SUN OF THE DYING – A Throne Of Ashes (2025)
(9.965) Timo (9,3/10) Doom/Death Metal
Label: AOP Records
VÖ: 21.11.2025
Stil: Doom/Death Metal
Mit ihrem dritten Album A Throne Of Ashes legen die Spanier von SUN OF THE DYING einiges in die Waagschale. 2013 in Madrid gestartet frönt man seit jeher dem klassisch britischen Doom der Kategorie von Wegbereitern wie My Dying Bride und natürlich Paradise Lost. Moderne Farbtupfer im Stil von Ahab oder Swallow Of The Sun gibt es zusätzlich, gewürzt mit einem angenehm eigenen Charakter. Aufgenommen von Simón Da Silva in den The Empty Hall Studios machen sich SUN OF THE DYING mit einem stark produzierten Album auf den Weg, einem Album was vieles mitbringt um sich stärker in Vordergrund zu spielen.
Dabei startet man gleich mit dem 9minütigen, atmosphärisch, aufbrausenden Martyrs, bringt die sensible Art einer Band wie Anathema mit ein, der melancholische und cleane Gesang von Eduardo Guilló punktet sofort und zieht einen in seinen Bann. Angereichert mit heiseren Vocals spielen sich SUN OF THE DYING eindrucksvoll in Szene. Was im Gesamtkontext nicht anderes ist erstklassiger Doom/Death, eben ganz großes Kino. Die Band schafft es gleich zu Beginn melodisch ergreifend aufzutrumpfen, was mir Freudentränen entlockt, bei so viel Klasse. Etwas zwischen Neugier und verstörten Gedanken kommt das nachfolgende Black Birds Beneath Your Sky daher. Dissonante Riffs bilden einen scharfen Kontrast. Episch erhabene Vocals verstärken den Eindruck in diesem Wechselspiel. Wirklich überraschend und einzigartig in diesem Genre, was gelingt.
Monumental wie genreklassisch ist die cineastische Herangehensweise bei With Wings Aflame, die female Gastvocals von Antinoë sind absolut stimmig und verfeinern diesen klassischen Gothic Doom Ansatz. Das orchestrale The Greatest of Winter verbindet Schwermut, klassische Keyboardeinsätze, der auch Classic Rock Elemente wie von Deep Purple mit dem typischen Orgelsound aufbietet, was völlig gelingt. Viele dezente Merkmale treiben den Song auf die Spitze. Aber auch die letzten beiden Songs House of Asterion bringen die Stärken vollkommen ein, gerade der cleane Gesangsbereich überzeugt mit Eleganz, Bands wie Darkest Era und Solstice (UK) kommen mir da sehr wohl in den Sinn. Und auch das abschließende Of Absence ist glanzvoll arrangiert. Die orchestrale Dichte, das kraftvoll schleppende Tempo versprühen umfänglich Energie, verinnerlichen die genretypische Tragik exzellent und wissen mit ihrer fesselnden Stimmung absolut zu überzeugen.
In nicht ganz 42 Minuten haben SUN OF THE DYING ein beeindruckendes, drittes Album auf den Weg gebracht, welches in seiner Gänze vollkommen überzeugt und in dem Bereich, in diesem Monat, wohl auch in diesem Jahr zu den stärksten Alben zu erklären ist. Doom/Death Metal mit Gothic Elementen kann man eigentlich kaum besser kreieren, neben großartigen Songs, stimmt hier neben der Produktion auch das sehr anschauliche Coverartwork. Ein wirklich tolles Album.
Anspieltipps: Martyrs und The Greatest of Winter
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Martyrs
02. Black Birds Beneath Your Sky
03. With Wings Aflame
04. The Greatest of Winter
05. House of Asterion
06. Of Abscence

