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Live on Stage Report: Rotten and Poor Stage Kill

13.01.2024 – Berlin @ Slaughterhouse





Nach 6 langen Jahren endlich mal wieder ein Stage Kill aus dem Hause Rotten and Poor im Slaughterhouse in Berlin Tiergarten und dazu auch noch mit einer exzellenten Besetzung. Unsere Kumpels von Rise of Kronos zusammen mit meinen Oriental Metal Faves Eridu aus der bajuwarischen Landeshauptstadt, die von den Dresdnern von Audhumpla und den Tschechen von Destroy supportet wurden. Bis auf den Umstand, die beiden Letztgenannten noch nicht auf dem Schirm gehabt zu haben, freute ich mich sehr auf diesen etwas spät beginnenden Abend, hatte aber Bedenken, ob genügend Leute den Weg nach Moabit finden würden.

Nach diversen Kaffee und einem ausgedehnten Mittagsschlaf trafen wir genau zu Beginn der Show von Destroy ein und stellten fest: jau, der Berliner Underground funktioniert, denn das Slaugherhouse war verdammt gut gefüllt. Und exakt diese Anwesenden bekamen eine verdammt energetische Show der Jungspunde aus unserem Nachbarland geboten, bei denen der Basser mit seinen 14 Lenzen und einem Aussehen eines Zehnjährigen optisch etwas hervorstach. Musikalisch bot das Trio einen Mix aus oldschool 80er Metal, gepaart mit einigen fetten Thrash Einlagen und mächtig Power. Überhaupt kamen die Jungs sehr sympathisch und authentisch rüber, auch wenn ihre Mucke etwas rudimentär dargeboten wurde. Aber gute Ansätze waren durchaus vorhanden und die Leute feierten die Jungs richtig ab. Guter Auftritt, der beweist, dass der metallische Nachwuchs noch vorhanden ist.

Zwischendurch gab es leckeres Budweiser für schlanke 3,50€ und viele Gespräche mit einigen bekannten Anwesenden und man fühlte sich rundum wohl du alleine aufgrund der Hinterhof Atmosphäre sehr angenehm an alte Zeiten erinnert. Und dann kamen merkwürdig dreinblickende Gestalten mit Gitarrenkoffern und einer trug eine Kuhleggins. Was könnte das nur sein?

Die Audhumbla ist in der nordischen Mythologie die Ur-Kuh, die gleichzeitig neben Milch für Alle auch die Kraft der Erde verkörpert und in der Edda verhaftet ist. Man könnte also bei dem leicht abgewandelten Bandnamen Audhumpla und dem dazugehörigen mystischen Background irgendwie auf atmosphärischen Black Metal tippen. Doch weit gefehlt, denn hier gibt es einen fulminanten Death/Thrash Mix, bei dem Zweitstimme Tim neben dem in Kuffarben eingefärbten Leggins tragenden Basser Ricco das Grunzen stilecht in einer schwarzen Kuhmaske absolviert.

Natürlich fährt das Publikum auf solch einen Nippes ab und auch meine Frau schwang vergnügt die Haxen, was ich bei der launigen Darbietung auch durchaus nachvollziehen konnte. Klar hat man das alles irgendwo schon einmal gehört, vielleicht auch besser, doch auch hier macht der sympathisch rüberkommende Fünfer aus der sächsischen Landeshauptstadt gut Tango und dreht den Joghurt auf rechts. Die Zeit verflog, Langeweile suchte man vergebens und somit war alles im Lack. Interessante Combo, die man im Auge behalten sollte.

Als nächstes standen Eridu auf dem Plan und wer meinen Jahrespoll kennt weiß, wie sehr ich auf den Mesopotamischen Metal der Bajuwaren abfahre, die heute noch etwas Besonderes im Petto hatten, obwohl ich ja sagen muss, dass ich nicht weiß, ob das so üblich ist, denn beim Chronical Moshers war es nicht so. Wovon ich spreche? Die Jungs hatten eine Bauchtänzerin mit am Start, die mit einer tollen Choreographie das Mystische in den Songs von Eridu noch unterstrich und für weit aufgerissene Augen bei allen Anwesenden sorgte, nicht nur den männlichen.

Der Sound war ordentlich und besser, als ich es vom Slaughterhouse aus früheren Zeiten gewohnt war und dementsprechend wohlig feierte ich Songs wie „Eniuma elish“, „Blood, clay and vengeance“ oder „Lugalbanda“ an vorderster Front mächtig ab. Enki war gut bei Stimme und viele, die die Band vorher noch gar nicht auf dem Schirm hatten, sprachen danach in den höchsten Tönen vom gerade Gesehenen. Ich will die Truppe endlich mal auf einer großen Bühne mit entsprechendem Sound hören und dann am besten mit der kompletten Göttergabe „Enuma Elish“, die ich mir auf dem Heimweg gleich noch einmal reinsaugte.

Zu guter Letzt und zu fast nachtschlafender Zeit kurz vor Eins kletterten dann noch Rise of Kronos auf die Bühne und legte los, als ob es keinen Morgen geben würde. Ein schön rotziger Sound und eine Band in absoluter Spiellaune. Genau das Richtige für die doch langsam müder werdenden Glieder. Und obwohl die Bühne von ihren Dimensionen eher nach Hobbingten gepasst hätte, sprangen, flitzten und rannten sich die vier aus der Hansestadt kommenden Deather auf den Brettern fast über den Haufen, zockten dennoch brachial weiter und machten von Anfang bis Ende einfach nur unbändigen Spaß.

Es ist schon kurios zu sehen, dass die Hamburger eigentlich musikalisch und optisch ganz klar dem Todesblei zuzuordnen sind, vom Stageacting her aber locker als 80er Thrash Band durchgehen könnten. Dementsprechend enthusiastisch fiel die Reaktion der noch in ausreichender Anzahl ausharrenden Leute aus, die allerdings gerne wie ich ein Shirt erworben hätten, welche aber nicht mehr in der handelsüblichen Größe L vorhanden war. Tja Freunde, nüscht mit Werbung in der Karibik für Euch. Da muss es einfach reichen, dass ich mich hier so lobend über Euch auslasse und mit diesem Billing einen schönen Start in das Konzertjahr 2024 erlebte.

Wer etwas mehr über die Bands erfahren möchte kann gerne oben die Facebook Präsenzen auschecken oder im Falle von Eridu und Rise of Kronos unsere Sendungen nachhören, in denen wir die Bands im Gespräch hatten. Es lohnt sich!




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