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INFAUST – Verblichen (2017)

(4.211) - KraftPrinzip (9,0/10) – Black Metal

Label: Eisenwald Tonschmiede
VÖ: 10.11.2017
Stil: Black Metal

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Eine Dekade des Wartens

Ganze neun Jahre nach Veröffentlichung ihres 2008er Albums „Blutbad & Melancholie“, melden sich die Eisenacher INFAUST, mit ihrem dritten Album „Verblichen“, zurück auf der Bildfläche. Mal sehen ob sich das Warten gelohnt hat.

In unveränderter Besetzung lassen die fünf Thüringer Urgesteine ihrem Hass freien Lauf und kennen keine Gnade! Ein Inferno erwartet den Hörer wie es infernalischer kaum sein könnte. Gitarren, die einem wie heiße Schwerter tief ins Mark dringen. Sadistic M. an den Drums, der mit den Bassläufen Iskaremus einen Takt vorgibt, der den Puls beschleunigt und dazu Psycho's Stimme in allen Facetten der Abtrünnigkeit. Eine Gänsehaut nach der anderen überkommt mich! Raserei und Midtempo fließen unglaublich stimmig ineinander über, man wird gepackt und in einen Strudel des Wahnsinns geworfen der einen höher und höher trägt. Und dazu immer wieder Psycho's Stimme die einen nach allen Regeln der Kunst verführt. Sich hysterisch überschlagende Schreie, raues Gekeife, Flüstern, Battlescreaming, es ist ein anhaltendes, verstörendes Vergnügen sich darauf einzulassen. Leider lagen mir beim Review keine Texte vor, ich vermute aber, diese würden diesem Erlebnis nochmal die Krone aufsetzen. Der Bass bahnt sich immer wieder seine Wege und verschafft sich so seine ihm gebührende Aufmerksamkeit, großartig dass man darauf Wert legt, wird diesem Instrument, gerade im Black Metal, oft viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Live müssen INFAUST ein voller Genuss sein, gerade das abwechslungsreiche „Aussterben“ oder auch „...Geistesgaben“ leben von der fein abgestimmten und dennoch an Aggression und Emotion nichts einbüßenden Rhythmik. Ob man einfach nur zuhören, wegdriften oder doch headbangen und eskalieren möchte, alles ist möglich. Mein absoluter Favorit, der in mir einmal die komplette Klaviatur der Gefühle rausgekitzelt hat, „Angsttraum“, sollte wirklich niemanden unberührt lassen, dessen Seele den Black Metal spür. Ganz groß, wirklich. Der Markt ist so überschwemmt von Wichtigtuern und Kopien der Kopien, da ist es eine Wohltat soviel Echtheit und Authentizität in der Musik zu spüren!

Mein Fazit: Siebzehn Jahre nach Gründung und mit Album Nummer drei erleben wir INFAUST hier reifer, härter und stärker als je zuvor. Man spürt Song um Song die Tiefe und Erhabenheit die das Alter mit sich bringen kann. Ein Werk mit Wiedererkennungswert und Profil, ohne dass man auch nur einen Schritt vom geraden Weg abweichen musste. Das ist für mich die Kunst des klassischen Black Metal! Das Warten hat sich gelohnt, und dass macht die ganze Sache noch wertvoller für mich. Eine absolute Kaufempfehlung!

Anspieltipps: „Aussterben“, Angsttraum“ und das erhabene „...Geistesgaben“

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Tobsucht
02. Die Aversion
03. Leblos
04. Katharsis
05. Aussterben
06. Angsttraum
07. Geistesgaben

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