Review Nr.: 2.354
Label: Massacre Records
VÖ: 04.12.2015
Stil: Symphonic / Gothic
CORONATUS Webseite

Nur ein Jahr ist seit “Cantus Lucidus” verstrichen ehe uns die Stuttgarter Bombast-Institution Coronatus abermals einen Longplayer auftischt. Überraschender als der Fleiß ist jedoch der Umstand, dass erstmals kein lateinischer Titel das Cover ziert. Alles neu?

Nicht wirklich. Allzu viel an Veränderung ist nämlich nicht zu bemerken, auch wenn man dem Promo-Texten durchaus bescheinigen damit recht zu haben, dass Coronatus „bombastischer denn je“ klingen. Mehr noch, als Warnung sei diesbezüglich erwähnt, dass diejenigen, denen es bis dato beim ohnehin alles andere als „kalorienbewussten“ Klangbild dieser Formation schon zu üppig zur Sache gegangenen ist, von den aktuellen Kompositionen wohl endgültig an den Rande der Verzweiflung getrieben werden.

Fans dagegen werden erneut ihr Glück finden, denn an sich macht die Band einmal mehr überhaupt nichts falsch. Im Gegenteil, sowohl Gitarrist Olivér D. als auch Drummer und Bandoberhaupt Mats Kurth sowie der offenbar nur als Studio-Musiker involvierte Dennis Schwachhofer, der für Keyboard-Sounds und Orchestrierungen verantwortlich zeichnete, stellen mehrfach unter Beweis, dass sie ein Händchen für derlei Epen haben und überaus talentierte Arrangeure sind. Ebenso muss man erneut auch den beiden Frontdamen Carmen R. Lorch und Anny Maleyes attestieren über schlichtweg bezaubernde Stimmen zu verfügen.

Dennoch dürfte es verdammt schwer sein mit diesem Album Überzeugungsarbeit zu leisten und neue Fans zu rekrutieren. Vor allem deshalb, weil die Formation mit ihrem aktuellen Sound nur noch in ganz wenigen Passagen den in der Frühzeit zumindest noch einigermaßen von Coronatus versorgten Metal-Fan zu bedienen. Zu übertrieben bombastisch, zu übermäßig auf Orchester konzipiert und dadurch nur geringfügig Rock-affin wirkt die Chose mittlerweile.

Ein Selbst-Test scheint hier unbedingt vonnöten - auch wenn der Titel jedem Metaller durchaus ansprechend erscheinen sollte, schließlich haben wir die britischen Raben seit Jahrzehnten fest in unsere Herzen geschlossen.

Bewertung: 5,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Lady Of The Wall
02. König Der Nebel
03. Raben Im Herz
04. Carpe Noctem
05. Hoffnung Stirbt Niemals
06. Seelenfeuer
07. Anderswelt
08. Canan Nan Gaidhael
09. Frozen Swan