DER ROTE MILAN – Verlust (2025)
(9.995) Maik (7,8/10) Black Metal
Label: Unholy Conspiracy Deathwork
VÖ: 12.12.2025
Stil: Black Metal
Zugegebenermaßen ist DER ROTE MILAN ein recht ungewöhnlicher Name für eine Black-Metal-Band. Natürlich handelt es sich dabei um wunderschöne Vögel und Meckerköppe könnten anmerken, dass der schwarze Milan als Namensgeber stilgerechter wäre, aber der hätte sich wahrscheinlich nicht so passend in das wunderschön gezeichnete Bandlogo verwandeln lassen.
Also lassen wir das Geplänkel und widmen uns dem vorliegenden Werk. DER ROTE MILAN breitet seine Schwingen nun auch schon ein Jahrzehnt über uns aus und hat auch schon zwei Langstreckenflüge hinter sich. Zuletzt gab es allerdings nur EPs, zu denen auch das hier zu besprechende Verlust gehört.
Die Protagonisten halten sich bedeckt und benennen sich nur I, II, III und IV, und dieser gewünschten Anonymität werde ich hier auch nicht mit Recherchen entgegenwirken. Laut Info soll es sich mittlerweile um sechs Bandmitglieder handeln, die dann wahrscheinlich V und VI heißen. Musikalisch bewegt sich die Formation im Bereich des Black Metal, wobei größtenteils traditionelle Wege beschritten werden. Der deutschsprachige Gesang verortet die Band natürlich, wirkt aber für Verächter dieses Stilmittels eher wenig störend, da dies bei dem rauen BM-Gesang eh nur marginal verständlich wirkt.
Obwohl sich die Band am klassischen Schwarzmetall orientiert, kommen doch auch modernere Dissonanzen zum Tragen, welche dem Ganzen die für neueren deutschen Black Metal typische Mischung aus Wut und Verzweiflung ergeben. Das katapultiert DER ROTE MILAN ein wenig ins Fahrwasser von Bands wie HARAKIRI FOR THE SKY oder DER WEG EINER FREIHEIT.
Verlust ist im Ganzen ein recht cooles Hörerlebnis für den Freund metallischer Schwarzarbeit, lässt es aber ein wenig an Höhepunkten fehlen. Es gibt einige recht coole Momente, gerade zu Beginn von Der Letzte Rubin, wo es dann auch mal so richtig granatenmäßig abgeht. Doch in den Parts leicht melancholischer Dissonanzen ordnet sich die Band hörbar im Mittelfeld der Konkurrenz ein. Wer auf diese Art Black Metal abfährt, sollte dem Scheibchen mindestens zwei, drei Durchläufe gönnen, denn erst dann entfalten sich die Feinheiten.
Anspieltipp:
🔥Der Letzte Rubin
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Aus Der Finsternis
02. Où Allez-Vous
03. Skepsis Der Existenz
04. Verlust
05. Der Letzte Rubin

