Label: AFM Records
VÖ: 08.12.2023
Stil: Groove Metal

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Nach den letzten Scheiben der ungarischen Groove Metal Nihilisten hatte ich meine Hoffnung bereits ganz tief begraben, irgendwann noch einmal halbwegs vernünftige Mucke des zum x-ten Mal umformierten Quartetts zu Gehör zu bekommen.

Doch manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder, denn das…kurz Luftholen…18.Album von Ektomorf ist durchaus hörbar, auch wenn natürlich einmal mehr die Innovation und Eigenständigkeit auf der Strecke bleibt und Zoltán Cavalera, ups, Farkas denselben Nippes auf Band bannt, den er seit Jahrzehnten von sich gibt. Doch diesmal zieht der Kohl endlich mal wieder die vegane Rügenwalder vom Dinkel Knäcke und zuweilen zuckt sogar das mit der Band gealterte Tanzbein.

Das recht heftig produzierte Album bietet einmal mehr etliche Versatzstücke bekannter Bands, die sich Ektomorf zu ihrem eigenen Brei zusammengerührt haben. Slipknot beispielsweise, natürlich die groovende Sepultura Phase oder alte Helmet standen Pate, doch trotz dieser erneut fehlenden Selbstidentität macht die Scheibe wirklich an einigen Stellen richtig Laune und korrigiert meine über die Jahre stetig gewachsene Abneigung gegenüber der Magyaren ein wenig nach oben.

Um hier allerdings aber mit Höchstnoten um sich zu schmeißen, müsste endlich mal wieder so ein Killer Album der Sorte „Outcast“ auf dem Plattenteller landen, auf dem sich Ektomorf eine eigene Identität gaben, doch diesen Pfad in den darauffolgenden Jahren immer mehr verließen, um ein schnödes Auffangbecken für bereits bekannte Musikstile zu werden, statt weiter an dem eigenen Sound zu feilen.

Dennoch ist „Vivid black“ durchaus hörbar und bietet einige Nuancen, die ich mir in den letzten Jahren und den letzten Alben schon gewünscht hätte und klar zeigen, dass die Formkurve wieder nach oben zeigt und man durchaus ohne Fremdscham wieder zugeben kann, dass man eigentlich ganz gerne auf den Backkatalog Ektomorfs zugreift, um sich das Tanzbein abzuschrauben. Bitte weiter so!

01. I'm your last hope (The Rope Around Your Neck)
02. Die
03. Never be the same again
04. I don’t belong to you
05. Fade away
06. You and me
07. Vivid Black
08. The best of me
09. You belong there
10. REM