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SCHWARZER ENGEL (2015)

"Imperium !: Im Reich der Götter" (1.641)

Label: Massacre Records
VÖ: 24.04.2015
Stil: Symphonic Dark Metal, Gothic
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Als ich letztens nach einem Konzert in Bochum die Matrix verließ, war ich erstaunt über die riesige, sich zusammenrottende „Schwarze Szene“ auf dem Parkplatz davor. Für einen Metalhead an so einer Location mittlerweile kein so ungewohnter Anblick mehr, habe ich bislang dennoch einen eher großen Bogen um die musikalische „Bewegung“ gemacht. Das soll sich aber spätestens heute ändern, denn Ende April steht der Record-Release der Stuttgarter Band Schwarzer Engel an, die mit „Imperium I – Im Reich der Götter“ für größeres Aufsehen in der besagten Szene sorgen werden. Seit 2013 ist die Band nunmehr bei Massacre unter Vertrag, können neben dem Vorgänger „In brennenden Himmeln“ aus dem Jahr 2013 auf einige weitere gelungene Veröffentlichungen aus der naheliegenden Vergangenheit zurückblicken. Auch Touren u.a. zusammen mit ASP standen schon auf dem Programm.

Wie es der Titel vermuten lässt, ist das neue Werk nur als Auftakt eines Zweiteilers gedacht, der wie so oft, thematische Abhandlungen zwischen Gut und Böse in Anlehnung an die Realität zum Besten gibt. Das ist keinesfalls verwerflich, beschäftigt uns der ewige Kampf doch seit Anbeginn der Zeitrechnung. Für Spannung ist also gesorgt, aber wie steht es um die Musik an sich? Werden wir in unseren Grundfesten erschüttert, schaffen es Schwarzer Engel unser Seelenheil zu läutern?

Der atmosphärisch gehaltene Opener „Götterdämmerung“ weist uns jedenfalls mit seinen erschütternd gesprochenen Texten auf den richtigen Weg. Mit „Gott vs Satan“ gibt es dann die gewohnten Klänge der Branche, untermalt mit tiefem Gesang, der zeitweise ebenso wie u.a. in dem Song „Meine Liebe“ stark an die Mikrokünste eines gewissen Till Lindemann von Rammstein erinnert. Das soll aber nicht alles gewesen sein, denn je nach Stimmung passt sich der abwechslungsreiche Gesang den düsteren Klängen perfekt an. So gibt es auch harmonisch besungene Passagen, die den ein oder anderen Refrain („Beuget euch“) mit einer finsteren Wärme belegen. Besonders gefällt mir gleichwohl der sich durch das Album ziehende orchestrale Background, der meist zwar etwas defensiv erscheint, an den richtigen Stellen aber in der Vordergrund gerückt wird und so für die nötige Atmosphäre oder den ein oder anderen Gänsehautmoment sorgen kann. Auf die obligatorischen Double-Bass Attacken müssen Genrefans ebenso wenig verzichten wie auf die beklemmend verzerrten Gitarrenriffs.

Bei all der atmosphärischen Dichte schaffen es Schwarzer Engel stets, die enorme Eingängigkeit zu wahren, so reift u.a. „Herrscher der Nacht“ mit all seiner Intensität zu einer tanzbaren Nummer, die in nächster Zeit mit Sicherheit für volle Tanzflächen in den Clubs sorgen wird. Mit „Ave Maria“ und „Du“ streben die Stuttgarter nach fühlbarer Romantik, hier wird sich jede tiefschwarze Seele selbst nach dem Sinn des Seins hinterfragen wollen. Während äußerst melodiös „Ritt der Toten“ aus den Boxen kracht, geht es mit viel mehr Tempo und noch mehr grotesken Schüben der Finsternis in „Tiefer (muss ich graben)“ und „Schmerz bleibt mein“, zur Sache. Gerade die schnelleren Titel stehen dem Fünfer gut zu Gesicht, dürften diese Live doch für reichlich Druck vor der Bühne sorgen. Bevor ich es vergesse, „Im Herzen wohnt die Trauer“ wütet zum Finale hin nochmal mit ordentlich Dampf wie auch einer gehörigen Portion deftiger Gitarrenpower, und kann mit dosierter (Metal)Härte ebenso wie der Bonussong auf ganzer Linie überzeugen.

Für den Moment habe ich die Scheuklappen also abgesetzt und mich der finsteren klanglichen Präsenz der Band hingegeben. Die großartige Produktion, die Komplexität und enorme Bandbreite im Songwriting lassen „Imperium I – Im Reich der Götter“ für jede „Schwarze Seele“ unter uns zu einem „Big Thing“ reifen.

Bewertung: 8,8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Götterdämmerung
02. Gott vs. Satan
03. Herrscher der Nacht
04. Schwarzkunst
05. Ave Maria (Die Mutter Gottes)
06. Du
07. Ritt der Toten
08. Tiefer (muss ich graben)
09. Schmerz bleibt mein
10. Meine Liebe
11. Im Herzen wohnt die Trauer
12. Beuget euch (BONUS)


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