AMPHISBAENA – Rift (2025)
(9.708) Phillip (7,2/10) Black/ Death Metal

Label: I, Voidhanger Records
VÖ: 01.08.2025
Stil: Black/ Death
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Bei Zephyr’s Odem verstehen wir uns nicht nur als ausgesprochene Fachleute für gute Musik und hervorragenden Modegeschmack - seht euch nur die neuen Beinkleider in unserem Merchabteil an – nein, da ist noch mehr! Wir verstehen uns ebenso als Botschafter eines gewissen Bildungsauftrags! Die Amphisbaena etwa, ist in der griechischen Mythologie eine Schlange mit zwei Köpfen. Einer vorne, der andere hinten (was dann ja auch irgendwie vorne ist), was ihr die Möglichkeit gibt sich in beide Richtungen zu bewegen. Darüber hinaus sollte man sich bei einer hartnäckigen Erkältung den Kadaver einer Amphisbaena um den eigenen Körper wickeln, um schnellstmöglich zu genesen.

So richtig krank ist das, was die Band Amphisbaena hier präsentiert nicht unbedingt. Viel mehr transportieren die sieben sehr bündig komponierten Songs ein durchweg schlüssiges Maß an Atmosphäre, begonnen mit Rift I – Wading the Deserts of Earth. Nahtlos geht es dann über in Rift II – Opening oft he Eye und so weiter. Wer nicht auf das Display seines Abspielmediums schaut, bekommt von Übergängen nichts mit. Das ist auch sehr gut so und lädt geradezu ein, sich mit seinen Kopfhörern an den Strand oder irgendwo ins Gras zu setzen. Dabei schreckt die Band auch nicht zurück die ein oder andere Passage mit heftigen Blasts zu starten. Immer darüber schwebend: eine feine Melodie, die alles zusammenhält.
Manche Parts bilden, wie etwa Braying of 70,000, ein verbindendes Element sowie dezent nervöse Ruhe bevor wieder die Blastattacken starten. Zur Auflockerung werden uns neben Soli auch dissonante Riffkaskaden kredenzt, was enorm zum großen Abwechslungsreichtum von Rift beträgt. Gefolgt durch einen einfach schönen Albumcloser, der wiederum mühelos in den Beginn des Albums überleitet – um die Schlangenmetapher um den Ouroboros zu erweitern.
Amphisbaena zeichnen sich durch ein grundweg solide passendes Soundgewand aus. Nicht zu modern und glatt, allerdings auch nicht oldschool. Einfach und sehr organisch fasst hier ein Rädchen ins andere, lediglich der Gesang hätte eventuell stellenweise einen Tick mehr in den Vordergrund rücken dürfen. Ein besonderes Sternchen verdient sich Drummer Paulus Kressman in den Blastpassagen, die wirklich erdrückend und eindrücklich begeistern können.
Wer seinen Black Metal gerne mit Death Metal- Versatzstücken garniert und besonders atmosphärisch genießt, sollte hier unbedingt drei bis vier Hördurchläufe einplanen. Mir persönlich ist das Gesamtpaket mit irgendwas bei 35 Minuten etwas zu kurz geraten, trotz aller Schlüssigkeit. So kam das Ende bei all meinen Hördurchläufen überraschend, was ja auch für Kurzweil spricht. Der Wunsch nach zwei oder drei mehr Songs ist ja für die Güte des Albums auch aussagekräftig.
Anspieltipps:
🐍Rift I, II & III
⛓ Exponentially Falling…Upward
Bewertung: 7,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Rift I - Wading the Deserts of Earth
02. Rift II - Opening of the Eye
03. Rift III - Ruinous Godlike Simulacra
04. Braying of 70,000
05. Scaled Ekpyrotic Splinters
06. Exponentially Falling... Upward
07. Congress with the Void