STREAMS OF BLOOD – Vermaledeit (2025)
(10.008) Maik (8,4/10) Black Metal
Label: The Hidden Art
VÖ: 18.12.2025
Stil: Black Metal
Die Black-Metal-Band STREAMS OF BLOOD agiert nun auch schon seit 2009. Und deren Platten sind auch schon oft in unseren heiligen Hallen erwähnt worden, das letzte Album Erløsung wurde von meinereinem rezensiert. Da lag es nahe, dass ich auch die aktuelle, bereits fünfte Langrille der Band auf dem Gabentisch habe. Denn wie auch schon der Albumvorgänger stellt Vermaledeit eine schöne Reminiszenz an die Zeiten dar, als Black Metal noch böse und frei von schnörkeligem Bombast war.
Dabei sind es besonders Bands wie DARKTHRONE, die teilweise durchschimmern, gerade was das Riffing angeht. Dazu addiere man noch die arschtretende Rauheit von GORGOROTH. Wenn es mal extrem schnell zugeht, könnte man auch noch MARDUK heraushören. Für mich als gourmet de vieux métal noir sind diese Referenzen natürlich Appetitanreger, insbesondere die Nähe zu DARKTHRONE schmeichelt meinen gealterten Lauschlappen natürlich ungemein. Vor allem die Tatsache, solche Mucke in einer fetten Produktion vor die Fresse gekloppt zu bekommen, ist eine Erfahrung.
Dabei ist das Endergebnis nicht etwa eine glattpolierte Weichzeichnervariante des Schwarzmetalls, sondern hat noch diese kratzige, böse und eisige Stimmung. Und wenn monotones Halbtonriffing durch den Raum wabert, entstehen von frostigen Stürmen durchzauste Schneelandschaften ganz von allein vor dem geistigen Auge.
Nicht, dass ich mich gern in einem derartigen Environment wiederfinden möchte, aber auf eine wohl sehr perverse Art erwecken solche Klänge in mir mehr winterliche Besinnlichkeit als der ganze Weihnachtsschrott, der derzeit im Radio läuft.
Natürlich erfinden STREAMS OF BLOOD das schwarzmetallische Fahrrad nicht neu. Sie schwelgen einfach in den spinnwebenbehangenen Katakomben der Finstermusik, die von einigen der damaligen BM-Ikonen zugunsten barocken Luxus aufgegeben wurden. Und während diese mit gestylten Vampiren im Ballsaal gekünstelt dem Menuett frönen, zerlegen STREAMS OF BLOOD den Keller mit grässlichen Orks und fiesen Schwarzalfen.
Im Review zum Albumvorgänger habe ich geschrieben, das Album stelle eine Verbeugung vor dem Black Metal dar, wie er einmal war, bevor er teilweise zum Zirkus mutierte. Das kann ich ohne Zweifel auch auf das aktuelle Werk übertragen.
Anspieltipp:
🔪Shitstained Cuirass
💥Paralyzed By Life
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Shitstained Cuirass
02. Paralyzed By Life
03. Der Körper Vergibt, Die Seele Nicht
04. Leichenlager
05. E(r)gotism
06. Tötungsglas
07. Fading Warmth (The End Of A Melancholic Summer)
08. Egocentric Pessimism

