gardelegen @ Am Erlebsnisbad


VORWORT

Bevor ich mit dem Bericht zum Metal Frenzy 2025 anfange, muss ich mich dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Ich war beruflich leider sehr stark ausgelastet und hatte noch einige Böcke privat zu melken. Naja, was soll’s – jetzt ist er da, und was lange währt, wird endlich gut.

Vom 11.6. bis zum 14.6.2025 fand in Gardelegen zum elften Mal das Metal Frenzy Open Air in Farbe und vor Menschen statt. Nach dem grandiosen Jubiläum letztes Jahr war ich heiß und voller Vorfreude. Da ich bereits die letzten beiden Jahre meinen Sohn mit dabei hatte, gehörte er quasi schon zu meinem Equipment und hat sich als gute Unterstützung bewiesen.


Die Grabenschlampen hatten mich letztes Jahr auch dazu ermutigt, dieses Jahr noch meine Tochter mitzunehmen, und so stand das Frenzy 25 ganz im Zeichen der Familie.

Da Schule jedoch immer noch vorgeht, konnten wir leider erst am 12.6. zum Frenzy fahren und verpassten somit leider die Shows von VALID BLU, MIT OHNE STROM (naja, zumindest auf der Bühne) und OUT THE MOUSE, der Band um Mitveranstalter Wiskey. Irgendwann werde ich es schaffen, auch beim Warm-up dabei zu sein, denn man hört überall auf dem Gelände immer nur Gutes davon.


Tag 1 – Anreise und erste Abrisse


Am Donnerstag, dem 12.6., ging es dann endlich nach der Schule los. Die Anfahrt war wie immer sehr gut und komplikationslos. Als wir dann in Gardelegen ankamen, war ich überrascht, wie voll der Zeltplatz bereits war. Zum Glück waren bereits einige Freunde von mir vor Ort und hielten uns einen Platz frei. Nachdem alles ausgepackt und wir aufgebaut hatten, ging es zum Check-in.

Auch hier lief wieder alles ohne Probleme ab. Ich schnappte mir die Kids, und wir gingen auf das Infield. TASKFORCE TOXICATOR spielten gerade, und wir lauschten kurz mit. Das, was ich hörte und sah, war echt cool, aber ich war überrascht, dass trotz des vollen Zeltplatzes relativ wenige Leute vor der Bühne standen. Ich zeigte meiner Tochter das Gelände und ihren Arbeitsplatz. Meine Tochter war dieses Jahr für den Aftermovie verantwortlich (der Clip kommt auch demnächst online), und meinen Sohn bewaffnete ich mit einer Fotokamera.

Wir sagten den Pressekollegen Hallo – denn man kennt sich ja bereits seit Jahren – und so verging die Zeit. AKUMA SIX spielten bereits, als wir wieder zum Zelt wollten, um uns zu stärken und endlich anzugreifen. Die Metalcore-Truppe ballerte ordentlich und hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Das Treiben auf der Stage wurde auch mit viel Bewegung vor der Bühne belohnt.

Trotzdem, die Kids und ich mussten uns stärken und erst mal das Kameraequipment startklar machen. KUPFERGOLD hörten wir nur vom Zeltplatz, und zu MASTER schafften wir es leider nicht mehr in den Fotograben. Paul und seine Mitstreiter lieferten aber ordentlich ab, sodass ich beim Fotografieren womöglich eh einfach nur am Zappeln gewesen wäre. Wer MASTER kennt, weiß, dass die Death-Metal-Institution live immer einen Abriss verspricht – und so war es auch beim Frenzy wieder: der pure Abriss und eine geile Einleitung auf den Rest des Abends.

Es folgte ENFORCER aus Schweden. Die Heavy-Metal-Truppe hatte ich gar nicht wirklich auf dem Schirm, aber meine Fresse, hat das Spaß gemacht! Optisch und musikalisch hab ich mich voll in die 80er versetzt gefühlt. Hier wurde von der Truppe alles richtig gemacht. Die Leute feierten es auch ordentlich ab, und so wurde ENFORCER überraschenderweise gleich eines meiner Highlights dieses Jahr.

Im Anschluss wurde es kultig und thrashig, denn DESTRUCTION betraten die Bühne. Schmier und seine Truppe hatte ich das letzte Mal 2007 beim Wacken gesehen und war damals echt ein wenig über den dünnen Sound enttäuscht. Jetzt, 18 Jahre später, war ich bereit für einen neuen Anlauf – und der war gut, sehr gut sogar! Mit zwei Gitarren klingt die Musik auch deutlich besser und natürlich druckvoller. Generell muss man sagen, dass DESTRUCTION scheinbar richtig Spaß hatten. Die Songs knallten alle, und Schmier ist einfach ein charismatisches Frontschwein. Ich hatte nach der Show kurz die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, und auch abseits der Bühne war er einfach mega sympathisch.

Da ich bereits gut in Erinnerungen an meine Anfangstage im Metal-Dasein schwelgte, kam mit der nächsten Band ein weiteres Stück Erinnerung wieder hoch. DIE APOKALIPTISCHEN REITER hatte ich 2005 das erste Mal gesehen und danach gefühlt jedes Jahr. Irgendwann um die 2010er Jahre waren sie dann für mich weg. Warum auch immer – aber umso mehr freute ich mich, sie endlich mal wieder zu sehen. Es hatte sich besetzungstechnisch einiges getan, aber das tat der Band nicht weh. Im Gegenteil, es machte sogar richtig viel Spaß. Nicht nur den REITERN, sondern auch mir schien die Sonne aus dem Arsch, als im Set Iron Fist gespielt wurde. Das war echt headlinerwürdig, obwohl ja noch eine Band kam: das Highlight meiner Tochter und eine der Bands, die sie unbedingt sehen wollte – die Rede ist von GUTALAX!

Das Goregrind-Abschisskommando ballerte aber auch einen raus! Hier wurde ein Shit an den nächsten rangehangen, und das Pit drehte sich in Spülrichtung ab. GUTALAX gehen immer, und so wurde der Tag schön abgestuhlt. Nach der Show gingen wir über den wirklich ruhigen Zeltplatz und konnten unseren Schönheitsschlaf ohne Probleme antreten.


Tag 2 – Vertauschter Headliner und pinke Flamingos


Der zweite Tag startete für uns ganz traditionell. Das Metal Frenzy ist so gut gelegen, dass es direkt neben dem örtlichen Freibad liegt – aber das werden ja die meisten eh schon wissen. Dieses Jahr waren die Temperaturen jedoch so gut, dass man ohne Probleme und Ängste ins kalte Nass springen konnte. Die Kids waren glücklich, und wir waren frisch! So sieht der perfekte Start für einen Festivaltag aus.

Zu 13:00 Uhr zog es uns dann zu CHICAGO LANE an die Bühne. Die Jungs aus Hannover machten ordentlich Show und hatten den Arsch voll Energie. Leider sahen dies wieder nur relativ wenige Besucher vor der Bühne, aber die Jungs hatten trotzdem Spaß und schienen jede Minute zu genießen. HELGRINDUR und AVRALIZE hörten wir nur vom Zeltplatz aus, und bei ENEMY INSIDE waren wir dann aber wieder am Start! Die Band um Frontfrau Nastassja konnte vom ersten Ton an überzeugen. Im Vorfeld hatte ich bei ihnen schon reingehört und fand sie auch extrem gut. Live war das aber alles noch viel besser. ENEMY INSIDE klangen streckenweise wie eine neuere und frischere Version von EVANESCENCE, nur mit deutlich mehr Eiern in der Hose! Das war richtig geil, und meine Tochter hatte ihre Neuentdeckung des Jahres gefunden.

OBSCURITY betraten danach die Bühne und lieferten für mich eine solide Show ab. Ich hatte sie ja bereits ein paar Mal gesehen und wusste, was mich erwartet. Die deutschen AMON AMARTH kann man sich immer ohne großartig nachzudenken reinziehen. DRONE guckte ich mir mit etwas Distanz an, aber ich muss sagen – und da haben wir’s wieder – nach so langer Zeit haben sie mich echt überzeugt. Ich hatte Mutz und seine Jungs bestimmt auch 2007 oder 2008 das letzte Mal gesehen, also auch schon eine Weile her, aber das, was sie hier fabrizierten, ging gut durch den Körper und den Gehörgang.

STOMPER 98 guckten wir uns nicht an, da wir nach diesem Ritt auch erst einmal eine kleine Pause brauchten – und es musikalisch auch einfach nicht meins ist. Die Kids und ich brauchten eine Stärkung, denn endlich sollte die Band kommen, auf die meine Tochter schon monatelang wartete: LORD OF THE LOST!

Als großer Headliner thronten sie ganz oben auf dem Flyer, aber dafür war die Anfangszeit von 21:00 Uhr ganz schön früh. Das sah das Publikum scheinbar genauso, denn viel war nicht los am Anfang vor der Bühne. Mit laufender Spielzeit besserte es sich jedoch, aber so richtig sprang der Funke wohl nicht über. Sänger Chris gab sein Bestes und versuchte zu motivieren, Gitarrist Pi spielte das gesamte Set im Rollstuhl, und doch war es einfach zu früh. Musikalisch war es gut – My Sanctuary, One Last Song und natürlich ihr ESC-Hit Blood & Glitter waren auch dabei – aber ja… leider hatte ich mir mehr erhofft.

Nicht von LORD OF THE LOST, aber ich denke, wenn sie einen Slot später gespielt hätten, dann hätte die Musik und Show im Dunkeln einfach besser gewirkt. Trotzdem muss ich sagen, dass meine Kids mega happy waren – und ich auch. Es war schon cool, nur hätte man sie mit TROLLFEST tauschen sollen.

Und so kommen wir auch schon zu den Verrückten. Mit locker einer halben Stunde Verspätung betraten die rosa Vögel von TROLLFEST die Bühne – und sie tanzten wirklich wie pinke Flamingos!

Ihre Outfits und gerade der Song Pink Flamingo brannten sich in die Netzhaut und den Gehörgang ein. Ich habe immer noch einen Ohrwurm, und das Lied ist mittlerweile ein Dauerbrenner in meiner Playlist geworden. Hier wurde das Publikum jedenfalls ordentlich geteilt. In den Gesichtern der Besucher sah man viele, die sich auf die Party einließen, aber auch mindestens genauso viele, die sich nur dachten: Was zur Hölle passiert hier gerade? Ich selbst weiß bis jetzt noch nicht, was ich davon halten soll, aber TROLLFEST haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Durch die Verspätung wurde natürlich auch die Show von DÉCEMBRE NOIR nach hinten geschoben. Ich persönlich fand es schade, da ich die Jungs gerne mal wieder komplett hätte sehen wollen. Es war zwar immer noch ausreichend los, aber nach solchen Vorbands war es schwierig, die Leute vor die Bühne zu ziehen. Ich fand den Auftritt aber saustark, auch wenn ich nach Small.Town.Depression mit den Kindern die Segel streichen musste. So endete jedenfalls der zweite Tag für uns, und wir bereiteten uns auf den nächsten Tag vor!


Tag 3 – Tech-Death Hallelujah


Der letzte Tag war angebrochen, und er startete wie der Tag davor – schön im Freibad!

Die letzten beiden Tage hatten auch schon ihre Spuren hinterlassen, daher ging es für mich erst zu den CRUSHING CASPERS vor die Bühne. Ich kannte die Jungs vom Namen her, da sie bereits einige Male bei mir zu Hause gespielt hatten. Ich muss auch gleich sagen, dass ich sie aber noch nie gesehen hatte – was ich nach der Show echt bereute! Die CASPERS ballerten gut nach vorne und drückten jedem vor Ort die letzten Schlaffalten aus dem Gesicht. So ließ sich der Tag gut starten.

Danach kam eine weitere Band, die ich kannte, aber noch nie gesehen hatte. CROSSPLANE aus dem Ruhrpott kamen, rockten und lieferten ab – ganz im Stile von MOTÖRHEAD und ohne großen Schnickschnack. Sehr geiler Rock’n’Roll, und die Leute feierten es. Heute sah es allgemein auch etwas voller vor der Bühne aus, auch schon bei den früheren Bands.

Nach Hardcore und Rock’n’Roll kam der nächste Stilbruch auf die Bühne – es ging weiter mit Thrash Metal aus Hannover. SURGICAL STRIKE existieren bereits seit 1993 und schmetterten über die Bühne wie ein Sturm. Die Jungs hatten Bock, und das kam an! So viele Leute wie bei dieser Kapelle hatte man an diesem Tag noch nicht gesehen – und das bei mörderischen Temperaturen. Es gibt aber beim Frenzy sehr viele coole Leute hinter den Kulissen, die wussten, wie man die Meute frisch hält!

„Wasser marsch!“, hieß es am Samstag, und so wurde doch glatt eine männerbetriebene Outdoor-Wasserschlauchdusche installiert. Der Kollege der Crew freute sich sehr darüber, die Besucher ordentlich nass zu machen, und sie huldigten ihm mit Beifall! So muss das sein – aber zur Crew komme ich noch in meinem Fazit. Auf die nächste Band freute ich mich besonders, da ich sie bereits seit einiger Zeit selbst höre.

MANNTRA spielten und lieferten richtig gut ab! Es wurde zwar viel mit Backingtracks gearbeitet, aber die Musik benötigte es auch. Die Kroaten ließen ihren Barren King auf einem SUP Bier holen und schmissen einen Ohrwurm nach dem nächsten von der Bühne. MANNTRA war meine größte Live-Überraschung, und die Band hat richtig Potenzial, noch weit nach oben zu klettern!

Was nun folgte, ließ sich nur als Wahnsinn beschreiben! Wer kam denn bitte auf die Idee, KRISIUN und NILE direkt nacheinander spielen zu lassen? Zwei absolute Tech-Death-Granaten so zu platzieren, war einfach nur genickbrecherisch! Jeder, der KRISIUN kennt, weiß, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Das Trio spielte, wie gewohnt, auf einem sehr hohen Niveau und ballerte alles an die Wand, was ging. Drummer Max ist einfach nur eine Maschine, und ich dachte nicht, dass der Auftritt von KRISIUN noch getoppt werden konnte – aber dann kam NILE!

Nachdem KRISIUN noch zum 35. Jubiläum gratuliert wurde (und das finde ich vom Frenzy jedes Mal total süß, dass die Bands vom Metal Frenzy eine Benjamin-Blümchen-Torte überreicht bekommen), kam Karl Sanders mit seinen Männern auf die Bühne. NILE hatte ich auch bereits einige Male gesehen, und live konnten sie mich immer überzeugen, aber dieses Konzert war mit Abstand das Beste, was ich bis jetzt von ihnen gesehen hatte! Die Herren hatten sichtlich ihre Freude und ballerten mit einer Präzision nach vorne – das war wirklich richtig gut. Generell waren diese beiden Death-Walzen ein ordentlicher Zerstörer zum Abschluss. Naja, fast – eine Band hatten wir ja noch: die Monster-Metaler von LORDI waren der perfekte Abschluss!

Nach der absoluten Zerstörung diese Heavy-Metal-Band spielen zu lassen, war schon irgendwie gewagt – aber es klappte. LORDI sind ja nun auch seit mehr als 20 Jahren im Geschäft, und für mich waren sie damals mit einer der ersten Metalbands, die ich mir selbst aneignete. Die Kids und ich waren mega heiß auf den Auftritt, und wir sollten nicht enttäuscht werden. LORDI lieferten eine absolute Best-of-Show, und ich hatte einige Male emotionale Neigungen in den Augen. Ich war absolut happy, Songs wie Blood Red Sandman oder auch Devil Is a Loser zu hören – und natürlich zum Abschluss Hard Rock Hallelujah. LORDI waren der Wahnsinn und ein mehr als würdiger Abschluss des Metal Frenzy 2025.

Nach der Show führten wir noch einige interessante Gespräche und ließen die letzten Tage noch etwas Revue passieren, bevor es dann zum letzten Mal ins Zelt ging. Am nächsten Tag gingen wir noch einmal ins Freibad und fuhren dann nach Hause – mit neuen Ohrwürmern und vielen coolen Momenten. Danke, Metal Frenzy, und bis zum nächsten Jahr!


FAZIT


Wie bereits die letzten Jahre immer wieder betont, gehört das Frenzy zu den besten kleineren Metal-Festivals der Nation. Das liegt nicht nur am Mixed-Metal-Line-up, sondern vor allem an der Organisation und der Crew! Hier muss man auch einfach noch mal sagen, dass alle Crewmitglieder dies ehrenamtlich machen und dafür ihre Freizeit und viel Herzblut hergeben. Das Metal Frenzy ist nicht das einzige Festival, wo es so ist (ich sage da nur mal Frostfeuernächte oder das Protzen Open Air), aber in diesem Größenumfang ist es schon ’ne Nummer.

Ich muss aber sagen, dass letztes Jahr gefühlt mehr vor der Bühne los war. Entweder lag es daran, dass die Stilrichtungen zu stark hintereinander wechselten, oder es lag am Höllenwetter. Ich habe keine Ahnung, was der Grund war, aber dieses Jahr war es zeitweise ganz schön locker besucht vor der Bühne.




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