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NOCTURNUS AD – Unicursal (2024)

(8.897) Maik (9,6/10) Death Metal


Label: Profound Lore Records
VÖ: 17.05.2024
Stil: Death Metal






Wie hatte ich mir doch fast ein zweites Loch in den Arsch gefreut, als NOCTURNUS AD mit „Paradox“ vor fünf Jahren den einzig legitimen Nachfolger des „The Key“- Albums veröffentlichten. Umso gespannter war ich auf das neue Album der Sci-Fi-Deather um Drumvokalist Mike Browning.

Schon das Coverartwork ist ein ausufernd detailreiches Masterpiece, welches man ausgiebig während des musikalischen Genusses studieren kann. Der schon von den oben genannten Alben bekannte Roboterhumanoid ist wieder mit von der Partie. Doch anstatt technoid – klaustrophobische Labyrinthe zu durchforschen, schwebt das NOCTURNUS AD-Faktotum über einer gigantischen stellaren Konstruktion, die den kabbalistischen Lebensbaum darstellt.

Obwohl die Band im vorher schon ausgekoppelten „CephaloGod“ wieder im Lovecraftschen Cthulhu-Mythos wildert, stehen also auch andere Themen zu Buche, die Geschichte, alte Religionen, Science-Fiction, Mythen und Monster in sich vereinen. Dem Thema der Kabbala widmen sich gleich vier Songs, welche die Sephiroth Malkuth, Yesud, Hod und Netzach behandeln, während sich der Song „The Ascension Throne Of Osiris“ der ältägyptischen Mythologie widmet.

Lovecraftians einerseits und Verschwörungstheoretiker werden den Song „Organism 46 B“ lieben. Dieser handelt von einer mythischen krakenartigen Kreatur, welche die Soviets 1957 angeblich unter dem antarktischen Eis entdeckt haben sollen. Wer sich dafür interessiert, findet genügend Stories darüber im Netz, auch auf YouTube.

Und mit „Mesolithic“ knüpft die Band an die Songs „Neolithic“ und „Paleolithic“ an. Damit gelingt der Gruppe, nach der Verbindung von Death Metal und Keyboards, noch ein zweiter Geniestreich: die Verbindung von Science-Fiction und Steinzeit.

Musikalisch bleiben sich NOCTURNUS AD treu. Death Metal mit schrägen bis vertrackten Riffs und gruselig unheimlichen Keyboards, flirrende Gitarrensoli und Brownings bellender Gesang. Treibende Rhythmen und teils episch hymnische Parts, frickelige Momente und eine ständig wirkende unterschwellige Finsternis erschaffen das typische Sci-Fi- Horror- Ambiente, für das die Band bekannt ist.

Dass diese Mucke teils etwas sperrig wirkt, zumindest beim ersten Hördurchgang, gehört zu den Trademarks von NOCTURNUS AD und gerade das macht die Eigenständigkeit und auch den Wiedererkennungswert der Band aus. Besonders diese Fähigkeit, gleichermaßen bedrohlich und erhebend zu wirken, macht den Charme der Band aus.

Nachdem „Paradox“ mich schon begeistert hatte, nagte natürlich der Wurm des Zweifels an mir, ob es NOCTURNUS AD gelingen würde, an dieses Meisterwerk anzuschließen, denn die selbstauferlegte Messlatte der Combo lag astronomisch hoch. Doch meine defätistischen Befürchtungen zerstoben wie der Staub alter Zivilisationen unter der Gewalt von Zeit und Raum. „Unicursal“ hat meine Erwartungen erfüllt, wenn nicht sogar überflügelt.

Anspieltipp: „CephaloGod“ und „Yesod, The Dark Side Of The Moon“


Bewertung 9,6 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Intro
02. The Ascension Throne Of Osiris
03. CephaloGod
04. Mesolithic
05. Organism 46 B
06. Mission Malkuth
07. Yesod, The Dark Side Of The Moon
08. Hod, The Stellar Light
09. Netzach, The Fire Of Victory
10. Outro



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