Label: Trollzorn Records
VÖ: 20.04.2018
Stil: Celtic Pagan Metal
Ein Konzeptalbum mit einer vertonten Saga aus der keltisch-irischen Mythologie, dargeboten von einer irischen Band. Klingt interessant, ist auch nicht verkehrt, reißt mich aber nicht vom Hocker.
Dabei steckt hier viel Liebe zum Detail drin und es ist deutlich zu spüren, dass in dieses Album jede Menge Herzblut geflossen ist: angefangen vom Cover, welches der Drummer Anais kreiert hat, über den Videoclip zu „Sons Of Morna“ bis hin zur Tatsache, dass Sänger Stephen neuerdings neben blackmetallischem Gekeife auch Heldentenor singt (und gar nicht schlecht). Ebenfalls neu ist Fiddler Liam, der ein paar grüne Farbtupfer einbringt und den folkigen Teil von CELTACHORs Stilmix unterstreicht.
„Fiannaiocht“ oder „Fianna-iocht“ heißt frei übersetzt sowas wie „Fianna-Wicht“, also die jungen Jahre des Helden Finn vom Clan der Fianna, der sowohl gegen verfeindete Clans (Blutrache am Mörder des Vaters) als auch gegen diverse Monster kämpft und dadurch natürlich zum Clan-Anführer wird. Da Finn der Sage nach recht alt geworden sein soll, ist eine Fortsetzung auf dem nächsten Album denkbar.
Das hilft am Ende aber alles nichts, wenn die Musik nicht so mitreißend, episch oder ans Herz gehend ist, wie es sein sollte. Gerade im Pagan-Sektor, wenn auch nicht in der explizit-irischen Ausprägung, gibt es so viele gute Bands, denen das viel besser gelingt: von EREB ALTOR über CRUACHAN, (früheren) ARKONA bis hin zu einheimischen Vertreter wie SURTURS LOHE und selbst SAXORIOR erreichen zumindest mich eher als CELTACHOR. Schaut euch das Video an und entscheidet selbst.
Ich bleibe hier mit einem „nett“ als Urteil zurück und frage mich, wie viele Whisky-Namen sich wohl in den Songs verstecken. Im Zweifel genieße ich lieber Caol Ila als „Caoilte“.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sons Of Morna
02. King Of Tara
03. Tuiren
04. The Search For Sadbh
05. Caoilte
06. Great Ships Came From Over The Waves
07. The Battle On The Shore
08. Tears Of Aoife
09. Cauldron Of Plenty
10. Dubh, Dun Agus Liath
