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POWER STATE – Power State (2025)

(9.546) Olaf (8,3/10) Hard Rock


Label: Nauntown Music
VÖ: 25.04.2025
Stil: Hard Rock







Es gibt Tage, da wacht man auf, schielt verschlafen Richtung Fenster, sieht Sonnenstrahlen durchs Rollo blinzeln – und weiß: Heute ist ein Rock’n’Roll-Tag. Kein Platz für zergrübelte Konzeptalben, sondern für dreckige Gitarren, große Refrains und gute Laune. Genau an einem solchen Tag landete POWER STATE in meinem Ohr. Und da blieb die Scheibe auch erstmal – wie ein gut gemachter Burger an der Hüfte.

POWER STATE ist keine Debütanten-Kapelle aus der Garage von Nebenan, auch wenn sie sich 2022 offiziell gegründet hat. Die Frankfurter Jungs um Toby Austin Breitenbach (Vocals, Guitar), Pogo (Bass) und Robby Siemens (Drums) haben ihre Rock-Stiefel bereits bei ABSOLUTE und später BREITENBACH abgelaufen. Man kennt sich, man spielt sich blind die Riffs zu, man hat gemeinsam mehr Bühnenluft als Sauerstoff eingeatmet. Jetzt also der Neustart – und Power State ist kein zaghafter Probelauf, sondern eine selbstbewusste Arschbombe ins Planschbecken des Hard Rock.

Produziert wurde das Album mit einem fetten Brett in den renommierten Studios 301 Germany – Nils Knecht und Leonhard Elsner durften die Knöpfchen drehen, und Jens Dreesen (der auch bei Rammstein gewerkelt hat) hat den Feinschliff verpasst. Das Ergebnis: Druckvoll, klar, modern. Und das ganze auch noch in Dolby Atmos – was dafür sorgt, dass selbst der Kühlschrank im Nebenraum mit dem Fuß mitwippt.

Der Opener Crash and burn macht gleich klar, worum’s geht: Kein Meta-Gedöns, sondern Riff, Refrain, Rock. Zack. Fertig. Bang Bang ballert dann auch nicht gerade subtil, sondern schiebt die Hook ins Ohr wie einen Keks ins Milchglas. Titans und Last men standing sind Hymnen für Highway und Hantelbank, während Rise and shine  mit leicht melancholischer Note überrascht. Auch das können die Jungs – große Geste ohne Kitsch.

Dann kommt Boomerang. Und Leute – haltet euch fest. Kein Blümchen-Cover, sorry Jörn, aber dafür ein Blockflötensolo, das selbst den Pudding zum Beben bringt. Kein Gag. Und das funktioniert! Auf dem Papier klingt’s albern, in den Boxen ist’s genial. Dieser Song ist ein Gag mit Haltung, ein Hit mit Hirn.

The perfect Lie und Crossfire schlagen wieder rockigere Töne an, Lucky Strike ist ein waschechter Ohrwurm mit Stadionambitionen. Da hört man die jahrzehntelange Erfahrung – vor allem Toby, der in den Höhen klingt wie der schinkenselige Glen Danzig auf Wellnessurlaub. Nur halt in gut.

Lions fight geht noch einmal klassisch nach vorne, bevor dann Not my Nation zum Abschluss ordentlich die Genre-Grenzen dehnt. Hier klingt plötzlich Nu Metal durch, irgendwo zwischen P.O.D. und Limp Bizkit – Geschmackssache. Meiner ist’s nicht unbedingt, aber ich muss sagen: Der Mut zählt. Wer bei Track 11 noch überrascht wird, hat in Sachen Spannungsbogen alles richtig gemacht.

POWER STATE liefern mit Power State ein Debüt ab, das mehr Laune macht als Freibier bei 30 Grad. Es ist abwechslungsreich, voller Ohrwürmer und klanglich top produziert – da kann sich so mancher Altrocker eine Scheibe abschneiden (oder zwei). Dass die Band ihre Wurzeln kennt, aber nicht in ihnen feststeckt, zeigt besonders der letzte Track. Selbst wenn nicht jeder Ton mein persönlicher Geschmack ist: Langweilig wird’s hier nie. Und die Webseite? Die ist wirklich ein Besuch wert. Da steckt mehr Herzblut drin als in mancher Live-DVD großer Namen.

Ob man nun am Baggersee chillt, mit dem Cabrio durch die Lande cruist oder einfach nur das erste Bier auf dem Balkon öffnet – dieses Album ist der passende Soundtrack. POWER STATE sind gekommen, um zu bleiben. Und sie tun das mit einem Lächeln, einem Riff und einer Blockflöte.

Anspieltipps:
🎸Boomerang
🔥Lucky Strike


Bewertung: 8,3 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Crash and burn
02. Bang Bang
03. Titans
04. Rise and shine
05. Last men standing
06. Boomerang
07. The perfect Lie
08. Crossfire
09. Lucky Strike
10. Lions fight
11. Not my Nation 



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