CD-Reviews H-J

HØSTSOL – Länge leve döden (2023)

(8.146) Schaacki (8,7/10) Black Metal


Label: Avantgarde Music
VÖ: 13.01.2023

Stil: Black Metal


­

­

­

­

­

­

Wenn sich erfahrene Hörer über skandinavischen Black Metal austauschen, so unterscheiden sie gern in Nuancen und Herkunft. Ist die Musik norwegisch-klirrend, schwedisch-brachial oder finnisch-verspielt? Ja, in der Tat kann man den Ländern häufig eine gewisse Richtung zuordnen. Doch was passiert, wenn ein Projekt aus zwei Finnen, einem Norweger und einem Schweden besteht? Die Antwort liefern Høstsol (vielleicht) mit ihrem ersten vollwertigen Album. Lasst euch von diesem Debüt aber nicht täuschen – die Protagonisten sind längst keine Anfänger mehr sondern seit 20 bis 30 Jahren aktive Musiker. Der bekannteste unter ihnen dürfte wohl der Schwede Niklas Kvarforth sein, seines Zeichens (unter anderem) Sänger der Band Shining.

Zwar bin ich generell nicht der größte Fan des Herrn aus Halmstad, jedoch liegt dies eher an seinem Auftreten. Musikalisch beziehungsweise gesangstechnisch ist es wohl ansonsten eine Frage des Geschmacks - wobei ich sagen muss, dass er für Høstsol einen verdammt guten Job macht und für mein Empfinden genau dir richtigen Facetten seines Arsenals einbringt. Hier liegt die Theatralik im genau richtigen Maß und in einem genialen Verhältnis mit der Aggression und Hässlichkeit, die ich mir wünsche.

Dies steht in einer gelungenen Symbiose mit der Musik. Denn natürlich ist Kvarforth nur ein Teil der Band und nicht ihr alleiniges Aushängeschild. Nein, Høstsol leben von der Summe aller Komponenten. Und in der Tat möchte man meinen, die verschiedenen Auslegungen skandinavischen Black Metals in einem Gesamtkonstrukt geboten zu bekommen. Ich höre sägende, flirrende Gitarren, die Finsternis und Kälte transportieren. Heftige Drums schlagen auf den Hörer ein, während der Bass wummert, aber auch herrliche Melodien oder gezielte, einzelne Töne gut platziert einstreut. Immer wieder gibt es auch kleine Spielereien von den Sechssaitern oder aber aus der Synthi-Kitse zu vernehmen.

Diese einzelnen Faktoren, gepaart mit dem besagten variantenreichen Gesang, formen „Länge leve döden“ zu einem echt starken, tiefschwarzen Brocken, der eine enorme Palette an Eindrücken bereithält. Gut, Brocken sind oft nicht ganz leicht verdaulich und können herausfordernd sein, doch angesichts dieser kompositorischen Vielfalt wäre es ein Frevel, sich hier nicht ranzuwagen! Gibt euren Ohren eine Chance wie auch ich Niklas Kvarforth hier und ihr werdet nicht enttäuscht werden.

Anspieltipps:Länge leve den ansiktslöse mördaren“ und „Parallellt dubbelliv“


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


Tracklist:
01. As seen through the eyes of the prophet
02. Det som en gång var (det kommer aldrig igen)
03. Din skördetid är nu kommen
04. Länge leve den ansiktslöse mördaren
05. Parallellt dubbelliv



Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist