Na Hossa, was kommt denn da via Massacre Records ins Haus geflattert? The inquity descent…die wat bitte? Der unberechtigte Abstieg? Najut, trifft nach dem Debakel und dem Skandalspiel meiner Hertha von gestern durchaus zu, doch zurück zur Musik. Das Cover allein suggerierte mir vorab eins: Hier gibt es schwarzen Metall und ich hatte die Befürchtung, dass hier gerumpelt wird ohne Ende…doch Mitnichten! Klar ist hier junges Schwarzwurzelgemüse am Werk, doch statt auf bloße Effekthascherei zu setzen, können die Finnen mit ihrer Musik durchaus überzeugen.
Was vor allem heraussticht, ist der Genre untypische Gesang, denn am Mikro steht niemand Geringeres als Finntroll Fronter Mathias „Vreth“ Lillmans, der nach „Nifelvind“ von 2010 scheinbar das Warten auf einen neuen Longplayer satt hatte und sich kurzerhand dieser Band verpflichtete. Hier wird nicht heiser gekeift, hier wird so richtig schön fies und fett gegrowlt, was dem Gesamtbild des Albums sehr gut zu Gesicht steht. Musikalisch erfinden die Jungs aus Pietarsaari natürlich das Rad nicht neu, können aber mit vielen leichten Auflockerungen für einen gewissen Charme sorgen. So kommt zum Beispiel beim Titeltrack ein Tambourine zum Einsatz und überhaupt finden sich eine Menge kleiner Nuancen auf dem Album, die das Ganze mehr als hörenswert machen. Richtig fett wird es, wenn The iniquity descent das Tempo ein wenig drosseln wie bei „Obedience torn“, dann wird die Scheße richtig fett! Ebenfalls lohnenswert zu erwähnen, dass sich die Nordmänner voll auf die Musik konzentrieren und nicht auf billige Effekthascherei setzen, denn ein peinliches Corpsepaint sucht man hier vergebens…ok, kann man nicht raushören, aber die Fotos sind da eindeutig als Beweis zu werten.
Ich bin kein ausgewiesener Oberfan der Schwarzwurzel Malerei, doch was The iniquity descent auf ihrem Debüt abliefern, hat dicke Eier ohne Ende. Es sägt und hämmert an allen Ecken und Ende, Vreth grunzt wie eine angestochene Wildsau, die Produktion ist dreckig und fies…nee „The human apheresis“ kickt amtlich und drehte bereits mehrere Runden in meinem Player. Gutes Album!!!
Bewertung: starke 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. In prostation
02. An empty temple
03. The human apheresis
04. Obedience torn
05. Collector vs.Protector
06. Believers in the apotheosis
07. Decimate disintigrate
08. Trust the serpent
09. The invisible
10. Infected