Label: Long Gone Days
VÖ: bereits erschienen
Stil: Dreamgaze, Dreampop, Dark
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Luca Bluefire zeichnet sich als Mastermind des Projekts Himmel verantwortlich. Der Musiker, der dem Rock/Metal-Business entstammt und bereits mit Bands wie Black Rainbows und A Blue Fire durch Europa tourte, ist hinlänglich als Multiinstrumentalist bekannt und sorgt mit seinem neuesten Projekt für reichlich Gesprächsstoff. Nicht nur, das sich die Klangwelten in Bereichen wie Dreamgaze oder Dreampop bewegen, vielmehr lässt es sich der Musiker nicht nehmen, gleich einige Songs von diversen Sängerinnen interpretieren zu lassen.
Im Ansatz klingt die Idee ansprechend, die Umsetzung gleicht im Ganzen gesehen dabei aber an Stückwerk, denn bei all den kompositorischen Fähigkeiten ergibt sich für mich eher ein konträres Gesamtbild.
Während es mit dem u.a. als Video erschienenen „Reverie“ (Vocals: Aurora Sebastiani) in bester Shoegaze Manier verträumt bis melancholisch zur Sache geht, punktet „Promises“ (Vocals: Mak Others) mit einem dezent rockigen Einschlag. In diesem Vergleich geht der Titelsong für mich jedoch als klarer Sieger vom Platz, vielleicht auch nur, weil ich genau diese Klänge mit der musikalischen Idee der Schweizer von Last Leaf Down engstens zu verbinden weiß. Weiter geht es mit „Give me life“ (Vocals: Lola de Hanna), ein durchweg getragen und mit entspannten Rhythmen versehenes Spiel verträumter Klänge. Dabei stört es auch nicht, das die Sängerin einen leicht hörbar nasalen Output gewählt hat, die intensive Anziehungskraft stimmt dennoch hier. Und wenn der Klangteppich erst mal ausgerollt, bereiten wir uns mit dem wunderschön emotionalen Instrumentalstück „Magneto“ auf die zweite Hälfte dieser gefühlvollen Klangreise vor, die mit „The Dark“ (Vocals: Millie Gaum) ein echtes Highlight zu Potte bringt. Ja, Cliff Martinez hätte diesen Song ohne Wenn und Aber auf den Drive-Soundtrack als eines seiner Paradestücke präsentieren können. Besonders zum Ende hin gibt es den kalkulierten Gänsehautfaktor in Form des instrumentalen Abspanns serviert. In „Shatter“ und „Blackest hearts“ gibt der Mastermind sein persönliches Statement am Mikro ab, dabei erlebt die Reise seinen virtuos instrumentalen Höhepunkt und sorgt hier zumindest für eine konzeptionelle Linie.
So langweilig uns der Himmel manchmal erscheint, so abwechslungsreich driftet das Projekt Himmel durch gefühlvolle Klangwelten mit einem klar rockigen Hintergrund durch das dezent gehaltene aber bestens arrangierte Gitarrenspiel. Für Fans des Genres könnte sich eine Hörprobe auszahlen.
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Reverie
02. Promises
03. Give Me Life
04. Magneto
05. The Dark
06. Shatter
07. Blackest Hearts
08. Snow Glitters
HIMMEL (2015)
"A long cold winter" (1.700)
