Label: self released
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Doom / Classic / Retro Metal
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Wie Ihr bereits der oben angeführten Kategorisierung entnehmen könnt, macht es uns das Ein-Frau-Projekt Ajana aus Freiburg nicht besonders einfach, eine geeignete Schublade für den auf „Dualismus“ angebotenen Genremix zu öffnen, was durchaus als Kompliment angesehen werden kann, den geneigten Zuhörer aber doch manchmal in die Verzweiflung treiben könnte.
Neben dem sakralen Intro befinden sich 8 Songs auf der Scheibe, die einen druckvollen Sound aufweist und sämtliche Instrumente (auch die etwas ungewöhnlichen, auf die ich noch zu sprechen kommen werde) sehr transparent erscheinen lässt, was erneut Christoph Brandes und seinem Iguana Studio (Spheron, Maladie) zu verdanken ist. Und das ist sehr wichtig, denn zuweilen muss man schon höllisch aufpassen, dass man die Bongos, die großartig in „Itinerary“ integrierte Sitar, die Sear Bliss-artigen Bläser bei „Nonexistence“, das jazzige Piano bei „Profanation“ oder die saufette Hammond Orgel auf „Descending“, bei dem allerdings der Blastpart unfassbar überflüssig ist, nicht aus den Augen, respektive Ohren verliert. Ihr seht also, Abwechslungsreichtum wird auf „Dualismus“ extrem groß geschrieben.
Stimmlich kann mit Allrounderin Luise nicht immer überzeugen, da ich eh nicht so großartig auf opulenten Frauengesang stehe, doch zu den doomigen und klasse instrumentalisierten Songs, die irgendwo eine Schnittmenge aus alten Candlemass, Pentagram oder ein bissken Ahab bilden, passt das Organ der rothaarigen Breisgauerin wie Thomas Müller zum FC Bayern München.
Man muss sich auf „Dualismus“ einlassen, denn einfach mal so nebenbei hört sich die Scheibe nicht. Wenn man dann allerdings in einer ruhigen Minute bei einem Gläschen Spätburgunder oder einem mit Pflanzen gefüllten Pfeifchen die Seele baumeln lässt und sich dieses Gesamt-Klangwerk zu Gemüte führt, kann man durchaus Tiefe und viele verschiedene Nuancen entdecken, die Lust auf Zukünftiges macht. Gefällt!
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. …et non descendit
02. Outside
03. In the past I thrive
04. Itinerary
05. Nonexistence
06. The yellow house
07. Profanation
08. Descending
09. Procession
AJANA (2015)
"Dualismus" (2.079)
