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Die Stromgitarren-Urschleimsuppe von und mit Herrn Godau: Heute: MALICE




Eine Band, die stark gestartet, dann aber irgendwie ausgedümpelt ist, waren die Kalifornier MALICE, die mit zwei großartigen Alben eigentlich einer strahlenden Zukunft hätten entgegengehen müssen. Irgendwie hat das nicht so geklappt.

Nachdem Gitarrist Jay Reynolds von Hawaii nach Portland zurückgekehrt war, spielte er zunächst in der Band THE RAVERS, aus der allerdings nicht wirklich etwas wurde. Als sich die Band aufgelöst hatte, stellte Reynolds ein neues Lin Up zusammen, mit dem er unter dem neuen Namen MALICE aktiv werden wollte. Zunächst gehörten zur Band James Neal (voc.), Matt McCourt (b.), Dean Castronovo (dr.) und der damals noch sechzehnjährige Kip Doran an der zweiten Gitarre. Dieses Line Up war allerdings nicht von Dauer, Reynolds und Neal zogen nach Los Angeles, wo sie bald mit Mick Zane (git.), dem Bassisten Mark Behn und dem Drummer Pete Laufman die Band wieder komplettierten.

Schon nachdem die Truppe ihr erstes Demo veröffentlichte, ergab sich die Chance, auf Brian Slagels erstem Metal Massacre- Sampler zu erscheinen. MALICE waren da mit sogar zwei Songs vertreten, und zwar mit „Captive Of Light“ und „Kick You Down“. Andere, später erfolgreiche Acts auf diesem Sampler waren CIRITH UNGOL, METALLICA und BITCH. Doch obwohl viele Leute MALICE attestierten, um einiges erwachsener als zum Beispiel METALLICA zu klingen, blieb der Band, im Gegensatz zu Hetfield und Co, zunächst ein Plattenvertrag verwehrt.

Mit nunmehr Clifford Carruthers an den Drums wurde 1983 das zweite Demo aufgenommen, welches wie das erste fünf Songs enthielt, auch dies brachte leider nicht den ersehnten Plattenvertrag. 1984 wurde die Band massiv und nahm zwei weitere Demos auf, die mit acht bzw. zehn Songs schon LP-Länge aufwiesen. Dadurch wurden endlich einige Labels auf MALICE aufmerksam. Den Zuschlag errang letztlich Atlantic Records. Über dieses Label wurde zunächst eine Single mit dem titel „Rockin‘ with You“ veröffentlicht, auf der zwei unterschiedlich lange Versionen des Songs zu hören waren.

Im selben Jahr erschien das Debütalbum „In The Beginning“, mit dem sich MALICE weltweit den Ruf einhandelten, Amerikas Antwort auf JUDAS PRIEST zu sein. Das lag nicht nur an der ähnlich gelagerten Musik, sondern auch an James Neal’s Gesang, dem man durchaus attestierte, Rob Halford Paroli bieten zu können. Außerdem erwies sich Reynolds als guter Counterpart zu einem gewissen K.K. Downing, und dass die Band in nietenbewehrtem Leder auftrat, gab auch optisch Raum für Parallelen.

Die Reaktionen waren fast durchweg sensationell. Götz Kühnemund attestierte der Band sogar, sie hätte JUDAS PRIEST „längst übertroffen und weit hinter sich gelassen“, während Holger Stratmann vorhersagte, MALICE wären die Stars von übermorgen. Mit diesen Lorbeeren im Gepäck und dem leuchtenden Widerschein der Zukunft in den Pupillen machten sich MALICE an das zweite Album, welches 1986 unter dem Titel „Licence To Kill“ wiederum über Atlantic Records erschien.

Bei den Aufnahmen kamen einige Gäste zu Ehren, unter anderem die beiden MEGADETH- Daves Mustaine und Ellefson oder die BLACK’N’BLUE Members Tommy Thayer und Jaime St. James. Das Album wurde von Max Norman produziert, und blieb dem Sound der Gruppe treu. Mit dieser Scheibe im Rucksack tourten sie mit W.A.S.P. durch die Westküste der USA.

Die Präsentation der wiederum starken Scheibe in Europa erwies sich allerdings als Desaster, wofür die Band selbst nichts konnte. Wer auf die Idee gekommen war, die Band im Vorprogramm von SLAYER durch Europa touren zu lassen, hatte wohl Lack gesoffen. Bei den Thrashmaniacs kam der JUDAS PRIEST-nahe Sound nicht wirklich an, und MALICE wurden von intoleranten Fans beschimpft und sogar bespuckt. Das zum Thema, früher war alles besser.

Dadurch gefrustet, stieg Reynolds aus und wollte bei MEGADETH Chris Poland ersetzen. Es gibt verschiedene Versionen, weshalb das letztlich nicht geklappt hat. Eine sagt, Reynolds Freund Jeff Young hätte stattdessen sich selbst vorgeschlagen und den Posten bekommen. Andere erzählen, das Reynolds mit Mustaine in Streit geraten wäre. Ist letztlich auch egal.

Jedenfalls kehrte Reynolds reumütig zurück und die Band veröffentlichte noch eine EP mit dem Titel „Crazy In The Night“, wobei beim Gesang Paul Sabu und Mark Weitz den mittlerweile ausgestiegenen James Neal ersetzten. Dieser tauchte allerdings jedoch im Film „Vice Versa“ in einer Konzertszene auf. Die EP erschien nunmehr über Brian Slagels damals noch junges Label Metal Blade.

Dann fiel die Band auseinander. Reynolds und Neal waren weg, Carruthers, Behn und Zane versuchten zwar, die Band am Laufen zu halten. Doch irgendwie lief es nicht mehr, und das Ganze bröckelte auseinander. Zane und Behn tauchten später bei MONSTER auf und Reynolds spielte kurzzeitig bei den wiedervereinigten METAL CHURCH.

2006 kursierte dann die Nachricht, daß Mick Zane, Jay Reynolds und Mark Behn mit dem BLACK’N’BLUE-Drummer Pete Holmes umd LAST EMPIRE- Frontmann Brian Allen die Band wiederbeleben würden. Dennoch dauerte es noch ganze sechs Jahre, bis MALICE mit einem neuen Album am Start waren. Sänger Allen wurde zwischenzeitlich von James Rivera (HELSTAR) ersetzt. Auf dem Album mit dem Titel „New Breed Of Gods“ waren dann acht Neueinspielungen alter Songs und nur vier neue Tracks enthalten. Das Album erregte nicht die erhoffte Begeisterung, was nahe liegt. Denn wenn man in sechs Jahren nur vier neue Songs auf die Reihe bekommt, dürfte klar sein, dass der Fisch nun geputzt ist.

Im Jahre 2016 verstarb Mick Zane an einem Hirntumor. Offiziell gilt die Band als aufgelöst, und wenn nicht das Keep It True- Festival den Zauberstab schwingt (an dem einige Bündel Dollars baumeln) wird das wohl auch so bleiben.

MALICE waren eine Band mit einem riesigen Potential und zwei erstklassigen Scheiben auf dem Konto, der es eigentlich vergönnt gewesen wäre, ganz hoch oben im Metalolymp mitzuspielen. Dummerweise haben sie es trotz geiler Songs nie aus dem Insiderstatus herausgeschafft. Jedem Metalfan, der „In The Beginning“ und „License To Kill“ noch nicht kennt, lege ich diese beiden Scheiben dringendst ans Herz. Wer auf JUDAS PRIEST steht, sollte hier unbedingt reinhören.




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