H-J

INTEGRITY – Howling, for the nightmare shall consume (2017)

(3.901) – Nick – (8,6/10) - Hardcore, Metalcore, Sludge, Death Metal, Noise

Label: Relapse Records
VÖ: 14.07.2017
Stil: Hardcore, Metalcore, Sludge, Death Metal, Noise

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Als Anfang der ´90er die Band Integrity via tapetrading durch meine Schule geisterte, traf mich die Vehemenz der ersten 5-Song EP der Band wie ein Vorschlaghammer. „In Contrast of Sin“ aus dem Jahr 1990 war etwas bis dato nahezu Ungehörtes und dürfte für etliche Kackstreifen in den undertrousers einiger volltätowierter NYHC-Prolls gesorgt haben. Bis jetzt ein fast unerreichtes „(Metal)core“ (igitt !) - Meisterwerk.

Die frische Band aus Cleveland zerbröselte mit dieser EP und dem folgenden „Those who fear tomorrow“ nicht nur 95% der Prolls, Hardcorepunks, Skinheads und Krishnas, sondern rauchte sie anschließend auch ganz easy in der Pfeife. Harder they fall & they brought it fuckin´down!

Integrity klangen nicht nur roh und zornig, sondern vor allem böse und gefährlich. Hier ging es nicht ständig nur um die crew und das ach so harte Leben auf der Straße (yeah, right !) in den immer gleichen Singalongs. Bei Integrity ist die Apokalypse stehts nur einen Fußbreit entfernt, während Charlie Manson um die Ecke schielt. Die Band war zudem nicht nur mit dem longplayer „Humanity is the devil“ ganz stark auf der Spur der „Process Church of the final judgement“ um die persona Robert de Grimson (bitte selber die Zusammenhänge um diese interessante „religiöse Gruppierung“ googeln).

Bandkopf Dwid Hellion besitzt zudem eine der fiesesten, garstigsten Gossenorgane der ganzen Szene und ist nebenbei ein intelligenter, umtriebiger Typ, der keine Scheuklappen kennt (siehe u.a. sein Projekt Psywarfare). Schleierhaft ist mir allerdings, wie er seit fast 30 Jahren weiterhin alles in Grund und Boden brüllen kann. Da Dwid kein Langweiler oder Modeaffe ist, der jedes 2. Jahr 3-Akkord-Gassenhauer auf den Markt wirft, um dabei hart abzuposen, sondern eine suchende, gequälte Seele zu sein scheint, ist Integrity auch im Jahr 2017 unbequem und weiterhin fast unverdaulich. Die sehr experimentelle Phase wie z.B. im grossartigen „Season in the Size of Days“ und den folgenden Alben, ist hingegen wohl passé.

Denn:
Integrity fokussieren sich im neuen Album auf ihre trademarks. Harte, unmelodische Riffs, Chaos, dunkle Atmosphäre,noise und das Gebrüll von Dwid.

Besonders großartig ist z.B. hier das fast doomige „Unholy Salvation of Sabbatai Zevi“, welches durch Kirchengeorgel eingeleitet wird und im Folgenden die Thematik der letzten Tage von Armaggedon, die dieser Scheibe zugrunde liegt, einfach musikalisch perfekt auf den Punkt bringt.

Das sich anschließende „7 Reece Mews“ klingt wie ein endzeitlicher Country-Song und hält die Spannung des Albums spielerisch aufrecht.

Ohrwürmer oder simple Nackenbrecher-Grooves sucht man bei Intergity natürlich auf der kompletten Scheibe weiterhin vergeblich und dafür kann man sie eigentlich nur lieben.

Wenn man diese unbequeme Band schlicht als Hardcore einordnet, kann man diesem Sound nicht gerecht werden. Hier wird alles zermanscht und hassgerecht aufbereitet, was der Sache/dem Chaos dienlich ist. Integrity sind auch mit ihrem 12. Longplayer an der Spitze des (Hate)Cores (?) zu finden auch wenn die musikalische Reise für den Rezipienten alles andere als einfach sein wird.

Bewertung: 8,6 von 10 Punkten

 

Tracklist:

01. Fallen To Destroy
02. Blood Sermon
03. Hymn For The Children Of The Black Flame
04. I Am The Spell
05. Die With Your Boots On
06. Serpent Of The Crossroads
07. Unholy Salvation Of Sabbatai Zevi
08. 7 Reece Mews
09. Burning Beneath The Devils Cross
10. String Up My Teeth
11. Howling, For The Nightmare Shall Consume
12. Viselle De Drac [bonus]
13. Entartete Kunst [bonus]
14. Deathly Fighter [bonus]

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