Q-S

SKYCLAD – Forward into the Past (2017)

(3.717) – Stefan (9,0/10) Folk/Thrash Metal

Label: Listenable Records
VÖ: 28.04.2017
Stil: Folk Metal /Thrash Metal

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„Willkommen zurück, meine Freunde, es ist zu lange her, fürchte ich“, lauten die ersten Worte auf der neuen Scheibe der britischen Band SKYCLAD. Ob der Titel „Forward into the Past“ programmatisch ist, wird zu ergründen sein.

Nach dem Intro „A Storyteller’s Moon“, das zwar schön gereimt ist, aber nicht unbedingt in kompositorischer Hinsicht überrascht (man beachte auch meinen Kommentar zum Outro), ballern die ersten Akkorde von „State of the Union now“ ziemlich respektabel los. Ein solches Tempo habe ich lange nicht auf einer SKYCLAD Platte wahrgenommen. Der Song wirkt bis auf einen ruhigeren, durch George Biddles Geige getragenen Mittelteil, sehr rotzig, ja fast punkig. Tolles Geschoss!!

Das folgende „Change is coming“ wurde vorab schon als Video veröffentlicht. Der Song ist catchy, weil einfach aber gut. Beide Songs zeigen SKYCLAD textlich sozialkritisch. Das große Vokabular und die Souveränität beim Verfassen der Lyrics sind immer noch vorhanden. Dies waren in ihrer Anfangszeit zwei Kriterien, die mir die Band nahe gebracht haben. Schön, dass sich das nicht geändert hat. „Starstruck“ holpert sich im 6/8-Takt durch den Song, der alle Elemente eines folkigen Songs, zündet aber irgendwie nicht richtig.„A heavy Price to pay“ mischt wieder folkig-punkige Element mit tollen Lyrics, die in einem Affentempo eine aberwitzige Geschichte erzählen. Die stampfend-treibenden Viertel im Chorus bleiben im Ohr.

Wie sollen einem solch begabten Texter die Worte ausgehen? Was muss passieren, dass er nicht mehr weiß, was er sagen soll? Die Antwort findet sich in „Words fail me“, das ganz weich mit Geigen und unverzerrten Gitarre und Bass. Die zweite Hälfte hat deutlich mehr Schwung, nimmt aber die schlicht-schöne Melodie des Anfangs mit. Zum Schluss spielen Ramsey/Pugh ein Gitarrenduell.

Der Titletrack „Forward into the Past“ knallt gewaltig los. Bei so Vielem, das sich paradox darstellt, bleibt auch nichts als diese Rotzigkeit. Bei dem Chorus dürfte ein Live-Publikum völlig durchdrehen. Das instrumentale „Unresolved“ zeigt ein ruhiges Duett der Geige und einer Westerngitarre. Wenn es als Intro zu „The Queen of the Moors“ dient, ist es ok, weil es den Druck nach dem Titelsong rausnimmt. Ansonsten wäre es ein klassischer Lückenfüller.

Das angesprochene „The Queen of the Moors” zeigt SKYCLAD wieder auf der Höhe ihrer Kunst. Ein toller Chorus, tolle Lyrics und ein im 6/8-Takt gehaltener Song dürfte das Herz jedes Freundes punkig-folkiger Musik mit Freude erfüllen. „Last Summer’s Rain“ beginnt deutlich zäher. Obwohl die Musik nach einem Intro flotter wird, bilden lang gehaltene Töne im Strophengesang die Grundstimmung. Sie wechseln zu verzerrten Vocals in der Brücke, bevor im Chorus klar wird, dass alles vergänglich so vergänglich ist wie die Erinnerung an den Regen im letzten Sommer.

The Measure“ ist eine schnelle, schräge Nummer mit einem ordentlichen Gewitter in der Mitte. Die Gitarrenarbeit zeigt blitzschnelle Soli und schnell wechselnde Riffs, dass es mir die Freudentränen in die Augen treibt. Die Truppe hat also wirklich nichts verlernt. „Borderline“ mischt Elemente einer Ballade und eines Rocksongs. Hier zeigt Kevin Ridley, dass er richtig singen kann.

Abgerundet wird „Forward into the Past“ durch das Outro „A Storyteller’s Moon”, das den Grundcharakter Intro wieder aufnimmt. Allerdings hören wir nun ausschließlich akustische Instrumente. Schön, dass wir uns hier getroffen haben, sagt der Erzähler, der durchaus einem Puck aus dem Sommernachtstraum ähnelt. Nun heißt es aber zurück in die wirkliche Welt, aber wir werden uns wieder sehen. Damit widerspreche ich meiner Aussage über das Intro, was mich einfach von der Instrumentierung nicht kriegt.

Nach vielen Jahren meiner Abstinenz von SKYCLAD freue ich mich, dass die Band immer noch existiert und mit „Forward into the Past“ ansprechend kurzweiliges Material veröffentlicht. Schön auch, dass der alte Schriftzug wieder da ist. So lässt sich als Band mit Vergangenheit gut in die Zukunft gehen.

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. A Storyteller’s Moon (Intro)
02. State of the Union now
03. Change is coming
04. Starstruck
05. A heavy Price to pay
06. Words fail me
07. Forward into the Past
08. Unresolved (Instrumental)
09. The Queen of the Moors
10. Last Summer’s Rain
11. The Measure
12. Borderline
13. A Storyteller’s Moon (Outro)

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