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PRIMAL FEAR | ELEINE am 19.09.2025 – Berlin @ Hole 44


Ein milder Spätsommerabend in Berlin, die Luft noch warm genug, um vor dem Hole44 ein kühles Bier zu genießen und die Szenerie auf sich wirken zu lassen. Lockeres Geplauder, vereinzeltes Lachen, das Klacken von Flaschen – die perfekte Einstimmung, bevor sich die Türen öffneten und ein Konzertabend begann, der sich sehen lassen konnte.

Wenn ich ehrlich bin: ELEINE sind nicht unbedingt mein bevorzugter Stil. Aber was sie als Opener geliefert haben, war wirklich stark. Die Band aus Schweden, gegründet 2014 von Madeleine Liljestam und Rikard Ekberg mit ihrem symphonischen Metal, haben schon auf Platte oft bewiesen, dass sie mehr sein wollen als nur bombastische Atmosphäre.

Die Setlist von ELEINE war perfekt gewählt, um Stimmung zu machen und gleichzeitig ihre neuesten Stücke zu präsentieren: Towards the Fields, Enemies, Never Forget, Ava of Death und As I Breathe eröffneten das Ganze mit Tempo und düsterer Energie. Später kamen We Are Legion, War das alles, Where Your Rotting Corpse Lie (W.Y.R.C.L.) und das frische We Stand United. Natürlich durften Klassiker wie All Shall Burn und der Titeltrack We Shall Remain nicht fehlen.

Madeleine war stimmlich stark, die Stimme hatte Klarheit, Härte und auch die sanfteren Linien klappten gut. Rhythmisch hat die Band funktioniert, Gitarren und Growls harmonierten mit dem symphonischen Anteil, ohne überladen zu wirken. Als Eröffnung hat ELEINE genau das geliefert, was man sich wünscht: Energie, Kontraste, Aufmerksamkeit.

Nach einer kurzen Umbaupause betrat PRIMAL FEAR die Bühne – und schon hier wurde klar: Diese Band kann einfach nicht schlech. Ralf Scheepers, gesanglich auf gewohnt hohem Niveau, zeigte direkt, warum er einer der Gesichter des Genres ist. Auch wenn der Sound gegenüber anderen Gigs manchmal nicht ganz so brachial und kraftvoll war wie sonst – vielleicht durch Raumakustik oder Abmischung – so war die Leistung doch beeindruckend.

Die neue Besetzung ist übrigens killer: Thalìa Bellazecca an der Gitarre und André Hilgers am Schlagzeug bringen frischen Wind in die Liveshow. Mat Sinner wirkte, obwohl er kürzlich gesundheitlich angeschlagen war, sehr glücklich auf der Bühne – man merkte ihm an, wie sehr er diese Tour wollte und wie viel ihm das bedeutet. Thalìa hatte aber etwas wenig „Auslauf“, oft bewegte sie sich eher an einem Platz, statt die Bühne voll zu nutzen. Trotzdem: was sie spielte, war stark.

Die Setlist selbst war ein echtes Best-of und spiegelte die Discographie fast perfekt wider: Schon mit Destroyer und I Am the Primal Fear war die Marschrichtung klar. Später folgten mit Final Embrace, Nuclear Fire und Seven Seals drei absolute Klassiker, die jeden Fan zum Mitsingen brachten. Auch gefühlvollere Momente hatten Platz, etwa bei Tears of Fire oder Fighting the Darkness, bevor es mit Krachern wie Chainbreaker und Metal Is Forever noch einmal richtig in die Vollen ging. Dass Songs wie Hallucinations oder Running in the Dust ebenso stark wirkten, zeigte, wie souverän die Band auch tiefere Kapitel ihrer Historie auspackt. Neue Stücke reihten sich dabei nahtlos ein und standen den alten in nichts nach.

Ralf war wie immer super bei Stimme: Hoch, klar, stark – auch in den härteren Passagen. Keine Ermüdungserscheinungen, keine Aussetzer, trotz des langen Abends und des neuen Materials. Die Stimme sitzt, und es macht Spaß zuzusehen, wie er das Publikum mitnimmt.

Allerdings zeigte sich Berlin einmal mehr von seiner typischen Seite: ein starkes Package, aber die Hütte war nicht voll. Vielleicht lag‘s am Wochentag, vielleicht am Wetter, vielleicht an der schieren Konkurrenz an Konzerten – jedenfalls hätte ich mehr erwartet. Dennoch: was da war, ging gut mit. Das Publikum war engagiert, klatschte, sang mit bei bekannten Refrains, und auch die neuen Songs wurden erstaunlich gut angenommen. Ralf machte ein paar Mal den Scherz, draus doch bitte einen Freitag zu machen. 

Ein insgesamt sehr gelungener Abend. ELEINE haben als Opener überzeugt, auch wenn nicht mein Lieblingsstil, haben sie gezeigt, dass sie live was drauf haben. PRIMAL FEAR lieferten, wie erwartet, ein starkes Set, das die ganze Karriere abbildete – mit Klassikern, gefühlvollen Momenten und frischen Stücken, die genauso zündeten. Die neue Besetzung, Ralf in Topform und Mat sichtlich happy trotz wackligem Auftreten – das alles machte diesen Abend zu einem Erlebnis, das man gerne noch ein paar Mal wiederholen könnte.




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