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WYRUZ – Judge and jury (05.09.2016)

(3.104) - Olaf (9,5/10)

Label: Battlegod Productions
VÖ: 05.09.2016
Stil: Thrash Metal
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Seit ich letztes Jahr fast mit Harlott eine der spannendsten Bands 2015 verpasst hätte und nur durch Janos Review meine persönlich zweitbeste Scheibe des Jahres entdeckte, gehe ich in den letzten Monaten immer wieder mit weit geöffneten Ohren durch unsere Promos und suche nach einer ebensolchen Neutronenbombe einer Band, von der ich noch nie was vorher gehört habe und die mich ebenso begeistern kann, wie im letzten Jahr die australischen Jungspunde. Bingo! Hier isse und diesmal braucht man gar nicht in Richtung Pazifik zu gucken, sondern ins wunderschöne norwegische Hamar, aus dem das Quartett namens Wyruz sich anschickt, mit ihrem zweiten Album „Judge and jury“ die Thrashwelt tierisch auf den Kopf zu stellen und das obwohl man ebenfalls in der bandeigenen Biographie auf gelegentliche Todesbleielemente hinweist…

Die sind vielleicht zuweilen beim Gesang von Vegar Larsen zu vernehmen und vielleicht beim Drumming Kenneth SkÅrkolens, doch das war’s dann auch schon. Vielmehr gibt es 13 knackige, knüppelhart und megafett produzierte Thrash Metal Kanten der alten Ostküsten-Schule, wobei man hier allerdings klar festhalten muss, dass Wyruz mit einer fetten Portion Eigenständigkeit vielen der in letzter Zeit hervorsprießenden Bands mehr als eine Nasenlänge voraus sind. Das beginnt schon beim sofort einsetzenden Opener „Carved in stone“, der ohne ein opulentes Intro oder anderen einleitenden Schnickschnack einem sofort die Nackenmuskulatur massiert und bei mir den Drang auslöste, Luft-Drums zu spielen. Doch nicht nur Speed und Härte können die Nordmannen und profitieren in ihrem Streben nach musikalischer Autonomie vom Können ihres Sechssaiters Kim Nybakken, der beispielsweise bei „Cripple the slaves“ mit einem gigantischen, fast Joe Satriani artigen Solo für Begeisterung sorgt. Das ist ebenfalls die Stärke des Albums, denn hier wird nicht nur auf die Fresse gegeben, sondern auch auf musikalische Nuancen geachtet, die das Album eben so unverwechselbar und aus der Masse herausstechend machen. Das hört man auch wunderbar bei „Not the enemy“, wo dezent die Geschwindigkeit gedrosselt wird und man unweigerlich mit dem Kopf mitnicken muss.

Einige meiner Kollegen werfen ja gerne mit irgendwelchen Anspieltips durch die Gegend, was bei „Judge and jury“ aufgrund seines musikalischen Alleinstellungsmerkmales kaum möglich ist. Das Teil ist in sich so geschlossen und ein absolutes Gesamtkunstwerk knüppelharten Metals, der Wyruz hoffentlich eine Menge an Fans bringen wird. Ebenso kann man für die nahe Zukunft nur hoffen und eine Ziege opfern, die Jungs mal live erleben zu können, denn auf der Bühne werden Songs wie „Scars“, „In hell“ oder „Wither“ für offene Münder und brutale Nackenschmerzen am Morgen danach sorgen. Ups…das waren ja jetzt doch Anspieltips…mea culpa.

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Carved in stone
02. Cripple the slaves
03. The final sigh
04. Limitations
05. Not the enemy
06. Wither
07. Judge and jury
08. In hell
09. Desolation
10. Fury
11. Public enemy No.1
12. No serenity
13. Scars

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