Label: Non Serviam Records
VÖ: 13.10.2017
Stil: Melodic Black Metal
Nazghor – von dieser Truppe habe ich zu meiner Schande vorher noch nie etwas gehört. Dabei sind die Schweden bei weitem keine Faultiere denn sie haben es seit ihrer Bandgründung 2012 auf immerhin schon 6 (!!!) Alben gebracht und wenn ich mir deren aktuellen Longplayer "Infernal Aphorism" so gedanklich nochmal vor Augen führe, überlege ich nicht lang, mir auch die vorherigen Veröffentlichungen mir beizeiten mal zuzulegen. Was für eine erfrischende Mischung: melodischer Black Metal á la alter Naglfar (zu Vittra- beziehungsweise Diabolical- Zeiten) trifft auf rasendes Geblaste, welches mich ein klein wenig an beispielsweise Endstille erinnert. Ich glaub am ehesten würde ich Vergleiche zu den deutschen Mephistopheles ziehen; das passt glaub ich am ehesten.
Angefangen mit einem spoken Intro peitscht mit „Malignant Possession“ gleich der erste richtige Track aus den Boxen bei dem vor allem die Gitarristen mit ihrer melodisch verspielten Arbeit glänzen können. Einfach nur Nebenbei-Hören würde dieser Musik nicht gerecht werden denn man entdeckt immer wieder kleine Nuancen, kleine Raffinessen von den einzelnen Instrumentalisten, die einem zum immer-wieder-hören einladen. Aber auch der Vocalist passt wie die bekannte Faust aufs Auge. Teilweise schon fast mit Hymnencharakter in den Refrains, ergänzt dieser das ohnehin schon hervorragende Gesamtbild. Diese Trademarks finden meiner Meinung nach bei „The darkness of Etrnity“ oder auch „Absence of light“ ihren Höhepunkt – absolut genial.
Bei dem abschließenden Titeltrack „Infernal Aphorism“ geben Nazghor noch mal alles. Nicht nur, dass bei diesem 10-Minüter noch mal alle eben genannten Eigenschaften in diesem Track fortgeführt werden – nein, man geht noch eine Spur weiter und arbeitet in diese Komposition auch noch dezenten Frauengesang und kleinere Pianopassagen ein. Ein sehr guter Abschluß für ein wirklich gelungenes Album.
Mit "Infernal Aphorism" kredenzen uns Nazghor zum bald endenden Jahre 2017 noch mal ein echtes Highlight, welches Anhänger des melodischen Black Metal genauso ansprechen wird wie Quereinsteiger. Freunde von besagten Mephistopheles beziehungsweise auch Dark Funeral oder Naglfar sollten unbedingt mal bei Nazghor reinhören. Ich denke diese noch recht junge Band ist noch lange nicht an ihrem Zenit angekommen und wird uns hoffentlich auch zukünftig mit erstklassigen Veröffentlichungen - wie diese beglücken.
Anspieltipps: „The darkness of Eternity“, „Absence of light“ und der Titeltrack “Infernal Aphorism”
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Opus Profanus
02. Malignant Possession
03. Decretion at Eschaton
04. The Darkness of Eternity
05. Deathless serpent
06. Rite of repugnant Fury
07. Ephemeral hunger
08. Spawns of all evil
09. Absence of light
10. Infernal Aphorism