Label: Ponyphone
VÖ: 30.05.2025
Stil: Psychedelic/Progressive Rock

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Im Albumtitel der Leipziger Psychedelic Proggies erkennt man es sogleich, es gab einige Umbesetzungen bei Welcome Inside The Brain. Mit Lennart Jahn (Hammond/Keyboard), Jacob Müller (Bass) und Dominique „Gaga“ Ehlert (Drums), feiert die Band 2025 eine gewisse Erneuerung, in einer Art frühlingshafter Frische. Man liest die Band wäre schwer zu kategorisieren, zumindest scheint das bisherige Feedback aus den Musikredaktionen, dies zu untermauern. Nach ausgiebiger Verkostung von Re-Creation kann ich die werte Leserschaft erstmal beruhigen.

Das aktuelle Album wurde allerdings bereits 2022 in den Leipziger Echolux Studio aufgenommen und in den letzten 3 Jahren einer ausgiebigen Feinjustierung unterzogen. Die Leipziger Individualisten präsentieren darauf ein angenehm spannendes und vielschichtiges Album, dass zwischen Progressive und Psychedelic sich unbeirrt seinen Weg bahnt, aber auch Classic Rock und Avantgarde Pop in sich vereint, was Intensität und Spannung in sich birgt. Thematisch verarbeitet man die düstere Weltlage, aber auch Hoffnung und der Sinn für das Schöne verinnerlicht das Album.

Mit dem eindringlich und atmosphärisch eleganten Greedy Critter, startet dabei das Drittwerk. Einfühlsam, aber auch ein angenehm predigender Gesang von Frank Mühlenberg trägt zu einer dichten und imposanten Stimmung bei. Ein Song der zugleich episch und filigran thronend hervorsticht, was die Qualität der Leipziger ohne Umwege unterstreicht. Dabei in Szene gesetzt von einer druckvollen Produktion, die aber auch angenehm kantig ist. Glatt gebügelt klingt hier nichts. Das Album atmet und vibriert. Auch Uncle Timothy, sticht zugleich hervor, Classic Rock der Marke Deep Purple kommt mir da erstmal in den Sinn, aber auch ein intensives und hochwertiges Ineinandergreifen von Gitarre und Orgelsound. Aber auch eine schöne groovige Seite, dabei passiert in dem Song so unglaublich viel, was eine fesselnde Faszination in mir hervorruft. Auch das experimentelle und herrlich progressive Murderous Mary brilliert mit Erhabenheit und Klasse, spannend und kraftvoll, erfrischend schön und melodisch packend. So soll es sein, so funktionieren großartige Songs. Welcome Inside The Brain haben das absolut verinnerlicht.

Der Song Leviathan bringt danach einen schönen Avantgarde Pop Kontrast auf das Album, Verneigung an späte David Bowie Werke, fallen mir da recht angenehm auf. Colours On Earth triumphiert dagegen intensiv, aber auch das herrlich progressive, teils vertrackte Orgelspiel, funktioniert exzellent. Bevor mit dem 8.30minütigen The Vacancy, mit grandioser Melodik und zauberhaften epischen Bombast, ein grandioses Finale aufgefahren wird, was seinesgleichen sucht. 

Letztendlich ist man nach fast einer dreiviertel Stunde einfach nur fasziniert. Re-Creation ist ein richtig genialer und überlegender Schachzug der Leipziger geworden, die mit ihrer starken und überzeugenden Melange aus Psychedelic und Progressive Rock einfach pausenlos begeistern. Dabei erfrischend vielschichtig und intelligent zu werke ziehen. In diesem Jahr somit einer der stärksten und beeindruckendsten Alben auf dem Gebiet veröffentlicht haben. Ein Album was mich begeistert und berauscht in den Sessel fallen lässt. Da ist doch Magie im Spiel?!     

 Anspieltipps: Murderous Mary und Colours On Earth

01. Greedy Critter
02. Uncle Timothy
03. Murderous Mary
04. Leviathan
05. Colours On Earth
06. The Vacancy