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PUTRID OFFAL – Obliterated Life (2025)

(9.533) Phillip (7,8/10) Grindcore/ Death Metal


Label: Time To Kill Records
VÖ: 11.04.2025
Stil: Grindcore/ Death Metal






Grindcore wird ja häufig mal als der spaßige, schmutzige und etwas stinkende Bruder des Death Metal bezeichnet, was natürlich außer Acht lässt, dass diese Spielart zuerst Bands hervorgebracht hat, die sich wichtigen gesellschaftlichen und sozialen Themen widmeten und widmen. Bands, die sich mit historischen Begebenheiten befassen, fallen mir aus diesem Genre allerdings nicht ein. Hier springen die Franzosen Putrid Offal in die Bresche und präsentieren mit Obliterated Life einen Abriss, der sich thematisch mit dem Leben und Wirken des französischen Feldchirurgen Dominique-Jean Larrey während der napoleonischen Kriege beschäftigt. Beim Namensgeber dieser war er darüber hinaus Leibarzt und auf seinem Gebiet Pionier und Koryphäe zugleich, was ihn auch nach dem Sturz Napoleons weiterhin wirken ließ. Ernsthaft, lest euch gerne seinen Eintrag, zum Beispiel bei Wikipedia, durch. Eine hochspannende Persönlichkeit, der hier ein blutiges Denkmal gesetzt wird.

Putrid Offal schaffen es, ein abwechslungsreiches Album zu präsentieren, das gekonnt die Stärken des Grindcores und die des Death Metals miteinander verwebt. Stellen die kürzeren Stücke blutige Grind-Eruptionen dar (Entrails Emancipation, Sanguis In Oris), so sind es die längeren Songs, wie etwa Privilege Of Pain und das je nach erworbener Version enthaltene Theatrum Anatomicum, die dem Death Metal Platz zur Entfaltung geben.

Zwischen Blastbeats und groovigen Double-Bass-Passagen findet hier sehr gut abgelieferte Handwerkskunst statt. Passend produziert, um die kompositorische Klasse und Energie zur Geltung kommen zu lassen. Ein paar atmosphärische Chöre und Sounds aus den eingangs erwähnten Kriegen, zum Beispiel im getragenen The Black Veil, bringen mich als Hörer immer wieder zum umspannenden Rahmen zurück. Das hält Obliterated Life interessant und macht das Ergebnis rund. Allerdings finde ich, trotz aller musikalischer Klasse, auch nicht einen herausstehenden Track. Wer also auf sauber gearbeiteten Stoff aus der Schnittstelle von Carcass, Aborted und General Surgery steht, kann hier bedenkenlos zugreifen und sich in die medizinischen Abgründe einer Zeit begeben, in der eine zu spät behandelte Schusswunde im Oberarm häufig den sicheren Tod bedeutete.

Anspieltipps:
🔥Sweet Fragrance
🎸Privilege Of Pain
💀Sanguis In Oris

Tracklist:

Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The Sweet Fragrance 
02. Boning Hall 
03. Life Consumed 
04. Meat Stall 
05. Entrails Emancipation 
06. Privilege of Pain 
07. Darkness Awaits 
08. Sanguis in oris 
09. Mass Murder 
10. Agony Prevails 
11. Messy Flesh 
12. Ribcage Blues 
13. The Black Veil 
14. Theatrum Anatomicum



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