Label: Metalville
VÖ: 26.07.2019
Stil: Texas Rock
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Als vor vielen Jahrzehnten ein paar Musikanten das zarte Pflänzchen der Rockmusik einpflanzten, ahnten sie sicher nicht, dass sich daraus ein gar mächtiger Baum entwickelt, mit vielen Ästen und Zweigen. Und fast täglich kommt ein neuer Spross dazu. Und trotz ständiger Weiterverzweigungen stelle ich doch immer wieder fest, dass den alten Ästen und Zweigen auch heute noch genug Pflege zuteil wird.
In diese Sparte fallen die Schweden mit dem doch ungewöhnlichen Namen CIRKUS PRÜTZ. Texas Rock nennt sich das musikalische Ergebnis, und es greift doch weit in die rockmusikalische Vergangenheit, in eine Zeit, als Autos noch Hubraum haben durften, als Cowboys mit Kippe und JD-Pulle noch nicht das Gesundheitsamt im Nacken hatten, als vegane Steaks nicht einmal in den schlimmsten Horrorfantasien auftauchten, und „soziales Netzwerk“ bedeutete, dass man sich in seinen Pick Up Truck schlängelte, um mal eben zum Kumpel rüberzufahren und dort gemeinsam an der gepflegten Vernichtung alkoholischer Getränke den Abend ausklingen zu lassen. Nun stellt sich dem einen oder anderen vielleicht die Frage, wieso unterkühlte Schweden ihre musikalische Heimat im heißen Texas suchen. Die Antwort ist so einfach: weil sie es können. Und sie können es verdammt gut. Southern Rock vom Feinsten, so zwischen LYNYRD SKYNYRD und ZZ TOP, gepaart mit ein bisschen CCR, plus einem guten Schuss Blues, einer Prise Hard Rock, etwas Country. Das ist das Rezept, aus dem das Gebräu namens „White Jazz- Black Magic“ besteht. Und der Albumtitel sagt es uns nochmal, dass hier Einflüsse der sogenannten „schwarzen“ Musik und der „weißen“ Musik verarbeitet werden.
Dabei verliert sich die Band nicht in Zitaten, Allgemeinplätzen und muffiger Nostalgie, sondern erschafft eingängige , aber frisch klingende Songs, die zu einer Grillparty genauso gut passen wie zum abendlichen Cruisen auf dem Highway, zum Chillen am Ufer eines Sees oder zum Abfeiern auf einer zünftigen Biker-Rally. Schon der Opener „Leave Me Alone“ geht locker ins Ohr, und was danach kommt, ist auch nicht von schlechten Eltern. Sei es das ZZ TOP-mäßige „Mojo“, sei es das bluesige Instrumental „Blues For Fallen Brothers“, welches die Band zwei verstorbenen Ex-Members gewidmet hat. Sei es das rock’n’rollige „Shotgun Wedding“ oder der abschließende „Zombie Stomp“: Hier wird authentischer Southern Rock geboten, der zu keiner Zeit altmodisch oder angestaubt wirkt. Freunde dieser Mucke sollten hier unbedingt mal reinhören, denn irgendwann hängt auch dem gestandensten Southern-Rocker „Sweet Home Alabama“ weit zum Hals raus, und das geneigte Löffelpaar braucht ein paar neue Durchputzer.
Anspieltips: „Leave Me Alone“ und „Zombie Stomp“
Bewertung: 9,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Leave me alone
02. Mojo
03. Shotgun wedding blues
04. Aim to please
05. Blues for the fallen brothers
06. Hell to pay
07. Ready to go
08. Friends
09. Hats’n‘Strats
10. Zombie stomp
CIRKUS PRÜTZ – White Jazz-Black magic (2019)
(5.656) Maik (9,1/10) Texas Rock
