Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (04/25)

Aktuelle Reviews

Interviews

Tales from the hard side

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

A-D

ADRIAN WEISS – Criminal Record (2016)

(3.343) - Stefan (6,0/10)

Label: ? (Adrian Weiss)
VÖ: 20.11.16/08.12.16
Stil: Rock Guitar Instrumental
FACEBOOK

Es ist schwierig, eine Platte zu bewerten, die nicht im üblichen Rahmen finanziert wurde, sondern bei welcher sich der Künstler, in diesem Falle der Gloryful-Gitarrist Adrian Weiss, dazu entschlossen hat, die Methode des Crowd-Funding anzuwenden, um „Criminal Record” zum Leben zu erwecken. Ich als Reviewer kann mich nun höchstens auf die musikalische Ebene zurückziehen und Handwerkliches bewerten. Das werde ich auch tun, allerdings verzerrt sich mein Kriterien Raster natürlich spürbar, wenn ich Studiozeiten und Produktionsmöglichkeiten von Vollprofis mit dem sehr begrenzten Rahmen eines Initiativkünstlers vergleiche. Dieser Punkte eingedenk und sie als direkte Aufwertung ansehend fällt es mir gleich entgegen der Vorrede gleich leichter eine Kritik zu schreiben.

Dass hier jemand sich die Mühe macht, ein Album zu produzieren und sich künstlerische Freiheit zu nehmen, ist aller Ehren wert. Adrian Weiss hat die direkte Rückmeldung seiner Gönner, dass seine Arbeit gewollt ist, was ich auch motivationaler Sicht sehr begrüßenswert finde. Was bekommen wir nun musikalisch geboten?

Criminal Record” ist halt ein typisches Instrumentalalbum eines durchaus talentierten Gitarristen, wie man sie ab Mitte der achtziger Jahre erlebt hat. Mal rockig, mal bluesig, mal orientalisch, mal heavy. Adrian Weiss versteht sich auf die grundlegenden Techniken des Solisten, das heißt, er weiß mal mehr, mal weniger zu frickeln, zu shredden, zu benden, zu oktavieren, und vor allem mit dem „Wah” umzugehen. Dabei gelingen ihm keine musikalischen Neuerungen, aber solides Handwerk. Ob ein Instrumentalalbum gerade nach bereits erwähnten Overkill in den Achtzigern unbedingt nötig ist (zumal es bereits sein drittes ist), mögen bitte Berufenere bewerten.

Handwerklich fällt auf, dass oftmals ein typisch deutsches Timing wahrnehmbar ist, was heißt, dass die Melodiestimme immer etwas früh dran ist. Die Virtuosität ist längst manifest, aber an diesem Frühstart-Timing sollte Adrian Weiss am dringendsten arbeiten. Außerdem empfinde ich den Bass-Klang so, als ob der Gitarrist selbst eine nachlässige Hand angelegt hätte. Dass da ein Bassmann agiert, hätte deutlicher auffallen dürfen. Sehe ich dieses Album als Entwicklungsbericht, bin ich auf weitere sehr gespannt, da ich Potential natürlich wahrnehme. Dass Herr Weiss dies bei weiteren Produktionen nutzbar machen wird, steht für mich außer Frage.

Das bringt mich zurück auf den Produktionsrahmen von „Criminal Record”. All die erwähnten Kritikpunkte müssen sich durch Plattenfirmen finanzierte Vollprofis von Berufs wegen gefallen lassen. Adrian Weiss und seine Gönner sollten meine Kritik daher bitte nur abgeschwächt wahrnehmen. Warum? Hier nimmt jemand seine Entwicklung als Musiker ernst und selbst in die Hand. Das ist sehr lobenswert und macht neugierig auf weitere Lebenszeichen.

Bewertung: 6,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Bird Hair Day
02. Beguilded (The Fanboy)
03. Three Wishes
04. Anticipatory Obedience
05. The Dorian Way
06. Everything’s gonna be alright
07. Completely cut loose
08. Bassment laughter
09. Criminal Record

SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

GROTESQUE GLORY

mottenkiste

P P P

ZO SONGCHECK

V.I.P.

wo wir sind

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist