Label: Transcending Obscurity India
VÖ: 20.05.2015
Stil: Heavy Metal, Progressive Metal
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Albatross kommen aus Mumbai (Indien) und veröffentlichten über Transcending Obscurity India am 20.05.2015 ihre dritte Veröffentlichung und damit ihr erstes Full Length Album „Fear from the Skies“.
Nach dem kurzen Horror-Intro „Intro Advance“ beginnt dann auch gleich „The Raptorsville Fair“ und ich denke mir, wollt ihr mich verarschen, was passiert denn hier, Comic Metal - Gitarren weg? Ihr habt doch drei…. In mir stellt sich die Frage: „Was seid ihr denn für Psychos?“ – Aber nach knapp anderthalb Minuten geht’s los, alle drei Gitarren entfalten und ergänzen sich bestens, das progressiv gespielte Schlagzeug tut sein Übriges dazu – fetzt irgendwie – als dann der Gesang wieder einsetzt, wird mir absolut klar, die Psychotour ist Masche und die Jungs haben sich lyrisch den Horrorthemen verschrieben.
„Jugglehead the Clown“ beginnt so genretypisch, wie ein Heavy Metal Titel auch nur beginnen kann, der Gesang ist mehr als typisch und auch die langen hohen Schreie („Nussquetscher“) dürfen nicht fehlen- handwerklich sehr gut gemacht, gut arrangiert, auch keine Spur mehr von Comic Metal.
„Children Of The Cloud“ lebt zu Beginn von seiner Getragenheit und Mehrstimmigkeit der Gitarren, der Song hat absolute Tiefe, der Gesang verleiht dem Titel eine Hymnenhaftigkeit- wenn mir auch der Gesang irgendwie so gar nicht ins Ohr will, aber das ist Geschmackssache. Als Nächstes bekommen wir „Outro Fold“ und in mir wirft sich die Frage auf, warum man ein Outro in die Mitte eines Albums packt? Ich versuche es mir mit einem Themenwechsel zu erklären.
“In the Lair of Dr. Hex“ wirkt richtig fett und groovig und irgendwie muss ich an Hammerfall denken, und als der Gesang einsetzt, sogar noch mehr, nicht schlecht gemacht, aber als Zielgruppe bin ich der Falsche. „A Tale of Two Tyrants“ lässt meinen Kopf nicken, ich dachte schon, jetzt kommt ein Thrasher um die Ecke, aber als der Gesang einsetzt, ist auch dieser Gedanken wieder weg. Es ist und bleibt Heavy Metal, da wird nicht hineininterpretiert, die Jungs meinen es ernst und ziehen ihr Ding durch. Fast klassisch beginnt der letzte Song – „The Empire of Albatross“, was mir sehr gefällt, nach gut einer Minute ist aber auch gut mit Klassik und 6 Minuten Heavy Metal warten auf mich, das erste Riff klingt nach Trivium (Was ist denn nun los?) – naja, bis der Gesang einsetzt, aber das stört mich mittlerweile nicht mehr, gehört es ja dazu.
Manchmal mus man mal über seinen Horizont springen und über den Tellerrand hinausblicken. Das habe ich auf jeden Fall bei Albatross mit ihrem Album „Fear from the Skies“ getan, denn normaler kommt mir solche Musik eher selten in den Player aber um objektiv zu sein, müssen alle Vorurteile und spaßigen Gedanken zur Seite gelegt werden. Gesagt, getan und ich sage mal, Indien hat neben Bollywood einen nächsten Export-Star.
Albatross machen mit diesem Album Spaß (wenn man sich darauf eingelassen hat), immer wieder gibt es kleine Überraschungen. Die Scheibe ist szenetypisch produziert und geht gut durch. Mit mir haben Albatross zwar keinen neuen Fan gefunden, aber einen Menschen, der großen Respekt vor deren handerwerklicher Arbeit hat. Also gibt es auch objektive 7,5 Punkte. Viel Erfolg damit weiterhin.
Bewertung: 7,5 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Intro Advance
02. The Raptorsville Fair
03. Jugglehead the Clown
04. Children of the Cloud
05. Outro Fold
06. In the Lair of Dr. Hex
07. A Tale of Two Tyrants
08. The Empire of Albatross
ALBATROSS (2015)
"Fear from the skies" (2.020)
