Label: Inverse Records
VÖ: 15.11.2019
Stil: Melodic Metal
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Das als Zweimannprojekt gestartete , und nun zu einer fünfköpfigen Band angewachsene Ensemble NIBIRU ORDEAL existiert schon seit 2006. Und entweder sind die Finnen recht faul, oder extremste Perfektionisten, denn es hat bis 2019 gedauert, den ersten Longplayer zusammenstellen.
Das Album beginnt mit einem soundtrackmäßigen Intro, bevor dann der erste „richtige“ Song mit dem Titel „Gone With The Wind“ aus den Boxen tönt. Und man merkt gleich, die Band sieht ihre Vorlieben bei Gruppen wie HELLOWEEN und STRATOVARIUS, und genau dazwischen würde ich NIBIRU ORDEAL auch einordnen. Der Song geht ganz schön ab, treibender Rhythmus, schöne Melodien. Der Sänger hat zwar eine recht brav klingende Stimme, die aber nicht Gefahr läuft, die Mucke insgesamt zu süßlich zu machen, denn die Rhythmussektion und die Gitarren im Hintergrund machen ordentlich Alarm, und das Keyboard proggt passend mittenmang. Der Song kommt ganz gut, und in diesem Stil geht es auch weiter. Melodic Metal mit einer leichten progressiven Note, perfekt arrangiert und hibbelig. Track Nummer 6, „Namida’s Tear“, ist die obligatorische Ballade, die zwischendrin etwas das Tempo herausnimmt, und mich an HELLOWEENs „The Tale That Wasn’t Right“ erinnert. Und ab diesem Song ist dann irgendwie ein Bruch, denn ich habe den Eindruck, daß es nun etwas anfängt, am Ohr vorbeizuplätschern, und beim ersten Durchhören ertappte ich mich, immer wieder die Laufzeit der Songs zu checken. Dabei wird das Material nicht schlechter, es ist einfach ein extrem langes Album. Über zwei Stunden sind ein gewaltiges Brot. Umsomehr überrascht mich der Mut der Band, am Ende mit „Vortex Of The Dead Galaxies“ und „Solar Eclipse“ zwei Songs zu plazieren, die 13 bzw. 14 Minuten lang sind. Obwohl diese durch ihre Abwechslung und der etwas stärker hervortretenden proggigen Note das Niveau der Scheibe noch mal hochziehen.
Ihr merkt schon, ich stehe hier beim Schreiben zwischen zwei Stühlen. Zum einen ist es ein recht gutes Album geworden, zum anderen strengt es durch seine Länge doch auch ziemlich an. Zwei Stunden, Mannomann! Und so, wie es aussieht, gibt es die Platte momentan auch nur in digitaler Form. Wahrscheinlich will das Label erst mal abchecken, wie „Solar Eclipse“ so ankommt, bevor es das Risiko einer teuren Doppel-CD eingeht. Melodic Metal-Fans, insbesonders Liebhaber oben genannter Bands sollten mal längshören.
Anspieltipp: „Gone With The Wind“ und „Demons And Angels“
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Predestined
02. Gone With The Wind
03. Spacebeast
04. Icon 21
05. Demons And Angels
06. Namida’s Tear
07. Manual To Life
08. Stardust
09. Civilization
10. Before The Eclipse
11. Vortex Of The Dead Galaxies
12. Solar Eclipse
NIBIRU ORDEAL – Solar Eclipse (2019)
(5.905) Maik (8,2/10) Melodic Metal
