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ABBINORMAL – Italia’s Gore Talent (2025)

(9.988) Phillip (8,0/10) Death Metal


Label: Ad Noctem Records
VÖ: 05.12.2025
Stil: Death Metal/ Grindcore






Ich habe nicht den leisesten Verdacht ob der Bandname irgendein italienisches Wortspiel ist, dass ich nicht blicke, oder einfach doof. Auch der Album-Titel strotzt jetzt nicht vor Kreativität und lässt eine Holzhammer-Klamauk-Truppe vermuten. Dazu ein Album-Artwork was, gelinde gesagt, auch nicht mein Geschmack ist. Die seit 2017 aktiven Milanesi schauen zumindest auf den Promofotos extra finster – es gibt also Hoffnung auf ehrliche Brutalität.

Und die wird ab der ersten Sekunde geliefert. Sofort fällt das hallige Schlagwerk auf, dazu eine stilgerecht verzerrte Gitarre und -Achtung!- ein Keyboard, bedient von Sänger Eric Vieni. Dieses sorgt zumindest im Opener Inverted Karma für (noch) kleine Akzente. Auch in den folgenden Song blitzt es hier und da mal auf. Mal als kleine, flächige Untermalung, mal als Begleitpiano. Eine wundervoll frische Idee, die gekonnt die vorherrschende Instrumentierung konterkariert. Einzelne Momente wirken dadurch zerbrechlich und werden wie in The Invisible Population auch sofort zerblastet, gewinnen am Ende aber wieder die Oberhand. Ich habe ehrlich nicht gedacht, dass das so gut zusammen funktioniert.

Darüber hinaus wird das Rad natürlich nicht neu erfunden. Es hat jetzt eher eine tolle Verzierung und glänzt dadurch etwas mehr. Denn ihr übriges Handwerk beherrschen Abbinormal, so gut, dass sie der Meinung sind auch längere Songs in Reihe zu schreiben. In Grindcore heißt das: Alles was länger als 90 Sekunden ist, ist ein Epos. Bei maximaler Dauerbretterei ist das möglicherweise ab einer gewissen Strecke ermüdend. Doch Abbinormal orientieren sich nicht zum Selbstzweck an Zeit, sondern wissen stets genau, wann das Ziel erreicht ist.

Und wenn der Grind-Schuh doch mal drückt, wird wie in Acid/Disease kurz der sakrale Modus hochgefahren und auch mal klar gesungen. Natürlich wird danach alles kurz und klein geschlagen, so treu muss man sich bleiben. Web Scum darf neben Pianopassagen auch amtlich vor sich hin grooven und überzeugt mit krachendem Mitmach-Refrain! Ihr lest, es wird nicht langweilig! Ein weiterer Beleg folgt mit Less Than Zero und einem sackstarken Keyboard-Gitarren-Doppel sowie Moden Metal-Anleihen.

Für insgesamt 13 Stücke, in einer im Deathgrind beispiellosen Vielfalt, brauchen die Italiener eine gute halbe Stunde. Und wenn man sich an den etwas altbackenen Sound gewöhnt hat, was echt fix geht, gibt es nur eine Richtung: Nach vorne! 30 Minuten die weder eintönig, noch vorhersehbar sind aber auf billigen Schock verzichten, weil Abbinormal und ihre Keyboard-Geheimwaffe über gute Songwritingqualitäten verfügen.

Wer also aktuell noch eine Spaßgranate sucht um sie seinem Lieblings-Todesgrinder unter den fauligen Baum zu legen: Italia’s Gore Talent ist eine vorzügliche Wahl. Alle Leute, die in dieser Art Krach komplett aufgehen, sollten außerdem ihre Jahres-Bestenlisten zumindest überdenken. Mich holt die Nummer hier gut ab, erfüllt mich aber nicht zu Einhundert Prozent mit Seligkeit. Ein Hauch mehr Groove wäre manchmal schon, aber das ist komplett subjektiv. Objektiver ist mein Wunsch das Keyboard noch ein bisschen mutiger zu benutzen, hier schlummert riesiges Potenzial!

Anspieltipps:
Boomer
💣 Web Scum
💀 Less Than Zero


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Inverted Karma 
02. Third Man Syndrome
03. Violencia
04. Boomer
05. The Invisible Overpopulation
06. Hippopotamus
07. Acid/Disease
08. Web Scum
09. Less than Zero
10. Goat Save the Dirt
11. Stop!
12. Rotting Blues
13. The Lonely Funeral



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