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DESERTED FEAR – Veins of Fire (2025)

(9.500) Olaf (9,2/10) Death Metal


Label: Testimony Records
VÖ: 25.04.2025
Stil: Death Metal






Ich habe DESERTED FEAR von Anfang an begleitet. My Empire war keine Empfehlung, kein Zufallsfund, sondern ein bewusst gesetzter Startpunkt in einer Bandgeschichte, die mich bis heute nicht losgelassen hat. Schon damals war klar: Hier wächst etwas, das mehr ist als bloßer Old School Death Metal aus der ostdeutschen Provinz. Mit jedem neuen Album haben sich die Jungs aus Eisenberg ein Stück weiter emporgearbeitet, ohne dabei ihre Bodenständigkeit oder ihren eigenen Sound zu verlieren. Und jetzt? Jetzt liefern sie mit Veins of Fire ein Album ab, das so mutig, eingängig und eigenständig ist, dass es selbst langjährige Fans – wie mich – erst mal aus dem Gleichgewicht bringt. Aber manchmal muss man sich eben verlaufen, um den nächsten Level zu finden. „Never change a running system?“ Von wegen! Ich höre die Jungs bis nach Berlin laustark lachen…

Seit 2012 haben sich DESERTED FEAR Stück für Stück aus der thüringischen Provinz an die Spitze des deutschen Death Metals gearbeitet. Was mit My Empire und Kingdom of Worms auf einem kleinen Label begann, wurde mit Dead Shores Rising, Drowned By Humanity und Doomsday zur Erfolgsgeschichte – in den Charts, auf Tourneen und in den Herzen der Fans. Doch anstatt sich auf Lorbeeren auszuruhen, warfen die Jungs 2025 ihre Komfortzone über Bord, wechselten das Label, fegten alte Zöpfe vom Kopf und gingen eine frische Kooperation mit Testimony Records ein.

Ja, ich gestehe: Auch ich brauchte etwas länger, um die Genialität dieses Albums zu begreifen. Zu glatt? Zu melodisch? Zu wenig DESERTED FEAR? Die Metal-Polizei kreischt schon wieder: „Verrat! Das sind nicht mehr unsere Thüringer!“ Echt, kommt runter. Was hier passiert, ist kein Identitätsverlust – es ist Evolution. Veins of Fire ist kein blindes Geknüppel und keine bloße Reproduktion des eigenen Backkatalogs. Es ist ein Album mit einem Ohrvoll-Arschwürmer, die sich stilvoll zwischen Göteborg und Gera einnisten. Neben fetten und unglaublich tighten Riffs dominiert hier Melodie… JA, MELODIE!!! Ob man es glaubt oder nicht.

Schon der Opener Into the burning Lands zündet ein akustisches Signalfeuer. Das folgende The Truth donnert hymnisch über den Äther, während Blind mit mitreißendem Groove und dieser bittersüßen Leadgitarre glänzt, die jedem In-Flames-Veteranen die Tränen in die Lederkutte treibt. Spätestens bei Storm of Resistance merkt man: Diese Band hat das Songwriting nicht nur gemeistert, sondern perfektioniert. Die Hooks sind da, ohne cheesy zu wirken. Die Energie bleibt roh, die Produktion wuchtig – aufgenommen, gemischt und gemastert von Gitarrist Fabian Hildebrandt höchstselbst im Eisensound Studio Jena. Es klingt druckvoll, lebendig, und ja – verdammt professionell.

Mit Embrace the Void wird es kurz düsterer, fast schon atmosphärisch, bevor Rise and fight wieder alles in Flammen setzt. At the End of our Reign gehört zu den stärksten Tracks des Albums, dicht, hymnisch, einfach ein Brett. Und während Echoes in the Silence ein Hauch Melancholie verströmt, bringt We are one einen Refrain zum Mitschreien, der in Zukunft wohl viele Festivalcrowds einen wird. Der Titeltrack Veins of Fire schließt das Album so ab, wie es sich gehört: episch, melodisch, mit einem mächtigen Refrain, der dich noch lange begleitet.

Vielleicht werden sich alte Fans mit Grausen abwenden, doch ich denke: DESERTED FEAR haben alles richtig gemacht. Veins of Fire ist der nächste logische Schritt in der Entwicklung einer Band, die nie auf der Stelle trat. Mehr schwedischer Melo Death geht nicht – ohne dabei zur bloßen Kopie zu verkommen. Dieses Album ist kein Befreiungsschlag – es ist ein kontrolliertes Inferno, das die alten Regeln verbrennt und neue Maßstäbe setzt. Von vorne bis hinten ein Album, das verdammt viel Spaß macht. 

Anspieltipps
🔥Fear the Truth
🎸Storm of Resistance
🔥At the End of our Reign


Bewertung: 9,2 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Into the burning Lands
02. The Truth
03. Blind
04. Storm of Resistance
05. Embrace the Void
06. Rise and fight
07. At the End of our Reign
08. Echoes in the Silence
09. We are one
10. Veins of Fire 




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