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FLIGHT OF ICARUS – Terra Nova (2025)

(9.641) Maik (7,9/10) Pop Rock


Label: Battlegod Production
VÖ: 13.06.2025
Stil: Pop Rock






Mir schwant ja schon immer Böses, wenn mir unser Oberolaf Bands in den Ordner packt, die nicht auf Metal Archives zu finden sind. Manchmal habe ich Glück, wenn die Combo noch so neu ist, dass unsere allgewaltige Enzyklopedia Metallum noch keine Notiz von ihr genommen hat. Zumeist sind es aber Bands, die mit Metal nur wenig bis nichts zu tun haben.

Genau das trifft auf das schwedische Pop Metal Duo FLIGHT OF ICARUS zu. Unter diesem metalgeschichtsträchtigen Namen fungieren Oscar Frantzén und Elisabeth Särnefelt. Nun ist Pop Metal schon fast ein wenig übertrieben, denn der Metal kommt hier, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen zum Tragen. Eher würde ich es als eine Art poppigen Rock bezeichnen, mit einer melancholischen Note. 

Die elektrische Gitarre findet eher im Hintergrund statt, darf zwar ab und an mit einem scharfen Akkord dazwischenfunken, welcher allerdings sofort wieder durch die allgegenwärtigen Keyboards glattgeschliffen wird. Hauptinstrument allerdings ist der Gesang von Elisabeth. 

Doch bevor die Dame loslegen kann, gibt es erst einmal ein Intro namens „Icarus Rise“, welches man sich gut auch als Soundtrack vorstellen kann. Von verträumt bis hymnisch, aber mit einer melancholischen Note. Die Gitarre proggt ein wenig herum, ist mir aber zu sehr in den Hintergrund gemischt. 

Auch auf dem folgenden „Terra Nova“ spielt die Elektro-Axt nur eine Nebenrolle, obwohl sie anfangs einen leichten AMORPHIS – Touch aufblitzen lässt. Aber nun gibt es Gesang. Und Elisabeth ist weit davon entfernt, sich in die gruselige Trällerelsenallianz einzureihen, sondern brilliert mit einer kräftigen und tragenden Stimme, die sich jeglicher opernhafter Jodelei verweigert.

Und so bewegt sich das Album in eher entspannter Form dahin. Die Härtegrade sind so dosiert, dass es nicht zu poppig wird, und die Lieder gehen ins Ohr und sorgen eher für Entspannung als für Extase. Vereinzelte, leicht angeproggte Elemente, die zumeist von der Gitarre beigesteuert werden, machen das Album eher zu einem Hörerlebnis, dem man sich mit einem guten Glas Wein in einem bequemen Sessel hingibt. Dabei kann man entweder einem sommerlichen Sonnenuntergang zuschauen oder in einen prasselnden Kamin starren. Besonders Vollballaden wie „Through Space And Time“ eignen sich da gut.

Nun gut. Das soll hier kein Gemecker sein, denn gute Musik ist es allemal, nur eben nichts für die härtere Fraktion, Deshalb kann ich „Terra Nova“ auch nur sehr openminded Metalhörern anempfehlen. Ein wenig ROXETTE, etwas Gothic Rock, eine kleine Prise Prog und Alternative Rock, vielleicht noch eine Spur MEAT LOAF, so könnte man die Musik auf „Terra Nova“ umschreiben. Mit ein paar mehr treibenderen Nummern wie das rockige „God Bless“ würden dem Album zwar etwas mehr Schmackes verleihen, aber hier meldet sich wohl wieder der Krachmat in mir.

Wie die Band gerade an das australische Label Battlegod Productions geraten ist, ist auch ein Mysterium. Hatte das Label ihren Fokus doch bisher mehr auf härtere Mucke wie BALTAK, SAXORIOR oder MORTAL SIN gerichtet. Wer sich auch eher etwas härter die Lauschlappen veröden lässt, sollte hier nicht unbedingt das Metalgewitter erwarten, welches einem den Brägen auf links kloppt. Ich als ebensolcherwelcher stehe hier natürlich mit beiden Füßen auf dem Schlauch, was die Punktewertung angeht. Aber da schon der zweite Hördurchgang bei mir nicht wirklich Unbehagen ausgelöst hat, greife ich mal in die obere Schublade.

Ach ja, und wer angesichts des Bandnamens nun mosern sollte, was denn FLIGHT OF ICARUS mit dem gleichnamigen IRON MAIDEN- Klassiker zu tun hat: den gibt es als Coverversion als Bonustrack. Und die Schweden haben es tatsächlich geschafft, den Song recht cool zu covern, ohne ihre eigene Musizierschiene zu verlassen. 

Anspieltipp: „God Bless“ und „To The Sun (And Back Again)“


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Icarus Rise
02. Terra Nova
03. Lost Highway
04. To The Sun (And Back Again)
05. Through Space And Time
06. Deus
07. God Bless
08. War Cry
09. Nangilima
10. Liberi
11. Flight Of Icarus (IRON MAIDEN- Cover, CD- Bonus)



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