ROTTING CHRIST "Rituals" (2016)

(2.549) - Jezebel (9,5/10)

Label: Seasons of Mist
VÖ: 12.02.2016
Stil: Dark Rituals Metal

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Die griechischen Veteranen von Rotting Christ begeben sich mit ihrem inzwischen 13. Studioalbum „Rituals“ auf vorchristliche Pfade und selten hat ein Albumtitel so ins Schwarze getroffen wie hier. Ich kann es beim besten Willen nicht in eine klassische Schublade wie Black, Death, Doom oder weiß der Geier was für Metal einsortieren, aber es ist sehr finster, urwüchsig und hypnotisch in einem fast durchweg schleppendem Tempo. Dieses okkulte Ritual zieht den Hörer in seinen Bann, nicht zuletzt durch die Verwendung von Sprachen, die teils uralt und im täglichen Gebrauch nicht allzu verbreitet sind (Latein, Griechisch, Aramäisch? Indisch?? Orkisch???). Ich habe Bilder von Mel Gibsons „Apocalypto“ im Kopf, obwohl es dort ein gänzlich anderer Kontinent ist.

Es gibt ein paar geschickt eingestreute Gaststimmen wie Paradise Losts Nick Holmes in "For A Voice Like Thunder" (fällt nicht weiter auf) oder Samaels Vorph bei „Les Litanies De Satan“, wo er aus Charles Baudelaires "Les Fleurs Du Mal" zitiert – Gänsehaut pur! Außerdem noch Kathir von Rudra (aus Singapur bei „Devadevam“) und eine griechische Theaterschauspielerin namens Danai Katsameni bei „Elthe Kyrie“, deren Leistung ich nicht kleinreden möchte, aber ihr bacchantisches Geschrei macht dieses Stück schon recht anstrengend (ja, das soll so sein). Ich finde das Konzept, die Gäste jeweils in ihrer Heimatsprache zu Wort kommen zu lassen, jedenfalls außerordentlich gut. Es wäre sicher auch sehr interessant, im Booklet zu blättern, aber das liegt mir nicht vor, sodass ich nicht sagen kann, inwiefern die Texte abgedruckt, übersetzt oder gar erläutert werden. Viel Futter fürs Hirn, wenn man sich näher damit beschäftigen möchte, die Scheibe funktioniert aber auch gut ohne Geschichtsstudium. Einfach treiben lassen, Headbanger-Meditation.

Zur Produktion fallen mir nur so platte Phrasen wie „glasklar“ und „druckvoll“ ein, aber was soll’s, ich wüsste nicht, was man am Sound noch verbessern könnte. Jens Bogren (u.a. Amorphis, Borknagar) hat hier einen gewohnt superben Job gemacht. Wem die letzten zwei bis drei Behemoth-Alben zu glattpoliert waren, der wird an „Rituals“ viel Freude haben.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. In Nomine Dei Nostri
02. Ze Nigmar
03. Elthe Kyrie
04. Les Litanies De Satan (Les Fleurs Du Mal)
05. Apage Satana
06. Tou Thanatou
07. For A Voice Like Thunder
08. Konx Om Pax
09. Devadevam
10. The Four Horsemen
11. Lok'tar Ogar (bonus track)

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