Label: Iron Shield
VÖ: 16.10. 2015
Stil: Heavy Metal
CRIMSON DAY Webseite
Aus dem finnischen Tampere stammt diese Formation, die erst vor zwei Jahren gegründet wurde. Obendrein von zuvor noch „unbedarften“ jungen Musikern, denn aus ihrer Bio ist nicht u etwaigen Vorgeschichten zu entnehmen, sondern lediglich in Erfahrung zu bringen, dass noch im Gründungsjahr die Debüt-EP “Crimson Day“ in Kleinauflage veröffentlicht wurde.
Damit scheint man jedoch zumindest immerhin diverse Business-Connections einfädeln haben können, denn die fünf Finnen haben ein rühriges Label gefunden um ihren ersten Longplayer vorstellig machen zu können.
Ins Geschehen steigen die Burschen mit dem Intro “Enter the Order“ mehr als nur ordentlich ein. An sich handelt es dabei wohl eher eine Instrumentalnummer, denn für ein Intro im eigentlichen Sinn ist die Chose zu lang und zudem ist das Stück auch eindeutig auf die Fähigkeiten der beiden Gitarristen Ari Balzar und Jesse Liukkonen abgestimmt.
Die beiden sind es auch, die offenbar das Regiment führen, denn Crimson Day erweisen sich als Verfechter der Gitarren-dominierten und puristischen Metal-Gangart, bleiben dabei aber durchwegs kitsch- und klischeefrei.
Nicht zuletzt durch den glasklaren, mitunter in bemerkenswerte Höhenregionen tendierenden Gesang ihres Mitstreiters Valtteri Heiskanen sind es diverse Helden aus den US of A die dem Hörer in den Sinn kommen. Interessant ist zudem zu bemerken, dass man seinen Akzent eher im südlichen Europa verorten würde als in Finnland.
Rein musikalisch betrachtet ist es aber eindeutig die „europäische“ Machart, die vorherrscht und das von Anfang an. So kommt gleich die erste Nummer “Stromborn“ mit dezenter Accept-Schlagseite daher, während “And Then Came Death“ und “Sandstalker“ eine Affinität zu Judas Priest offenlegen.
In den heftigeren und schnelleren Tracks, aber auch im stampfenden Mid-Tempo sind die Finnen durchaus schon an internationalem Standard zu messen, noch nicht wirklich überzeugen können dagegen die getragenen, emotionsgeladenen Momente. So klingt die gefühlvolle Einleitung des Titeltracks eher nach „Krampf“, der Songs an sich kann durch diverse Breaks und Tempo-Steigerung aber noch „gerettet“ werden.
Das gelingt in “Far From Serenity“ leider nicht, hier wurden die Bridge / Refrain-Passagen leider zu sehr auf „Eingängigkeit“ gebürstet und versprühen eher Schlager-Appeal als dass man an Metal denken würde.
Ein Glück, dass die Jungs in weiterer Folge noch einige „Hämmerchen“ im Talon haben. “Burning Redemption“ etwa, das an diverse frühere deutsche Helden wie Crack Jaw denken lässt, oder das hurtige, geradlinige „Fatal Destination“ das an Palace erinnert.
Kurzum, Crimson Day präsentieren uns ein durchaus gelungenes Erstlingsalbum, sollten jedoch wissen, woran sie zu arbeiten haben, wenn sie entsprechenden Zuspruch finden wollen.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Enter the Order
02. Stormborn
03. And Then Came Death
04. Sandstalker
05. Order of the Shadows
06. Lies About Paradise
07. Far from Serenity
08. Burning Redemption
09. Fatal Destination
10. Blessed Be Thy Hate
11. The Gathering
CRIMSON DAY (2015)
"Order of the shadows" (2.246)
