Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (04/25)

Aktuelle Reviews

Interviews

Tales from the hard side

Wir hörten früher gerne

So fing alles an

A-D

BLACK MIRRORS – Funky Queen (2017)

(3.561) - Stefan (6,0/10) - Garage-Rock

Label: Napalm Records
VÖ: 03.03.17
Stil: Female-fronted Garage-Rock

Facebook     Homepage     Kaufen


Die belgische Band Black Mirrors erhellte mich kürzlich über ihr Tun mit einer EP, die vier Lieder aufweist. Das ist für den geplagten Rezenseur eine überschaubare Angelegenheit, denn vier Songs sind gerade mal eine halbe Autofahrt.
Auf ihrer Homepage (die ich natürlich nicht im Auto begutachtet habe!) weisen sich Black Mirrors als Antwort auf fast jede Richtung des Rock aus. Das möchte ich nach dem Genuss von „Funky Queen“ ein wenig einschränken. Mit Ausnahme des MC5 Covers „Kick out the Jam(s)“, das wie sein Original amtlich nach vorne geht, ist eine leicht angezogene Handbremse charakteristisch für die EP. „Funky Queen“, also der Titelsong, ist gar nicht mal so funky, sondern eher stonig, mit einem breiten Chorus, den nur die Vocals von Frontfrau Marcella di Troia retten. In diesen Songs stellt sie klar, dass sie eine klassische Rockröhre ist, die sich vor allem in hohen Lagen wohlfühlt.
Im Gegensatz zu den ersten zwei Songs sind die letzten beiden eher bluesig-ruhig gehalten. Blue-Notes herrschen bei „The Mess“ und „Canard Vengeur Masqué“ sowohl im Gesang als auch bei der Gitarrenarbeit von Pierre Lateur vor. Letzterer hält sich übrigens sehr dezent zurück, was die Solo-Arbeit angeht. Eher lange Töne oder sich wiederholende Licks sind seine Vorlieben.
Das lässt Marcella di Troia als einzige zurück, die wirklich glänzen kann. Das kann sie leider auch bei diesen Songs, wie erwähnt, ausschließlich in höheren Tonlagen.
Sowohl die Gitarre als auch der Bass klingen schön fuzzy, was die Nähe der bluesigen Elemente zum Stoner-Rock glaubwürdig reflektiert. Live klingt das bestimmt wie eine Wand.

Trotzdem hinterlässt „Funky Queen“ bei mir den Eindruck, als wäre es ein Schnellschuss. Da sind viele Dinge, die sich positiv geben, aber schlussendlich nicht ganz durchdacht sind. Wenn ich einer Gitarre schon Raum für ein Solo gebe, sollte sie diesen auch füllen. Frau di Troias Gesang ist bestimmt markant, aber wenn ich die Homepage mit dem Namen Janis Joplin dekoriert sehe, würde ich mir mehr stimmlichen Raum erhoffen als fast immer nur den Tonraum der hohen e-Saite einer Gitarre. Das ist per se beeindruckend, aber wie soll auf einem zukünftigen Longplayer Spannung aufrechterhalten werden.

Ein letzter Punkt noch noch: bei aller Kritik ist mir persönlich der Stil der Band deutlich lieber als wenn ich die x-te Band mit einer Frau am Mirko höre, die ihre Elfenohren im Auenland vergessen hat. Dann lieber die Bluesigkeit und den Fuzz-Sound der Black Mirrors, die sich bestimmt noch entwickeln werden, wenn sie sich thematisch gefunden haben und einen Tacken mehr Zeit für das Songwriting investieren.

Bewertung: 6,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Funky Queen
02. Kick out the Jam
03. The Mess
04. Canard Vengeur Masqué

SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

GROTESQUE GLORY

mottenkiste

P P P

ZO SONGCHECK

V.I.P.

wo wir sind

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist