Label: Drakkar Productions
VÖ: 15.01.2017
Stil: Black Death Metal
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Da kommt mal etwas sehr Feines auf die Ohren. Balfor aus der Ukraine haben ihren 3ten Longplayer veröffentlicht. Wird auch langsam Zeit, denn wenn man die Lückenfüller EP`s weg lässt haben sie Album Nummer 1 im Jahre 2005 veröffentlicht und folgten mit dem Folgesilberling erst 2011. Aber was lange währt, wird "endlich" gut. Wobei die beiden Vorgänger auch einen sehr gewissen Charme besitzen. Nun aber zurück in die Gegenwart und 2017.
"Black Serpent Rising" ist in den Startlöchern und präsentiert den selbsternannten "Ukranian Barbaric Black Metal" in seiner besten Form. Für alle die nicht so auf Eigennamen stehen, es ist wirklich präziser Black Death Metal ("Serpents Of The Black Sun"), bzw. melodic Black Metal sofern man will ("Unbounded Wrath Of Venom"). Ein bisschen Haarspalterei ist angesagt und wird dem ein oder anderen die Wahl der Schublade schwermachen. Balfor treffen nämlich genau den Knotenpunkt, bei dem die Linien von Black und Death Metal sich überschneiden und das sogar zu gleich noch mit der "melodic" Prämisse. In allen Richtungen richtig und passend umgesetzt. Düster harte Riffs treffen auf eingängige Melodiespuren. Verfeinert wird das ganze teilweise mit Frauen und oder Männerchorähnlichen Hintergrundgesängen, sowie episch dezenten Keyboardeffekten. Ein sehr sehr schöner und vor allem ausgeglichener Mix. Aus aktuellem Anlass vielleicht mit einer Kreuzung aus Ex Deo und Ov Hell zu vergleichen, sofern das Projekt noch jemand kennt ("Heralds Of The Fall"). Das einzige kleine Manko der ganzen Platte ist eigentlich nur der leichte symphonische pagan Touch im letzteren Drittel der Platte (z.B. "Wolfbreed"). Eine Eigenschaft, bzw. vielleicht auch der Wiedererkennungswert, vieler Bands aus der östlichen Region.
Ich sehe die Stärken der Platte aber definitiv im normalen Black Death, welcher in dieser Art durch einfach perfekt umgesetzt wird. Durch den leichten, aber zum Glück klein gehaltenen, Pagananteil verlieren die betroffenen Titel nämlich an Stärke und lassen den Zauber ein wenig verschwinden. Stoppen wird es den Siegeszug der Platte aber kaum. Denn neben dem goldenen Schnitt der Stile präsentiert sich der Silberling auch Soundtechnisch in bester Manier. Klarer druckvoller Sound, welcher sofort mitzureißen weiß. Die Black Metal Attacken werden 1 zu 1 wiedergegeben und die Death Metal Einbrüche reißen selbst den letzten Zweifel ein ("Among The Fallen Ones"). Man kann es also genau an dem mir vorliegenden Beweis erkennen, dass man nicht Album nach Album veröffentlichen muss, um zu überzeugen. Die Flut an Musik und Medien reißen so ziemlich jeden gesunden und freien Gedanken nieder, sodass man, ich, eine Scheibe wie diese nur all zu genießen kann. Sie kommt überraschend, überzeugt so gut wie auf ganzer Linie und reißt einfach mit. Die Energie, der Spaß und das Herzblut übertragen sich und man hat nicht das Gefühl, mit einem Zwangsprodukt zum Kauf gezwungen zu sein. Eine kleine, wohl eher unbekannte Ausnahme der Black Death Metal Kunst, welche so manchen Anhänger überzeugen möchte und auch wird!
Bewertung: 8,5 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Serpents Of The Black Sun
02. Dawn Of Savage
03. Unbounded Wrath Of Venom
04. Heralds Of The Fall
05. Among The Fallen Ones
06. Wolfbreed
07. A Vulture´s Spell
08. Crimson Stronghold
BALFOR - Black Serpent Rising (2017)
(3.466) - Clemens (8,5/10)
