Label: Metal Blade Records
VÖ: 21.10.2016
Stil: Progressive Metal
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Ich weiß nicht wo genau die Ideen der Mailänder für ihre Art der bizarr gehaltenen Kompositionen herstammen, aber auf ihrem neuesten Album legt sich das Quintett wieder mächtig ins Zeug. Progressiver Sound mit einer guten Dosis Metal und Hardcore, wobei alle Songs durchweg als anspruchsvoll arrangiert gewertet werden können zieren dabei den aktuellen Silberling. Wem der Vorgänger „Are you me kidding“ von vor zwei Jahren noch im Gehörgang sitzen geblieben ist, der wird auch mit diesem Werk wieder sehr viel Freude haben.
Dennoch steht fest, den großen Bekanntheitsgrad haben die Italiener bisher nicht erreichen können, was vielleicht auch an der ganz eigenen Auslegung ihrer Kompositionen liegen mag, wobei sich fast durchgehend alle Songs auf einem guten Level bewegen.
„Symphony of the ego“, für mich persönlich einer der Highlights auf der Scheibe brilliert mit ordentlichem Frickeldesign, Gesang im Hardcorebereich, Growls und sogar einem schönen Chorus. Gerade bei diesem Song könnte man denken, hier hat sich aber im Vergleich zum Vorgänger ein kommerzieller Touch eingeschlichen, dem ist insgesamt aber nicht so, auch wenn punktuelle Soundstrukturen in den folgenden Songs darauf schließen lassen. Der eingeschlagene Weg deutet eher auf eine Konzentration zum Wesentlichen hin.
Das Album bietet reichlich Abwechslung, während in „The flight“ z. B. abgefahrene Drumpassagen und energetische Riffs mit ordentlich Tempo aufgefahren werden, schlägt sich der Faktor Hardcore in einer melodisch abgedrehten Kulisse in dem Song „Dreamers“ prächtig nieder. Als weiteres Highlight habe ich mir „Peacefully lost“ raus gepickt, wo ein progressiv geführter Strang mit einer bittersüßen Essenz versehen wurde. Hier wird die technische Klasse der Jungs demonstriert, dazu gibt es reichlich Abwechslung in Sachen Melodiegefüge gewürzt mit sehr stimmigen Refrains.
So richtig in eine Schublade passt Destrage meines Erachtens jedoch nicht, für Fans von z.B. Protest The Hero oder The Dillinger Escape Plan könnte sich eine Investition aber lohnen. Die Italiener legen in ihrer Entwicklung zu, das kann man deutlich erkennen, dennoch stellt sich gerade im Bereich der progressiven Blockbusterkultur die Frage, ob die gebotene Qualität den Hörer zufrieden stellen kann.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. A means to no end
02. Don´t stare at the edge
03. Symphony of the ego
04. Silent consent
05. The flight
06. Dreamers
07. Ending to a means
08. Peacefully lost
09. Not everything is said
10. To be tolerated
11. Blah Blah
12. A promise, a dept
13. Abandon to random