Label: Metal Blade
VÖ: 12.06.2015
Stil: Thrash Metal
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Es gibt weiß Gott wenige Bands in Deutschland, wo man eigentlich blind und bedenkenlos zugreifen kann, auch wenn man im Vorfeld nicht einen einzigen Songs gehört hat. Exakt das trifft auf Dew-Scented zu, die mit ihrem bereits zehnten Album „Intermination“ (ja, schon wieder ein Albumtitel mit „I“) erneut den groben Knüppel auspacken, im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen allerdings diesmal (für meine Ohren) eine kleine Kurskorrektur vorgenommen haben…aber keine Angst, brutalen Thrash Metal gibt es immer noch, doch….

…im Vergleich zum von Christian mit satten 9 Punkten hochgelobten Vorgänger „Icarus“ (schon wieder ein „I“) hat der Fünfer, der tatsächlich (wenn ich meinen Informationen Glauben schenken darf) diesmal im Line-Up unverändert zu Werke geht, härtetechnisch eine satte Schippe draufgepackt und driftet zuweilen ziemlich grob in Todesmetallernde Gefilde ab. Ist das nun schlimm? Nein, denn exakt diese Härtezunahme macht „Intermination“ so interessant, vielschichtig und (Trommelwirbel) Abwechslungsreich! Ich habe mich nach dem Opener „On a collision course“ (kein „I“) mehrfach vergewissert, ob es sich tatsächlich um Dew-Scented handelt. Frontmann Leif klingt in vielen Passagen so derbe angepisst und brutal, dass man trotz des sympathischen Gemüts des Ruhrpöttlers manchmal Angst bekommen könnte, er würde meine Kinder mit Haut und Haaren verspeisen (was er natürlich nicht tut…). Aber nicht nur die DM und Thrash Fraktion wird hier ordentlich gebürstet, selbst der getreue Hardcore Fan bekommt mit „Radiation sickness“ einen netten Brotaufstrich serviert, der für DS ziemlich untypisch ist. Aber, wie bereits erwähnt, das ist hier halt das Salz in der Suppe, welches „Intermination“ zu einem 5-Sterne Menü macht. Wenn man denkt, man ist in der Scheibe drin, kommt es anders als man denkt. Fantastisch!

Ich freue mich wie Graf Koks in der Gasanstalt darauf, die Jungs kommendes Wochenende beim Chronical Moshers Open Air derbe abfeiern zu können und werde mich mehrfach dabei ertappen, wie ich meine Nackenwirbel knacken lassen werde. Klasse Album und mit Sicherheit eines der Besten, welches Dew-Scented in ihrer bewegten Karriere je veröffentlicht haben…

Bewertung: 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Declaration of intent
02. On a collision course
03. Scars of creation
04. Affect gravity
05. Means to an end
06. Ode to extinction
07. Demon seed
08. Power surge
09. Ruptured perpetually
10. Living lies
11. Atavistic
12. Reborn
13. Radiation sickness