NEBELFAUST – Das kalte Eisen des Mondes (2025)
(9.700) Maik (8,0/10) Black Metal

Label: DIY
VÖ: 15.04.2025
Stil: Black Metal
Es ist nicht ganz einfach, beim aktuellen strahlend blauen Himmel, dem gleißenden Sonnenlicht und angesichts des heißen Wetters, einen guten Bezug zu frostklirrendem Schwarzmetall zu finden. Zugegeben, vorliegende Scheibe ist bereits im April erschienen, und da krochen doch noch ein paar frostige Tage durch das Land.
Warum ich Das Kalte Eisen Des Mondes erst jetzt rezensiere, hat sicher zweierlei Gründe. Zum einen ist Zephyr’s Odem wohl doch noch nicht so bekannt, wie wir es gerne hätten, zum Zweiten handelt es sich hier um eine Eigenproduktion, und da dürfte die Promoarbeit auch eher ein langwieriges Unterfangen sein.
Egal, das Projekt nennt sich NEBELFAUST, wird von einem gewissen Zinkruwahn betrieben und hat nach einem Demo 2024 nun den ersten Langspieler draußen. Und es handelt sich – ich habe es ja schon angedeutet – um Black Metal. Und damit ist der ursprüngliche und bösartige Schwarzwurzelsound gemeint. Fernab von bombastischem Gedöns und synthesizerischen Weichmachern brennt hier das eiskalte Feuer der frühen Neunziger.
Flirrendes Halbtonriffing, welches schmerzhaft an den Horchknorpeln sägt, eisige Atmosphäre, ein harscher Krächzgesang – so wie in alten Zeiten. Der Unterschied ist nur, dass die Mucke ordentlich Bumms hat. Der Sound ist zwar genretypisch höhenlastig und knarzig, kommt aber sauber produziert aus den Boxen, selbst aus den beschissenen Dingern hier an meinem PC.
Gesungen wird in Deutsch, was bei mir zumeist eher schmerzvolles Stirnrunzeln erzeugt. Doch einerseits versteht man eh kaum ein Wort, andererseits sind die Texte auch recht poetisch angelegt und haben etwas. Wer interessiert ist, kann diese gern nachlesen, denn auf https://www.metal-archives.com/albums/Nebelfaust/Das_kalte_Eisen_des_Mondes/1330943 kann man sie anklicken.
Doch zur Musik. Dass hier altschuliger Black Metal geboten wird, habe ich ja schon erwähnt. Einflüsse bzw. Inspiration dürfte der Nürnberger bei den alten Meistern der nordischen Schwarzmetallindustrie gesucht und gefunden haben. Direkt kopiert wird hier aber keine Band, eher bietet NEBELFAUST eine Melange aus allem, was damals Rang und Namen hatte.
Mir gefällt das Gebrate ganz gut, denn obwohl hier schon tief in der Schublade der alten Werke gekramt wird, ist mir das immer noch lieber als krampfhaft auf Innovation getrimmte Düstermucke.
Anspieltipp:
🔥Das Kalte Eisen Des Mondes
☠️Die Nacht Zerfällt An Toren Kalter Mauern