PROFANATICA – Wreathed in dead Angels (2025)
(9.544) Maik (7,0/10) Black Metal

Label: Hells Headbangers Records
VÖ: 25.04.2025
Stil: Black Metal
Anfang der Neunziger, als der Schwarzmetallsound überall aus den finstersten Höllenschlünden kroch, war eine Band definitiv K.U.L.T.. Und zwar PROFANATICA. Diese Kombination von stumpfem Krach, herausgebrüllten Blasphemien und einem klischeebehafteten Image war Balsam für tiefschwarze Seelen und hat nebenher auch noch Spaß gemacht. Vorausgesetzt, man war nicht streng religiös oder auf andere Art humorgebremst unterwegs.
Nun ist mir die Band im Laufe der Jahrzehnte etwas aus dem Fokus gerutscht, obwohl sie eigentlich regelmäßig irgendwelches Zeug herausgebracht haben. Aber erst mit der neuesten EP Wreathed In Dead Angels haben sich die Mannen um Paul Ledney, Verzeihung: um Mayhemic Slaughter Of The Heavens, wieder in meinem Radar blicken lassen.
Fragen wir also zunächst mal: Hat sich in den letzten 35 Jahren irgendetwas geändert? Aber mitnichten und Neffen. Immer noch wird stumpf darauflos gehämmert, immer noch werden bösige Blasphemien herausgeschrien, und immer noch macht dieser Krach einfach nur Spaß. Teilweise, wie zum Bleispiel bei The Sixth Hour oder dem abschließenden By Thine Agony, kommt noch etwas grindcoreiger Uffta-Uffta-Charme hinzu, was dem Sound noch einen zusätzlichen Underground-Lärm-Bonus aufsetzt.

Stumpf ist Trumpf, das war schon immer die Devise bei PROFANATICA. Und dieser Devise bleiben Ledney und Co auch treu. Wer die Band damals geliebt hat, muss sich nicht umgewöhnen. Songs wie The Entombment knallen wie damals ohne irgendwelche Einleitungsklänge sofort mit klopp, klopp, brüll, brüll los und schrauben den Nostalgiefaktor in ungeahnte Höhen. Oder Tiefen, wie man will.
Dazu kommen noch die lustigen Pseudonyme, denn neben dem oben schon genannten Sänger/Drummer widmet sich noch The True Perversion Of The Heavenly Father dem Bass, während die Gitarrenarbeit dem Destroyer Of Holy Hymen obliegt. Das kannste dir nicht ausdenken!
Und was letztlich bleibt, ist ein zwiegespaltener Rezensent. Die eine Hälfte ist begeistert von dem infantil anmutenden Krach mit Verjüngungspotential, die andere fragt sich, ob man sowas heutzutage noch braucht. Ich gebe dem Spaßfaktor den Vorrang und entscheide mich, dass ich es zwar stumpf und einfallslos finde, es mir aber trotzdem gefällt. 0 Punkte für musikalische Finesse, 666 Punkte für den Kultfaktor. Das lässt sich mathematisch zwar nicht wirklich ausarbeiten, ich gebe trotzdem 7 Punkte.
Anspieltipps:
🔥Wreathed In Dead Angels
💀The Entombment