Stil: Progressive Black Metal
VÖ: 15.10.2016
Label: Archaic Sound
Na, was haben wir denn da? Jawoll das hundertausendste Ein-Mann-Projekt im Black Metal. Der Franzose namens Arsonist ist seit 2001 unterwegs und veröffentlichte seit 2008 drei Alben. Im Vorfeld machte er sich durch so einige Demos bemerkbar.
Selbst beschreibt er seinen Stil als atmosphärischen und progressiven Black Metal. Da hat er an und für sich auch Recht. Jedoch macht er den Fehler, dass er, wenn mal so etwas wie Atmosphäre auftaucht, die selbige durch unnötiges Geschredder der nicht ganz ausgefeilten Gitarrenriffs oder auch durch den Einsatz von Blechblasinstrumenten, vehemnt zerstört. Progressiv sind nicht nur die vielen verschiedenen Parts in den überlangen Songs, sondern auch die etwas hektischen Tempowechsel. Ich kann dem nicht folgen. Ich habe es versucht, aber mir entschlüsselt sich der Sinn und die Struktur der Songs nicht.
Der Sound bereitet mir darüber hinaus auch noch Bauchschmerzen. Und Ohrenschmerzen. Denn dieser Sound will so gar nicht zur aufgenommenen Musik passen und tönt so blechern und grell aus den Boxen, dass es einfach keinen Spaß macht, sich in die Songs zu vertiefen.
Man nehme nur das wunderbare Intro, das choral und hymnisch vorgetragen heimelig einstimmt und dann brät einem auf einmal diese flache Produktion eins über, dass man die Welt im ersten Moment nicht mehr versteht.
Irgendwie ist dieses Album ein Sammelsurium an Ideen, plötzlichen Einfällen und spontanen Erkundungen. Zudem läuft der Bass nicht rund und ist alles andere als tight. Gerade wenn die Soli einsetzen hört man, was da so gedudelt wird und ist erstaunt ob des Desinteresses des Spielenden an passenden Tönen und Timing.
Der Mann will viel. Atmosphäre, Progressivität, das Verarbeiten verschiedenster Einflüsse und unterschiedliche Sounds. Dazu noch selbst singen( klappt auch nicht so richtig) und wer weiß, was er noch selbst alles an diesem Album gemacht hat. Ich hab ja echt Respekt vor Leuten, die eine Vision haben und ihr folgen. Aber hier hat es den Anschein, dass der gute Mann vor lauter Ideen nicht auf den Punkt kommen konnte und sich dann einfach dazu entschloss mal alles auszuprobieren, was ihm so einfiel. Aber vielleicht ist das auch ein neuer Trend im Black Metal. Einfach mal irgendwas machen. Und davon ganz viel. Denn viel schmeckt besser.
Bewertung: 4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sepeliture
02. Ecce Homo
03. À la vermine
04. Je vois des morts
05. Fléau français