BLACK RABBIT – Chronolysis (2025)
(9.555) Timo (7,4/10) Melodic Thrash/Death Metal

Label: Independent
VÖ: 18.04.2025
Stil: Melodic Thrash/Death Metal
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Die Niederländer legten schon im Jahr 2023 ihr Debut Hypnosomnia vor. Hier also die nachfolgende EP Chronolysis, 5 Tracks verteilt auf 25 Minuten Spielzeit. Beheimatet im melodischen Thrash bis Death Metal, ein Sound der sich hier auch mal experimentierfreudiger zeigt, also bei anderen Vertretern dieser Gangart. Aus der Taufe wurde Black Rabbit von den beiden Gitarristen Jelle Brekelmanns und Hidde Hofland gehoben. Zentral verankert ist bei der Band stets die Geschichte vom schwarzen Kaninchen, einem dämonischen Wesen, mit einer tragischen Vergangenheit. Was Black Rabbit thematisch auch bei ihren Liveshows ins Zentrum stellen, um es inhaltlich wie optisch zu verstärken. Das schwarze Kaninchen also, nur so viel, es betrügt seine Opfer, konfrontiert sie mit ihren tiefsten Sünden und nährt hierbei ihre Verzweiflung.
Musikalisch geht’s beim temporeichen Opener Malevolent Glare gleich richtig amtlich zur Sache, irgendwo zwischen Slayer und The Crown verschärft man einen guten Eindruck, die Band zeigt sich durchaus trickreich, epische Chöre untermauern auch mal den Background, und eine scharfzüngige Blastattacke setzt den Schlusspunkt. Interessant. Daran anknüpfend beschenkt einen auch Paracusia mit guter Laune. Ein stampfender Beat, Einflüsse des Melodic Death, auch mal ergreifend, mit Violinen-spiel verfeinert und ein schöner Groove lockern die Materie angenehm auf. Beim dritten Song Pity the Mind… greift man neben einer guten Atmosphäre, samt thrashigen Groove, auch auf schwarzmetallische Elemente zurück. Das überrascht dann schon, aber so bildet es einen schönen Kontrast, was sich so gut zusammenfügt.

Noch deutlicher im klassischen Melodic Black Metal zeigt sich dann To Be Alive…, das Tempo variiert hier leicht, die epische Note verstärkt eine solide Atmosphäre, wie auch die weiblichen Gesangparts. Dabei kann der Song mich jedenfalls kaum überraschen, unaufgeregt im Mittelmaß verliert er sich dann doch recht schnell. Den Schlusspunkt setzt Rancid Taste of Horror, welches doomig startet, aber auch corige Elemente nicht ausspart, thrashige Anteile bilden einen klaren Kontrast, durchaus spannend, sage ich mal.
Experimentellen und Facettenreichen Melodic Thrash haben wir hier. Der Elemente des Black Metal, Groove und gar Doom/Core in sich vereint. Nach dem guten Beginn, kann die Ep allerdings auch nur unwesentlich punkten. Dabei hätten die vielschichtigen Ideen, auch noch deutlicher ineinandergreifen können. So stehen sie doch musikalisch zu sehr für sich selbst, was mich nicht völlig überzeugt. Und gegen Ende auch eine Art Beliebigkeit mitschwingt.
Anspieltipp: Malevolent Glare und Paracusia
Bewertung: 7,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Malevolent Glare
02. Paracusia
03. Pity the Mind of the Frail and the Feeble
04. To Be Alive, to Walk This Earth, That Is My Curse
05. Rancid Taste of Horror